14.09.2021 18:07:40
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MÄRKTE EUROPA/Gut behauptet - Inflation lässt aufatmen
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten hat sich am Dienstag eine knapp positive Stimmung durchgesetzt. Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,1 Prozent höher bei 4.192 Punkten, der DAX zog in der gleichen Größenordnung auf 15.723 Zähler an. Die neuen US-Inflationsdaten hatten die Stimmung zwar aufgehellt. Der Preisauftrieb in den USA war nicht so stark wie befürchtet ausgefallen. In der Kernrate stiegen die Preise im August sogar nur geringfügig um 0,1 Prozent. Ob der Trend tatsächlich schon gebrochen sei und das Inflationshoch hinter dem Markt liege, müssten allerdings die nächsten Daten bestätigen, so ein Händler. "Die neuen Daten sind zwar positiv, für einen dynamischen Ausbruch der Aktienmärkte nach oben reichen sie aber wohl nicht", zeigte er sich nur verhalten optimistisch. Die Fed werde durch die Daten ihren Zeitplan zur Reduzierung der Wertpapierkäufe sicher nicht verschieben, hieß es im Handel zur verhaltenen Marktreaktion.
Euro, vor allem aber der Goldpreis zogen an - die Renditen der Langläufer kamen nach kurzem Zögern zurück. Bei den Branchen in Europa ging es aber weiter selektiv zu. Auf der Gewinnerseite standen neben Auto- und Öltiteln auch die Aktien aus dem Technologiebereich. "Rücksetzer in Wachstumsaktien wie am Montag dürften nun auch weiterhin schnell zum Kauf genutzt werden", sagte ein Händler. Er meinte mit Blick auf die Inflationsdaten, eine schnelle und starke geldpolitische Straffung sei nun unwahrscheinlicher geworden. Der TecDAX drehte so nach den Inflationsdaten auch richtig auf, er stieg um 1,5 Prozent - im DAX zogen Infineon um 2,2 Prozent an.
Eine bessere Entwicklung am Gesamtmarkt wurde vor allem von den rohstoffnahen Titeln verhindert, der Sektorindex büßte 2 Prozent ein. Diese hatten zuletzt von den Inflationsgefahren profitiert, da die Branchenwerte stark von steigenden Preisen gestützt werden. Zur Schwäche neigten aber auch die Aktien der Luxusgüterhersteller. Kering fielen um 2,8 Prozent, Dior um 1,8 Prozent und LVMH um 1,6 Prozent. "Die Sorgen um die chinesische Konjunktur nehmen wieder stark zu", so ein Marktteilnehmer. Deshalb hätten schon Prada in Hongkong am Morgen etwa 4 Prozent verloren. Die Prada-Schwäche habe dann auf die europäischen Wettbewerbertitel übergegriffen.
Vonovia will Deutsche Wohnen
Unter den Einzelwerten im DAX standen Vonovia im Blick. Die Gesellschaft wolle den Deutsche-Wohnen-Deal um fast jeden Preis durchziehen, hieß es am Markt. Denn bei der geplanten Übernahme wird nun auf die Mindestannahmeschwelle sowie auf sämtliche weiteren Vollzugsbedingungen des Übernahmeangebotes verzichtet. Zumindest der Angebotspreis bleibt, wie angekündigt, das letzte Angebot. Deutsche Wohnen legten 0,7 Prozent zu, Vonovia um 0,9 Prozent.
Stärkste DAX-Aktie zusammen mit Infineon waren Deutsche Post, die um 2,2 Prozent stiegen. "Die Deutsche Bank hat eine bullische Note herausgebracht", so ein Händler. Daneben habe die am Freitagabend anstehende Aufnahme in den Stoxx-50 den Kurs getrieben.
Einer der Verlierer im DAX mit 1,2 Prozent Minus waren die Aktien der Merck KGaA. Sie waren von der UBS auf "Verkaufen" abgestuft worden. Dazu lag das neue Kursziel deutlich unter dem aktuellen Kurs.
Kurseinbruch bei Norma nach Gewinnwarnung
In der dritten Reihe brachen die Titel von Norma um 15,8 Prozent ein. Grund war eine überraschende Warnung, die bisherigen Gewinnziele würden verfehlt. Aktien von Deutz wiederum sprangen um 5,2 Prozent nach oben: "Der starke Auftragsbestand hatte jüngst bereits gezeigt, dass es bei Deutz momentan rund läuft", so ein Aktienhändler zur erneuten Prognoseanhebung der Kölner. Das Unternehmen scheine die Probleme mit der Lieferkette im Griff zu haben und mögliche Preiserhöhungen weitergeben zu können.
