22.12.2016 08:57:46

MÄRKTE EUROPA/Kleinere Abgaben zur Eröffnung zeichnen sich ab

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Negative internationale Vorgaben dürften am Donnerstag Europas Börsen zur Eröffnung leicht belasten. An der Wall Street ist dem Dow-Jones-Index der Anstieg über die 20.000-Punktemarke nicht gelungen. An den asiatischen Börsen sind derweil überwiegend Gewinnmitnahmen zu beobachten. Dieser Trend dürfte sich auch im europäischen Geschäft fortsetzen. Händler rechnen nicht mehr mit größeren Kursbewegungen zwei Tage vor dem Weihnachtsfest. Der Dax wird zur Eröffnung bei 11.446 Punkten erwartet, was einem Abschlag von 0,2 Prozent entspräche. Für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn 0,2 Prozent tiefer bei 3.265 Zählern ab.

   Am Devisenmarkt handelt der Euro wenig verändert um 1,0450 Dollar. Mit der Drittlesung des US-BIP für das dritte Quartal sowie dem Index der Frühindikatoren November sowie dem Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) November stehen kurz vor den Feiertagen noch einmal wichtige Daten zur Veröffentlichung an. Nach Einschätzung der Commerzbank dürften sie einmal mehr zeigen, dass sich die USA in Richtung einer strafferen Geldpolitik und eines stärkeren Dollar bewegen. "Kann der Euro noch vor Jahresende die Dollar-Parität knacken", fragen sich die Analysten. "Unwahrscheinlich, jedoch nicht unmöglich", so ihre Antwort.

   Im Blick steht weiter der italienische Bankensektor und hierbei besonders die angeschlagene Banca Monte dei Paschi. Händler wagen nach den Kurskapriolen des Vortages keine Prognose mehr über den weiteren Kursverlauf. Zum einen habe die Bank keinen Ankerinvestor mehr, zum anderen soll aber die Wandlung von Schulden in Eigenkapital mit einem Volumen von 2 Milliarden Euro zuletzt besser gelaufen sein als am Markt befürchtet, heißt es im Handel. Am Donnerstag endet für institutionelle Investoren die Zeichnungsfrist für die Aktien aus der Kapitalerhöhung.

Sanofi wohl nicht mehr im Rennen um Actelion Aufwärtspotenzial machen Händler derweil bei Sanofi aus. Die Aktie dürfte von der Erleichterung profitieren, dass das Unternehmen wohl nicht mehr als Bieter für Actelion infrage kommt. Am Vorabend wurde bekannt, dass sich überraschenderweise doch Johnson & Johnson in exklusiven Gesprächen mit dem schweizerischen Pharmahersteller befinde. "Bei Sanofi war immer wieder von Analysten betont worden, dass der kolportierte Bieterpreis von rund 283 Franken für Actelion fast absurd ist", so ein Händler. So hieß es von der Citigroup dazu, bei diesem Preis werde es Sanofi bis 2022 schwerfallen, überhaupt eine Rendite auf Actelion zu erzielen. Actelion steigen vorbörslich in der Schweiz um 5,2 Prozent.

   Als "ganz ordentlich" werden die Neunmonatszahlen von Hornbach Holding im Handel bezeichnet. Während die Umsatzerwartungen leicht übertroffen worden seien, habe der operative Gewinnanstieg etwas überrascht. "Die Kostendisziplin scheint besser gewesen zu sein als erwartet", sagt ein Händler. Die Gewinn- und Umsatzprognosen für das Gesamtjahr wurden bestätigt. Insgesamt sollte die Aktie davon leicht profitieren. Vorbörslich werden die Titel bei Tradegate 0,8 Prozent fester gehandelt.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17.14 Uhr EUR/USD 1,0444 +0,2% 1,0428 1,0429 EUR/JPY 122,88 +0,3% 122,50 122,74 EUR/CHF 1,0705 -0,0% 1,0705 1,0701 GBP/EUR 1,1831 -0,0% 1,1846 1,1853 USD/JPY 117,64 +0,1% 117,48 117,68 GBP/USD 1,2362 +0,1% 1,2353 1,2361 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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