12.06.2023 09:56:45
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MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Zinsentscheidungen bleiben Hauptthema
FRANKFURT (Dow Jones)--In freundlicher Verfassung zeigen sich die europäischen Börsen zum Start in die neue Woche. Der DAX steigt um 0,5 Prozent auf 16.025 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,4 Prozent zu. "Ein Ausbruch aus den engen Seitwärtsspannen ist aber nicht in Sicht", meinte ein Händler bereits vorbörslich und sprach von einer "heißen Woche". Denn von der US-Notenbank, der EZB, der japanischen und der chinesischen Notenbank stehen gleich vier bedeutende Zinsentscheidungen an. "Es ist gut möglich, dass diese Woche die Entscheidung über die Börsenrichtung der kommenden Wochen fällt", kommentiert Thomas Altmann von QC Partners.
Etwas Rückenwind kommt von den fallenden Ölpreisen. Der Opec-Beschluss von vor einigen Tagen, die Förderung weiter zu kürzen, ist bereits wieder verpufft. Die Ölpreise sinken aktuell um weitere rund 1,5 Prozent. Dazu reduztiert sich auch der europäische Gaspreis kräftig. Für den Stoxx-Subindex Öl und Gas geht es um 0,7 Prozent nach unten, der Index der Rohstofftitel gibt um 0,6 Prozent nach.
VW-Aussagen positiv gesehen - Rheinmetall wirbt in eigener Sache
Positiv bewertet ein Marktteilnehmer Aussagen von VW zur künftigen Strategie. Der Vorstand um Chef Oliver Blume bereitet einem Zeitungsbericht zufolge einen Umbau vor. In einem ersten Schritt sollen die Kosten sinken und das Konzerngefüge neu geordnet werden, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Konzernkreise. Demnach soll die Massenfertigung von Volkswagen, Seat und Skoda zusammengelegt werden und die Rendite so auf 8 Prozent steigen. "Das wäre mindestens eine Verdopplung und würde vom Markt wohl honoriert", so der Börsianer. VW gewinnen 1,5 Prozent.
Rheinmetall ziehen um 2,7 Prozent an. Laut Rheinmetall-Chef Armin Papperger ist mittelfristig eine Bewertung von 17 Milliarden Euro für sein Unternehmen realistisch. Aktuell liegt sie bei knapp 10,5 Milliarden Euro. Für 2025 stellte Papperger dazu einen operativen Gewinn von mindestens 1,5 bis möglicherweise 1,7 Milliarden Euro in Aussicht. Die Schätzungen für das EBIT liegen aktuell knapp darunter, für das EBITDA deutlich darüber. Im Handel ist zu den Aussagen auch kritisch zu hören, dass die Bewertung Sache der Aktionäre und nicht des Vorstands sei.
Thyssenkrupp geben um 0,6 Prozent nach. Das Unternehmen will die Wasserstofftochter Nucera noch im Juni an die Börse bringen, zugleich aber die Mehrheit behalten. Zum genauen Volumen wurden bislang keine Angaben gemacht, hauptsächlich sollen aber neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung platziert werden, voraussichtlich für rund 500 bis 600 Millionen Euro. "Das Problem ist das, was bleibt", kommentiert ein Marktteilnehmer. Das Stahlgeschäft sei zuletzt verlustträchtig gewesen. Ursprünglich sollte Nucera schon im vergangenen Jahr an die Börse gebracht werden, doch nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine erwies sich das Marktumfeld als zu unsicher.
Adidas machen einen Satz um fast 4 Prozent auf 166,20 Euro. Die Analysten von Bernstein haben das Kursziel laut Händlern auf 190 Euro erhöht. Hensoldt verteuern sich um 4,2 Prozent nach einer Kaufempfehlung durch Kepler.
Iberdrola verkauft - Novartis kauft zu
In Madrid stehen Iberdrola im Blick, der Kurs legt um 0,4 Prozent zu. Der Versorger verkauft in Mexiko Geschäftsaktivitäten im Umfang von etwa 6 Milliarden Dollar.