Bei Siemens-Healthineers-CEO Bernd Montag stieg die Laune, er hatte die Anhebung der Mittelfristziele für den Kapitalmarkttag im November angekündigt. Die Aktien legten um 3,1 Prozent zu. Der Aktienrückkauf von Pandora wurde in Kopenhagen positiv gewertet, der laufende Rückkauf wird auf 3,5 Milliarden dänische Kronen angehoben. Nach der Trendwende befindet sich das Unternehmen nun auf Wachstumskurs. Die Aktien legten um 6,8 Prozent zu.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 4.191,67 +2,14 +0,1% +18,0%
Stoxx-50 3.573,07 -4,11 -0,1% +15,0%
Stoxx-600 467,65 -0,04 -0,0% +17,2%
XETRA-DAX 15.722,99 +21,57 +0,1% +14,6%
FTSE-100 London 7.034,32 -34,11 -0,5% +9,4%
CAC-40 Paris 6.652,97 -23,96 -0,4% +19,8%
AEX Amsterdam 797,71 +6,26 +0,8% +27,7%
ATHEX-20 Athen 2.182,56 +3,50 +0,2% +12,8%
BEL-20 Brüssel 4.172,77 -16,99 -0,4% +15,2%
BUX Budapest 52.392,39 -530,33 -1,0% +24,4%
OMXH-25 Helsinki 5.611,79 -32,70 -0,6% +22,4%
ISE NAT. 30 Istanbul 1.532,91 -4,68 -0,3% -6,3%
OMXC-20 Kopenhagen 1.802,10 +5,65 +0,3% +23,0%
PSI 20 Lissabon 5.401,67 -11,74 -0,2% +10,0%
IBEX-35 Madrid 8.780,00 -36,10 -0,4% +8,8%
FTSE-MIB Mailand 26.027,07 +101,34 +0,4% +16,6%
RTS Moskau 1.754,60 +3,52 +0,2% +26,5%
OBX Oslo 1.014,15 -1,77 -0,2% +18,1%
PX Prag 1.298,31 +9,42 +0,7% +26,4%
OMXS-30 Stockholm 2.341,77 +6,43 +0,3% +24,9%
WIG-20 Warschau 2.376,01 -11,73 -0,5% +19,8%
ATX Wien 3.661,06 +0,53 +0,0% +31,2%
SMI Zürich 12.097,28 +22,47 +0,2% +13,0%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,34 -0,01 +0,23
US-Zehnjahresrendite 1,28 -0,04 +0,36
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:10 Mo, 17.32 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1827 +0,1% 1,1808 1,1816 -3,2%
EUR/JPY 129,69 -0,2% 129,98 129,92 +2,9%
EUR/CHF 1,0870 -0,2% 1,0888 1,0882 +0,6%
EUR/GBP 0,8538 +0,0% 0,8537 0,8533 -4,4%
USD/JPY 109,66 -0,3% 110,08 109,96 +6,2%
GBP/USD 1,3853 +0,1% 1,3831 1,3846 +1,4%
USD/CNH (Offshore) 6,4328 -0,2% 6,4453 6,4425 -1,1%
Bitcoin
BTC/USD 46.698,01 +3,4% 45.254,51 44.456,76 +60,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 70,66 70,45 +0,3% 0,21 +47,2%
Brent/ICE 73,72 73,51 +0,3% 0,21 +44,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.806,32 1.793,78 +0,7% +12,54 -4,8%
Silber (Spot) 23,85 23,73 +0,5% +0,13 -9,6%
Platin (Spot) 950,80 965,30 -1,5% -14,50 -11,2%
Kupfer-Future 4,31 4,36 -1,2% -0,05 +22,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
September 14, 2021 12:08 ET (16:08 GMT)
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Christian Dior S.A. | 600,50 | 2,13% | |
Deutsche Wohnen SE | 24,30 | -2,21% | |
DEUTZ AG | 4,13 | -0,77% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) (spons. ADRs) | 34,80 | 0,29% | |
DHL Group (ex Deutsche Post) | 35,15 | -0,14% | |
Infineon AG | 33,06 | -0,05% | |
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) | 32,60 | -0,61% | |
Kering | 243,90 | 0,95% | |
LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh | 128,00 | -2,29% | |
LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A. | 636,20 | -0,78% | |
Merck KGaA Sponsored American Deposit Receipt | 27,80 | -1,42% | |
Merck KGaA | 140,80 | -1,09% | |
NORMA Group SE | 15,86 | 0,25% | |
Pandora A-S (spons. ADRs) | 44,99 | 1,01% | |
Pandora A-S | 169,05 | -1,31% | |
Siemens Healthineers AG | 53,46 | -0,26% | |
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 30,95 | -2,24% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 405,92 | -0,10% |