Volkswagen Aktie
WKN: 766400 / ISIN: DE0007664005
03.02.2015 18:43:34
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MÄRKTE EUROPA/Griechenland-Hoffnung macht Aktien und Euro Dampf
Von Herbert Rude
Die Hoffnung auf eine Lösung der Griechenlandkrise hat am Dienstag an den europäischen Kapitalmärkten den Ton angegeben. Der Euro-Stoxx-50 gewann 1,3 Prozent auf 3.414 Punkte. Der Euro stieg auf 1,1470 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit dem 22. Januar. Und am deutschen Aktienmarkt konnte auch ein Schwächeanfall der Versorgeraktien die Rekordjagd nicht beenden: Der Dax zog um 0,6 Prozent auf 10.891 Punkte an.
Damit ist nach dem nachhaltigen Überwinden der 10.000er Marke Mitte Januar nun auch die 11.000er Marke in greifbare Nähe gerückt. "Auch sie dürfte wohl nur ein Etappenziel sein", sagte Petra von Kerssenbrock, Marktanalystin der Commerzbank. Allerdings könnten solche runden Marken als psychologische Hürden die Dynamik ganz kurzfristig etwas bremsen, ergänzte sie. Im Unterschied zum Euro-Stoxx-50 schloss der DAX so auch deutlich unter seinem Tageshoch: Der neue Rekord vom Vormittag liegt bei 10.984 Punkten.
In Athen stieg der Large Cap Index um etwa 12 Prozent, unter Führung der Bankenwerte, die allerdings nach dem Regierungswechsel auch extrem unter Druck geraten waren. Der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis hatte erklärt, Athen werde nicht mehr den Erlass der griechischen Staatsschulden fordern. Stattdessen brachte er eine Umschuldung ins Gespräch und die Auflage von Staatsanleihen mit unbegrenzter Laufzeit. Der griechischen Vorstoß ähnelt den Vorschlägen von Politikern und Analysten, die das Land über längere Laufzeiten und niedrigere Zinszahlungen entlasten wollen. Am Mittwoch trifft sich Varoufakis mit Mario Draghi, dem Chef der Europäischen Zentralbank. Für Donnerstag plant er ein Gespräch mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.
Nach den Äußerungen von Varoufakis gaben die Renditen an den griechischen Anleihemärkten weiter nach. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen sank um gut 150 Basispunkte auf 9,78 Prozent. Auf der anderen Seite verabschiedeten sich Anleger langsam aus so genannten sicheren Häfen: Die Rendite der Bundesanleihen zog etwas an und der Goldpreis fiel um knapp 20 auf 1.260 Dollar je Feinunze zurück.
Auf der Aktienseite waren Rohstoffwerte im Allgemeinen sowie Öl- und Gasaktien im Besonderen gefragt. Ihre europäischen Branchenindizes gewannen jeweils gut 3 Prozent. Gestützt wurden sie von der fortgesetzten Erholung der Ölpreise, nach Brent kostet nun auch ein Fass der US-Ölsorte WTI wieder über 50 Dollar. An den Börsen in ganz Europa gehörten auch Stahlwerte zu den Hauptgewinnern. "Die Erholung beim Öl macht Hoffnung, dass auch die Talfahrt der anderen Commodity-Preise zu Ende ist", sagte ein Händler. Tatsächlich zeigt auch der Trend beispielsweise bei Kupfer seit einigen Tagen nach oben.
Positiv kam auch an, dass nun auch die australische Notenbank in den Zinssenkungswettlauf eingestiegen ist und die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf ein historisch niedriges Niveau von 2,25 Prozent gesenkt hat. Die Börse in Sydney reagierte darauf positiv, der Australische Dollar sank auf ein Fünfeinhalbjahrestief und am Anleihenmarkt fielen die Renditen weiter. Damit werden auch in Australien die Alternativen zu Aktien immer rarer.
