05.09.2018 09:55:43
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MÄRKTE EUROPA/Handelsstreit belastet weiter - Vapiano-Kurs bricht ein
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten überwiegt auch am Mittwoch Verkaufsbereitschaft. An den Belastungsfaktoren Handelsstreit und Schwellenländerkrise hat sich nichts geändert. Während der Streit zwischen den USA und China aktuell etwas im Hintergrund weiter schwelt, gilt das Augenmerk den Gesprächen zwischen den USA und Kanada, die am Mittwoch fortgesetzt werden sollen.
Der DAX verliert im frühen Geschäft 0,5 Prozent auf 12.145 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 3.338 Punkte nach unten.
US-Präsident Donald Trump hat klargemacht, dass er sich eine Nafta notfalls auch ohne den nördlichen Nachbarn vorstellen kann. Kanadas Premier Justin Trudeau pocht derweil darauf, dass eine Neuauflage des Abkommens einen Mechanismus zur Schlichtung von Streitfällen nach Kapitel 19 des bisherigen Abkommens beinhalten müsse. Andernfalls werde sein Land kein neues Abkommen unterzeichnen. Die USA hatten bei bilateralen Verhandlungen mit Mexiko jüngst einen Durchbruch erzielt.
Die Vorgaben aus Asien sprechen ebenfalls gegen steigende Kurse in Europa. In China hat sich der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im August abgeschwächt, worauf die Indizes an den chinesischen Börsen in die Knie gegangen sind.
Bayer-Zahlen und Ausblick überzeugen nicht
Bei den Einzelwerten am Aktienmarkt stehen Bayer im Blick. Das Unternehmen hat wegen der Monsanto-Übernahme verspätet nun Geschäftszahlen vorgelegt. Diese werden in ersten Einschätzungen als durchwachsen bezeichnet. Der Umsatz sei zwar über den Erwartungen ausgefallen, dafür habe das bereinigte operative Ergebnis die Prognosen verfehlt. Zurückhaltend sei zudem der wegen der Monsanto-Übernahme revidierte Ausblick ausgefallen. Die Bayer-Aktie fällt um 2,2 Prozent.
Während die US-Absatzzahlen der Autobauer für August im Handel insgesamt als unspektakulär bezeichnet werden, fällt laut Börsianern doch die anhaltende Schwäche von Mercedes auf. Der Stuttgarter Premiumhersteller berichtete einen Absatzrückgang von 17 Prozent. Im Monat davor waren die Verkäufe um 23 Prozent eingebrochen. Mercedes begründet den neuerlichen Rückgang damit, dass einige Modelle erst verspätet verfügbar seien.
Im Handel spricht man von einem leichten Belastungsfaktor für die Aktie, übergeordnet seien aber die weiter drohenden Strafzölle auf Auto-Importe in die USA das überragende Thema für den Sektor insgesamt. Daimler geben um 0,6 Prozent nach.
Kurseinbruch bei Vapiano
Nach einer Gewinnwarnung des Systemgastronomen Vapiano gibt der Kurs der Aktie 16,3 Prozent nach. Das Unternehmen erwartet für 2018 nun nur noch einen bereinigten operativen Gewinn von 42 bis 47 Millionen Euro statt 48 bis 54 Millionen. Die Analysten von Berenberg haben mit einer Abstufung der Aktie auf "Halten" von zuvor "Kaufen" bereits reagiert. Sie machen vor allem im Geschäft in Schweden den entscheidenden Schwachpunkt aus.
Im TecDAX geht es für Aixtron um 5,8 Prozent nach oben. Hier rät Berenberg nun zum Kauf nach zuvor "Halten". Hugo Boss ziehen um 2 Prozent an, weil HSBC hier nun zum Kauf rät, wie Händler berichten.
Weitreichende Änderungen in der DAX-Indexfamilie erwartet
Ob die am Abend anstehenden diversen Änderungen bei den Zusammensetzungen von DAX, MDAX, TecDAX und SDAX für Kursbewegungen bei Einzelaktien sorgen, bleibt abzuwarten. Umgesetzt werden sie erst am Abend des 21. September.
Im DAX dürfte die Commerzbank ihren Platz an Wirecard verlieren. Beide Aktien liegen gut behauptet im Markt. MDAX und SDAX werden vergrößert, weil Technologieaktien jetzt doppelt gelistet werden können, also nicht mehr nur im TecDAX auftauchen. So werden SAP, Deutsche Telekom und Infineon zukünftig wohl als neue Schwergewichte auch im TecDAX enthalten sein.
Dollar ieht wieder an
Der Dollar zieht wieder an, nachdem er am Vorabend den Großteil seiner jüngsten Gewinne wieder eingebüßt hatte. Der Euro wird mit 1,1554 Dollar gehandelt. Zulauf erhält der Dollar als vermeintlich sicherer Hafen wegen der diversen globalen Risiken und auch dank des intakten Zinserhöhungstrends in den USA. Letzteres sorgt für anhaltenden Druck auf viele bereits unter Druck stehende Schwellenländerwährungen, weil Investoren Kapital in den Dollarraum abziehen.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.328,84 -0,91 -30,52 -5,00
Stoxx-50 3.002,03 -0,78 -23,57 -5,53
DAX 12.122,55 -0,72 -87,66 -6,16
MDAX 26.465,55 -0,32 -85,76 1,01
TecDAX 2.985,80 -0,02 -0,59 18,06
SDAX 12.310,41 -0,13 -15,48 3,56
FTSE 7.421,01 -0,49 -36,85 -2,82
CAC 5.288,97 -1,01 -53,72 -0,44
Bund-Future 162,95 0,05 2,72
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:51 Di, 18:17 % YTD
EUR/USD 1,1551 -0,30% 1,1571 1,1567 -3,9%
EUR/JPY 128,74 -0,31% 128,97 128,91 -4,8%
EUR/CHF 1,1260 -0,27% 1,1271 1,1286 -3,9%
EUR/GBP 0,9009 -0,06% 0,9011 0,9016 +1,3%
USD/JPY 111,47 +0,02% 111,44 111,46 -1,0%
GBP/USD 1,2824 -0,24% 1,2842 1,2830 -5,1%
Bitcoin
BTC/USD 7.364,35 -0,1% 7.369,50 7.373,66 -46,1%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,59 -0,61 0,03
Deutschland 10 Jahre 0,35 0,36 -0,08
USA 2 Jahre 2,65 2,65 0,76
USA 10 Jahre 2,89 2,90 0,48
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,11 0,11 0,06
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,11 69,87 -1,1% -0,76 +17,7%
Brent/ICE 77,58 77,42 -0,8% -0,59 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.193,05 1.191,35 +0,1% +1,70 -8,4%
Silber (Spot) 14,13 14,13 -0,0% -0,00 -16,6%
Platin (Spot) 772,45 778,50 -0,8% -6,05 -16,9%
Kupfer-Future 2,60 2,59 +0,3% +0,01 -22,4%
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/gos
(END) Dow Jones Newswires
September 05, 2018 03:56 ET (07:56 GMT)
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Commerzbank | 15,33 | 1,66% | |
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Deutsche Telekom AG | 30,02 | 0,84% | |
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Indizes in diesem Artikel
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