15.11.2018 18:14:46
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MÄRKTE EUROPA/Hartes Ringen um den Brexit-Deal belastet
Frankfurt (Dow Jones)--Die Börsen in Europa schlossen am Donnerstag ins Minus. Zentrales Thema am Kapitalmarkt war, wie es mit dem Brexit nun weitergeht. Nachdem am Vortag das britische Kabinett grünes Licht für den Brexit-Entwurf gegeben hatte, folgten die Rücktritte des Nordirland-Ministers, des Brexit-Ministers und weiterer Regierungspolitiker in Großbritannien. Aber auch ein mögliches Misstrauensvotum gegen Premierministerin Theresa May steht im Raum.
"Jeder Minister steht für einen Teil der Fraktion, deshalb macht jeder Rücktritt die Lage für May schwieriger und den Deal weniger wahrscheinlich", erläuterte Ulrich Leuchtmann, Devisenanalyst bei der Commerzbank. Großbritannien habe vermutlich den "bestmöglichen Deal" erzielt. "Der ist aber meilenweit von dem entfernt, was die Brexiteers wollen", so der Devisenanalyst. Damit laufe es nun auf diesen Deal heraus oder auf einen "No-Deal". Bei einem No-Deal könne die britische Währung auf die Tiefs vom Sommer bei 0,91 Pfund je Euro zurückfallen, erwartet Leuchtmann. Am Abend handelt das Währungspaar bei etwa 0,8876.
Die Anleger sind verunsichert, in Folge verlor der DAX 0,5 Prozent auf 11.354 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 handelte 0,5 Prozent leichter bei 3.190 Punkten.
Britische Banken, Häuslebauer und Einzelhändler wurden verkauft
"Investoren flüchten aus Großbritannien wie die Minister aus dem Kabinett" hieß es in einem Kommentar von David Riley, Chief Investment-Stratege bei BlueBay Asset Management. In der Folge verliere das Pfund stark an Wert, die Renditen der britischen Staatsanleihen fielen und die Spreads auf britische Banken und Unternehmen würden immer größer. In dieser Gemengelage verloren Royal Bank of Scotland 9,6 Prozent, Barclays 4,1 Prozent und Lloyds rund 5 Prozent.
Aber auch die Aktien der Einzelhändler wie auch der Bauunternehmen standen unter Druck. An der Börse wird davon ausgegangen, dass die Briten aufgrund der politischen Unsicherheit in den kommenden Monaten erst einmal ihr Geld zusammenhalten. Zudem kauften die Einzelhändler ihre Waren teils im Ausland ein und bezahlen mit dem schwachen Pfund. Das belastet die Marge oder macht die Waren teurer - und damit weniger attraktiv für die Kunden. So gaben die Aktien der goßen Bauunternehmen Taylor Wimpey und Persimmon um rund 7,5 Prozent nach, Marks & Spencer, Tesco, Next und Dixons Carphone verloren zwischen 3,8 und 4,7 Prozent.
Die britische Royal Mail bleibt zuversichtlich, die Jahresprognose trotz eines schwachen ersten Halbjahres zu erreichen. Der Vorsteuergewinn brach im ersten Halbjahr 18/19 um 57 Prozent ein. Dem Paketversand GLS schwinde bei steigenden Kosten die Marge, hieß es von den Citi-Analysten. Den bestätigten Ausblick stuften die Analysten von Jefferies als "herausfordernd" ein, die Aktie verlor 6,5 Prozent.
Streikgefahr belastet Lufthansa - Sektor schwach
Lufthansa gerieten am Mittag in die Wirbelschleppe der der britischen Airlines und fielen um 1,9 Prozent. Der Sektor der Reise- und Freizeitwerte führte mit einem Minus von 2,5 Prozent die Verlierer in Europa an. Belastet wurde er hauptsächlich von Easyjet (minus 6,6 Prozent) und Ryanair (minus 5,3 Prozent), die an der Londoner Börse besonders unter den Brexit-Sorgen litten. Das Minus bei Lufthansa führten Händler auf die Berichte zurück, dass bei ihrer Tochter Eurowings nun ein Tarifstreit droht. Die monatelangen Tarifverhandlungen zwischen Verdi und Eurowings haben laut der Gewerkschaft zu keinem Ergebnis geführt.
Nach einem guten Lauf in den vergangenen beiden Wochen ging es für die Aktie von RWE um 1,7 Prozent nach unten. Verschreckt reagierten Anleger zum einen auf die Nachricht, dass der Bebauungsplan für das neue Braunkohlekraftwerk in Niederaußem unwirksam sei. Zudem ist der Versorger stark vom britischen Markt abhängig: RWE Generation UK erzeugt im Vereinigten Königreich mehr als 10 Prozent der Elektrizität.
