02.10.2018 12:26:43

MÄRKTE EUROPA/Im italienischen Würgegriff

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Italien hat die europäischen Börsen am Dienstag wieder fest im Griff und drängt sogar die deutsche Diesel-Diskussion in den Hintergrund. Der Euro-Stoxx-50 verliert 1,1 Prozent auf 3.377 Punkte, und der DAX gibt um 0,9 Prozent nach auf 12.233. Der italienische MIB-30 fällt um 1,5 Prozent. Händler verweisen auf Aussagen des Lega-Politikers und Vorsitzenden des Haushaltsausschusses Claudio Borghi.

Laut Borghi könnte Italien seine Fiskalprobleme besser bewältigen, wenn das Land seine eigene Währung hätte. Damit bringt Borghi einen Ausstieg seines Landes aus der Eurozone ins Spiel, was an den Märkten für Verunsicherung sorgt und sowohl auf den Euro als auch auf die Aktienkurse drückt. Der Euro steht nur noch knapp über der Marke von 1,15 Dollar.

Nach den Borghi-Aussagen setzt sich der Rendite-Aufwärtstrend am italienischen Anleihemarkt fort. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen steigt um 12 Basispunkte auf 3,41 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2014. Die Rendite der zweijährigen Papiere steigt um 12 Basispunkte auf 1,49 Prozent. Dieses Niveau liegt allerdings noch weit unter dem Jahreshoch bei 2,73 Prozent.

Autos halten sich gut

An den Aktienmärkten halten sich die Titel der Autohersteller vergleichsweise gut. Daimler legen sogar 1,3 Prozent zu, BMW notieren 0,4 Prozent im Plus, und auch VW liegen mit einem Minus von 0,1 Prozent vergleichsweise gut im Markt. Soweit bekannt ist, müssen die Hersteller bei Nachrüstungen keine Garantie für das Einhalten neuer Stickstoff-Emissions-Grenzwerte geben. Die Aktien von Baumot, einem der möglichen Nachrüster, sind nach Anfangseuphorie wieder auf das Ausgangsniveau zurückgekommen. Der Index der Autohersteller und ihrer Zulieferer gibt um knapp 0,6 Prozent nach.

Italienischer Renditeanstieg drückt auf Bankensektor

Schwer unter Druck gerät der europäische Bankensektor, für den es um 1,1 Prozent nach unten geht. Ein Ausstieg Italiens aus der Eurozone würde tiefe Löcher in die Bilanzen reißen. Am stärksten betroffen wären natürlich italienische Banken selbst. An der Mailänder Börse geht es für Unicredit um 2,5 Prozent nach unten, Intesa Sanpaolo geben um 1,9 Prozent nach. BNP Paribas verlieren 1,1 Prozent, während es für BBVA 1,8 Prozent nach unten geht. Im DAX geben Deutsche Bank um 0,9 Prozent nach.

Noch stärker verlieren die so genannten Industrial Goods and Services mit einem Minus von 1,5 Prozent. Hier geben Royal Mail nach der Gewinnwarnung vom Montag weitere 10 Prozent ab. Fraport verlieren 3,5 Prozent, und Siemens fallen nach einer Abstufung um 2,8 Prozent. Auch Thyssen stehen mit einem Minus von 2,2 Prozent wieder auf der Verliererseite.

Mögliche höhere Strafzahlung belastet Standard Chartered

Standard Chartered geben 0,9 Prozent ab. Auf die Stimmung drückt, dass in den USA laut Berichten möglicherweise eine unerwartet hohe Strafzahlung von bis zu 1,5 Milliarden Dollar droht. Grund seien angebliche Verstöße von Kunden gegen US-Sanktionen vor vielen Jahren. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf informierte Kreise berichtet, befinden sich die Gespräche mit den US-Behörden aber noch in einem frühen Stadium und der Betrag sei nur eine erste Schätzung.

Epigenomics machen einen Sprung von 23 Prozent. Das Biotechunternehmen teilte mit, der US-Kongress habe im Rahmen des verabschiedeten Haushaltsgesetzes 2019 die staatliche Krankenversicherung aufgefordert, die Kostenerstattung für Bluttests zum Darmkrebs-Screening zu ermöglichen. Die Kostenerstattung könne dazu beitragen, die Teilnahmerate an der Darmkrebsvorsorge zu erhöhen.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.377,29 -1,08 -36,87 -3,62

Stoxx-50 3.052,87 -0,60 -18,34 -3,93

DAX 12.232,52 -0,86 -106,51 -5,30

MDAX 25.875,20 -1,15 -301,74 -1,24

TecDAX 2.826,24 -0,91 -25,99 11,75

SDAX 11.837,84 -1,02 -121,56 -0,41

FTSE 7.452,30 -0,58 -43,37 -2,50

CAC 5.449,16 -1,05 -57,65 2,57

Bund-Future 159,53 0,73 2,14

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.45 Uhr Mo, 17.31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1515 -0,51% 1,1546 1,1570 -4,2%

EUR/JPY 130,95 -0,77% 131,40 131,80 -3,2%

EUR/CHF 1,1329 -0,51% 1,1373 1,1386 -3,3%

EUR/GBP 0,8886 +0,09% 0,8870 0,8873 -0,1%

USD/JPY 113,72 -0,24% 113,82 113,93 +1,0%

GBP/USD 1,2957 -0,62% 1,3017 1,3040 -4,1%

Bitcoin

BTC/USD 6.581,33 -0,3% 6.600,46 6.560,51 -51,8%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,56 -0,55 0,05

Deutschland 10 Jahre 0,42 0,47 -0,01

USA 2 Jahre 2,79 2,82 0,90

USA 10 Jahre 3,06 3,08 0,65

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,12 0,13 0,08

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 75,30 75,30 0% 0,00 +29,0%

Brent/ICE 84,45 84,98 -0,6% -0,53 +33,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.192,59 1.188,47 +0,3% +4,12 -8,5%

Silber (Spot) 14,50 14,50 +0,0% +0,00 -14,4%

Platin (Spot) 819,50 824,00 -0,5% -4,50 -11,8%

Kupfer-Future 2,77 2,78 -0,4% -0,01 -17,4%

===

DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 02, 2018 06:27 ET (10:27 GMT)

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