18.04.2017 13:25:48

MÄRKTE EUROPA/Frankreich-Wahl schickt Aktien auf Talfahrt

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Ungewissheit über den Ausgang der französischen Präsidentschaftswahlen schickt die europäischen Börsen am Dienstagmittag auf Talfahrt. Der Dax fällt um 0,7 Prozent auf 12.024 Punkte, nachdem er im frühen Geschäft noch zugelegt hatte. In Paris fällt der CAC-40 um 1,5 Prozent, und der Euro-Stoxx-50 verliert 1 Prozent.

   London gibt 1,3 Prozent ab, wobei die Ankündigung von Neuwahlen in Großbritannien die Aktienmärkte kaum bewegen. Premierministerin Theresa May hat für den 8. Juni Wahlen angekündigt. Das Pfund reagiert und steigt auf ein Zweieinhalbmonatshoch.

   Dagegen habe die Sorge vor einem aus Sicht der Märkte ungünstigen Ausgang der Präsidentenwahl in Frankreich die Oberhand gewonnen, sie könnte die ganze Woche über die Stimmung belasten, heißt es. "Kommen Umfragen mit einem hohen Anteil von Unentschlossenen, wird das Le-Pen-Risiko eingepreist", sagt ein Händler: "Liegt dagegen Macron vorn, sinkt es wieder."

   Aber auch der Höhenflug des linken Politikers Jean-Luc Melenchon macht die Anleger besorgt. Der aus Finanzmarktsicht schlechteste Ausgang wäre ein Aufeinandertreffen von Melenchon und Le Pen in der zweiten Runde. Beide Kandidaten sind für ihre EU- und Euro-kritische Haltung bekannt. Macron gilt dagegen als europafreundlich.

   Kay Van-Petersen von Saxo hält einen möglicherweise überraschenden Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl am Sonntag für an den Finanzmärkten noch nicht vollständig eingepreist. Sollten Marine Le Pen und Jean-Luc Melenchon die Stichwahl erreichen, rechnet Van-Petersen mit einer Abwertung des Euro zum Dollar um 10 Prozent. Aktuell zeigt sich der Euro stabil und kostet 1,0648 Dollar.

   Am Anleihemarkt ist die Zehnjahresrendite deutscher Papiere auf ein Jahrestief von 0,17 Prozent gefallen. Anleihen - vor allem solche aus Staaten mit bester Bonität wie Deutschland - gelten bei vielen Anlegern als sicherer Hafen.

Banken und Rohstoff-Aktien unter Druck Auf der Verliererseite steht der Bankensektor, der als besonders anfällig für Turbulenzen in der Eurozone gilt. Der Sektorindex im Stoxx fällt um 1,2 Prozent. Societe Generale fallen um 1,3 Prozent, Deutsche Bank geben um 2,2 Prozent ab. Nun wartet der Markt auf Impulse aus den USA. Dort stehen Quartalszahlen im Mittelpunkt. Am Mittag (MESZ) legen Bank of America und Goldman Sachs ihre Daten vor. Sie könnten auch bei den Kursen europäischer Banken für Bewegung sorgen.

   Noch stärker unter Druck steht der Rohstoffsektor und verliert fast 2,5 Prozent. Händler machen stark fallende Preise für Stahl und Eisenerz dafür verantwortlich. "Der Rohstoffsektor wurde gestern an der Wall Street schon verkauft", sagt ein Teilnehmer. An der Dalian-Terminbörse in China hat der marktführende September-Future auf Eisenerz 3,7 Prozent eingebüßt. Das Angebot nehme stark zu, heißt es zur Begründung. Im DAX fallen thyssenkrupp um 2,2 Prozent, Salzgitter geben um 2,6 Prozent nach und Arcelormittal sogar um 6,5 Prozent.

   HeidelbergCement verlieren 1,6 Prozent. Der Baustoffkonzern hat mitgeteilt, dass die US-Tochter Cadman Materials Geschäftsaktivitäten von Cemex für rund 150 Millionen US-Dollar übernimmt.

   Daneben bewegen Umstufungen durch Analysten die Kurse. Jefferies hat VW um zwei Stufen auf "Buy" von zuvor "Underperform" hoch gestuft. VW tendieren behauptet. Daimler haben die Analysten dagegen gesenkt, und zwar auf "Underperform" nach "Hold". Daimler liegen 1,7 Prozent im Minus. Herabgestuft wurden auch Vonovia und zwar durch die Deutsche Bank auf "Hold" nach "Buy". Vonovia fallen um 0,9 Prozent zurück. Im MDAX steigen Uniper um 1,8 Prozent, weil die Societe Generale den Versorger auf "Buy" nach oben gesetzt hat.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.411,55 -1,06 -36,71 3,68 Stoxx-50 3.116,32 -0,96 -30,33 3,51 DAX 12.018,19 -0,75 -90,81 4,68 MDAX 24.072,62 -0,83 -200,74 8,49 TecDAX 2.008,87 -0,68 -13,77 10,88 SDAX 10.182,57 -0,59 -60,94 6,97 FTSE 7.210,29 -1,60 -117,30 0,94 CAC 4.997,51 -1,45 -73,59 2,78

Bund-Future 163,58 -0,06 1,78

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:20 Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0663 +0,15% 1,0647 1,0630 +1,4% EUR/JPY 115,9479 -0,12% 116,0826 116,07 -5,7% EUR/CHF 1,0685 -0,02% 1,0687 1,0677 -0,2% EUR/GBP 0,8433 -0,40% 0,8467 1,1782 -1,1% USD/JPY 108,75 -0,26% 109,03 109,21 -7,0% GBP/USD 1,2649 +0,59% 1,2575 1,2524 +2,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,28 52,65 -0,7% -0,37 -6,7% Brent/ICE 54,89 55,36 -0,8% -0,47 -6,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.286,57 1.284,80 +0,1% +1,77 +11,7% Silber (Spot) 18,42 18,41 +0,0% +0,01 +15,6% Platin (Spot) 985,35 985,50 -0,0% -0,15 +9,1% Kupfer-Future 2,55 2,60 -1,8% -0,05 +1,5% === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

   DJG/hru/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   April 18, 2017 06:55 ET (10:55 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 55 AM EDT 04-18-17

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BHP Billiton Ltd. 24,58 -2,13% BHP Billiton Ltd.
Commerzbank 15,08 -0,49% Commerzbank
Deutsche Bank AG 17,03 0,66% Deutsche Bank AG
Erste Group Bank AG 59,08 2,68% Erste Group Bank AG
Heidelberg Materials 124,85 -0,44% Heidelberg Materials
K+S AG (spons. ADRs) 5,40 0,00% K+S AG (spons. ADRs)
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Raiffeisen 20,26 -1,07% Raiffeisen
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Salzgitter 16,22 -3,80% Salzgitter
thyssenkrupp AG 4,05 -3,59% thyssenkrupp AG
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Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 30,95 -2,24% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)

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