Im DAX gehörten Henkel mit einem Plus von 0,3 Prozent zu den wenigen Gewinnern des Tages. Das organische Wachstum ist etwas unter, der bereinigte Gewinn aber etwas über den Prognosen ausgefallen. Linde schlossen nach Zahlen unverändert. Der für die ersten neun Monate ausgewiesene operative Gewinn liege leicht über den Schätzungen, und der Ausblick sei vergleichsweise optimistisch, hieß es.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.190,31 -15,05 -0,5% -9,0%
. Stoxx-50 2.924,85 -18,62 -0,6% -8,0%
. Stoxx-600 358,43 -3,84 -1,1% -7,9%
Frankfurt XETRA-DAX 11.353,67 -58,86 -0,5% -12,1%
London FTSE-100 London 7.033,75 -0,04 -0,0% -8,5%
Paris CAC-40 Paris 5.033,62 -35,23 -0,7% -5,3%
Amsterdam AEX Amsterdam 524,89 -2,24 -0,4% -3,6%
Athen ATHEX-20 Athen 1.658,95 -9,77 -0,6% -20,4%
Brüssel BEL-20 Bruessel 3.526,18 -12,64 -0,4% -11,4%
Budapest BUX Budapest 39.070,97 -44,59 -0,1% -0,8%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 3.914,85 -41,34 -1,0% -0,1%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 117.023,48 -181,28 -0,2% -17,0%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 906,03 -20,74 -2,2% -11,5%
Lissabon PSI 20 Lissabon 4.959,67 -43,00 -0,9% -8,8%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.073,50 -33,10 -0,4% -9,7%
Mailand FTSE-MIB Mailand 18.905,36 -172,11 -0,9% -12,7%
Moskau RTS Moskau 1.131,13 +13,87 +1,2% -2,0%
Oslo OBX Oslo 798,75 -5,64 -0,7% +7,5%
Prag PX Prag 1.081,03 -3,41 -0,3% +0,3%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.489,79 -12,66 -0,8% -5,5%
Warschau WIG-20 Warschau 2.202,91 -28,99 -1,3% -10,5%
Wien ATX Wien 3.135,11 -16,83 -0,5% -7,8%
Zürich SMI Zuerich 8.870,03 -61,17 -0,7% -5,5%
DEVISEN zuletzt +/- % Do 8:49 Mi 17:58 % YTD
EUR/USD 1,1316 +0,01% 1,1333 1,1314 -5,8%
EUR/JPY 128,39 -0,11% 128,69 128,65 -5,1%
EUR/CHF 1,1384 -0,05% 1,1396 1,1386 -2,8%
EUR/GBP 0,8882 +1,99% 0,8727 0,8692 -0,1%
USD/JPY 113,47 -0,13% 113,57 113,72 +0,7%
GBP/USD 1,2742 -1,88% 1,3006 1,3014 -5,7%
Bitcoin
BTC/USD 5.578,70 -1,9% 5.666,24 5.861,87 -59,2%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 J. -0,64 -0,61 -0,02
Deutschland 10 J. 0,36 0,40 -0,07
USA 2 Jahre 2,83 2,87 0,94
USA 10 Jahre 3,09 3,12 0,68
Japan 2 Jahre -0,14 -0,15 -0,01
Japan 10 Jahre 0,10 0,10 0,05
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 56,82 56,25 +1,0% 0,57 -2,2%
Brent/ICE 67,09 66,12 +1,5% 0,97 +6,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.213,74 1.210,90 +0,2% +2,84 -6,8%
Silber (Spot) 14,25 14,14 +0,8% +0,11 -15,9%
Platin (Spot) 838,60 835,50 +0,4% +3,10 -9,8%
Kupfer-Future 2,75 2,71 +1,5% +0,04 -17,9%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
November 15, 2018 12:15 ET (17:15 GMT)
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Barclays plc | 3,23 | 0,40% | |
Bechtle AG | 30,92 | -1,72% | |
Continental AG | 66,42 | 0,33% | |
easyJet plc | 6,98 | -0,31% | |
Henkel KGaA St. | 75,55 | -1,05% | |
Henkel KGaA Vz. | 85,26 | 0,66% | |
Lloyds Banking Group | 0,66 | 3,94% | |
Lufthansa AG | 6,72 | 0,24% | |
Marks & Spencer plc | 4,69 | 2,31% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 56,36 | 0,57% | |
RWE AG St. | 29,27 | -2,07% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 87,76 | 0,94% | |
Volkswagen (VW) St. | 89,75 | 0,73% | |
Wirecard AG | 0,02 | -1,04% |