Dieses Umfeld machte beim DAX die negativen Impulse der deutschen Versorgertitel mehr als wett. E.ON fielen um knapp 4 und RWE sogar um 4,5 Prozent zurück, denn der Generalstaatsanwalt am Europäischen Gerichtshof hielt die Brennelementesteuer in Deutschland für rechtens. Damit gehe die Chance "gegen Null", dass die Versorger ihr Geld wiedersähen, so ein Händler. Üblicherweise schließt sich der Gerichtshof in seiner endgültigen Entscheidung der Vorlage des Generalanwalts an.
Auch Autotitel waren gefragt, nachdem die Societe Generale die Branche auf "Übergewichten" angehoben hatte. Der Index stieg um 1,6 Prozent, VW legten um 2,1 Prozent zu und Peugeot um 3,1 Prozent. Bei den Einzelaktien werteten Händler positiv für Allianz, dass die Geschäftszahlen der Beteiligung Hartford Financial gut ausgefallen waren. Das Kernergebnis legte im vierten Quartal um 12 Prozent zu und übertraf damit die Erwartungen. Allianz gewannen 0,8 Prozent.
Südzucker schossen im MDAX um knapp 16 Prozent nach oben, nachdem Goldman Sachs seine fast zwei Jahre gültige Verkaufsempfehlung für das Papier fallengelassen hatte. Im Handel war von einer Art Befreiungsschlag für die Aktie die Rede. Bilfinger legten mit gut 6 Prozent Plus ebenfalls stark zu.
Die spanische Banco Santander hat unterdessen ihren Gewinn im vierten Quartal kräftig gesteigert und damit die Markterwartungen erfüllt. Das Papier gewann 4,6 Prozent.
Europäische Schlussstände von Dienstag, den 3. Februar 2015:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.414,18 +44,07 +1,3% +8,5% Stoxx-50 3.231,18 +26,03 +0,8% +7,6% Stoxx-600 370,28 +3,00 +0,8% +8,1% XETRA-DAX 10.890,95 +62,94 +0,6% +11,1% FTSE-100 London 6.871,80 +89,25 +1,3% +4,7% CAC-40 Paris 4.677,90 +50,23 +1,1% +9,5% AEX Amsterdam 455,82 +5,06 +1,1% +7,4% ATHEX-20 Athen 253,78 +28,11 +12,5% -4,2% BEL-20 Brüssel 3.557,03 +18,51 +0,5% +8,3% BUX Budapest 17.258,06 +538,99 +3,2% +3,8% OMXH-25 Helsinki 3.286,52 +50,43 +1,6% +10,0% ISE NAT. 30 Istanbul 108.271,84 -3001,71 -2,7% +2,0% OMXC-20 Kopenhagen 808,11 +1,67 +0,2% +8,6% PSI 20 Lissabon 5.213,34 +91,48 +1,8% +10,5% IBEX-35 Madrid 10.598,20 +270,10 +2,6% +3,1% FTSE-MIB Mailand 21.011,55 +525,86 +2,6% +10,5% RTS Moskau 786,69 +40,87 +5,5% -0,5% OBX Oslo 560,96 +12,98 +2,4% +7,1% PX Prag 975,70 +17,66 +1,8% +3,1% OMXS-30 Stockholm 1.593,42 +17,47 +1,1% +8,8% WIG-20 Warschau 2.335,42 +5,28 +0,2% +0,8% ATX Wien 2.263,07 +45,26 +2,0% +4,8% SMI Zürich 8.452,13 +22,93 +0,3% -5,9%DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.45 Uhr Mo, 17.34 Uhr EUR/USD 1,1466 1,14% 1,1337 1,1334 EUR/JPY 134,71 1,42% 132,82 133,06 EUR/CHF 1,0589 0,65% 1,0521 1,0482 USD/JPY 117,51 0,30% 117,16 117,41 GBP/USD 1,5129 0,74% 1,5017 1,5022 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
February 03, 2015 12:12 ET (17:12 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 12 PM EST 02-03-15

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Bilfinger SE | 74,90 | 1,08% |
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BP Plc | 4,05 | -0,98% |
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E.ON sp. ADRs | 15,00 | 1,35% |
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RWE AG (spons. ADRs) | 33,60 | 1,20% |
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