Gut kommt an, dass sich Novartis (+1,1%) in den USA verstärkt und für bis zu 3,5 Milliarden Dollar das Biotechnikunternehmen Chinook Therapeutics kauft. Novartis bietet 40 Dollar je Aktie, zuletzt lag der Chinook-Kurs bei 23,99. Das Unternehmen aus Seattle hat sich auf die Entwicklung von Medikamenten gegen seltene, schwere chronische Nierenerkrankungen spezialisiert.
Georg Fischer geben um 1,3 Prozent nach. Der Schweizer Hersteller von Rohrleitungssystemen will für 2,1 Milliarden Euro (28,85 Euro je Aktie) die finnische Uponor übernehmen. Deren Kurs steigt um 7,1 Prozent und damit über den Gebotspreis hinaus auf 29,44 Euro. Offenbar rechnen Marktakteure damit, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Uponor hatte im Frühjahr ein Angebot der belgischen Aliaxis über 25,75 Euro je Aktie abgelehnt. Georg Fischer will die Akquisition über Bar- und Kreditfazilitäten sowie eine Kapitalerhöhung finanzieren.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.307,58 +0,4% 17,79 +13,6%
Stoxx-50 3.987,61 +0,4% 14,85 +9,2%
DAX 16.025,06 +0,5% 75,22 +15,1%
MDAX 27.259,08 +0,4% 104,94 +8,5%
TecDAX 3.214,87 +0,5% 16,48 +10,1%
SDAX 13.445,70 +0,1% 14,91 +12,8%
FTSE 7.573,61 +0,1% 11,25 +1,5%
CAC 7.249,23 +0,5% 36,09 +12,0%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,38 +0,01 -0,19
US-Zehnjahresrendite 3,76 +0,02 -0,12
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:54 Fr, 17:28 % YTD
EUR/USD 1,0748 +0,0% 1,0747 1,0754 +0,4%
EUR/JPY 149,99 +0,1% 149,94 149,80 +6,9%
EUR/CHF 0,9709 +0,0% 0,9719 0,9702 -1,9%
EUR/GBP 0,8544 +0,0% 0,8548 0,8548 -3,5%
USD/JPY 139,53 +0,1% 139,53 139,30 +6,4%
GBP/USD 1,2579 -0,0% 1,2572 1,2579 +4,0%
USD/CNH (Offshore) 7,1539 +0,2% 7,1527 7,1390 +3,3%
Bitcoin
BTC/USD 25.847,67 -0,8% 25.790,58 26.589,07 +55,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,09 70,17 -1,5% -1,08 -13,5%
Brent/ICE 73,99 74,79 -1,1% -0,80 -11,6%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 30,61 32,05 -4,5% -1,44 -59,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.960,13 1.961,24 -0,1% -1,12 +7,5%
Silber (Spot) 24,12 24,30 -0,7% -0,18 +0,6%
Platin (Spot) 1.003,75 1.014,55 -1,1% -10,80 -6,0%
Kupfer-Future 3,75 3,79 -1,0% -0,04 -1,7%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/smh
(END) Dow Jones Newswires
June 12, 2023 03:57 ET (07:57 GMT)
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HENSOLDT | 35,36 | -0,06% | |
Iberdrola SA (spons. ADRs) | 52,00 | 0,00% | |
Iberdrola SA | 13,14 | -0,23% | |
Novartis AG | 80,10 | -0,27% | |
Novartis AG (Spons. ADRS) | 93,40 | -0,21% | |
Rheinmetall AG | 617,80 | -1,12% | |
thyssenkrupp AG | 4,05 | -3,59% | |
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) | 4,04 | -2,88% | |
Uponor Oyj | 28,50 | 0,85% | |
Volkswagen AG Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Pfd Sh | 8,60 | 1,18% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 87,76 | 1,11% | |
Volkswagen (VW) St. | 89,75 | 0,34% |
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