08.12.2016 10:16:50

MÄRKTE EUROPA/Fester - Weitere Aufwärtswelle nach EZB möglich

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Anschlusskäufe treiben die Kurse am deutschen Aktienmarkt zur Eröffnung weiter nach oben. Der Dax steigt im frühen Handel um ein halbes Prozent auf 11.040 Punkte, nachdem er zum Handelsstart bei 11.055 Punkten ein neues Jahreshoch markiert hat. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,3 Prozent auf 3.151 Punkte an. Gestützt wird die Stimmung von guten Vorlagen mit Rekordständen bei den US-Aktien, aber auch von günstigen Außenhandelsdaten aus China, die ein stärkeres Wachstum anzeigen. "Nach der Eröffnung dürfte sich Europa aber erst einmal eine Pause gönnen und auf die Europäische Zentralbank warten", sagte ein Marktteilnehmer bereits vorbörslich.

   Kurzfristig orientierte Teilnehmer könnten nach der 700-Punkte-Rally im Verlauf des Vormittags auch einmal ein paar Gewinne mitnehmen. "Längerfristig orientierte Anleger könnten dagegen nach der EZB-Sitzung erst in den Markt gehen", so der Händler. Der DAX könnte also im Verlauf des Nachmittags schon wieder anziehen, erwartet er.

EZB dürfte Wertpapierkaufprogramm verlängern Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Meinung von Allianz Global Investors das Wertpapierkaufprogramm um sechs bis neun Monate verlängern. Für eine Verlängerung spreche die niedrige Inflationsrate in der Eurozone von zuletzt 0,8 Prozent. Sie liege deutlich unter dem Ziel von 2 Prozent. Daneben bleibe das politische Umfeld instabil, wie der Ausgang des Referendums in Italien zeige.

   Außerdem sei schwer einschätzbar, ob der aktuelle vom Wahlsieg Donald Trumps ausgelöste Renditeanstieg nachhaltig sei. "Sollte seine Wirtschaftspolitik enttäuschen, dürften die US-Renditen in der Folge sinken und einen Abwärtsdruck auf die Renditen in der Eurozone ausüben", so Frank Diximier, Anleihenchef von Allianz Global Investors.

China-Daten gut für Rohstoff- und Auto-Aktien "Die chinesischen Konjunkturdaten sind immens gut", sagt ein Marktteilnehmer. Die starken Export- und Importdaten würden daher einen "kompletten Turnaround" für China und damit auch die Weltkonjunktur andeuten. Wie stark der Swing nach oben sei zeigten vor allem die Exporte, die mit einem Minus von 5,5 Prozent erwartet worden waren. Stattdessen wurde sogar ein leichtes Plus von 0,1 Prozent erreicht.

   Davon profitieren die europäischen Autoaktien, deren Index um 1,2 Prozent steigt. Der Branchenindex der Telekom-Werte gewinnt nach starken US-Vorlagen 0,9 Prozent. Die Rohstoff-Aktien, ebenfalls China-abhängig, ziehen trotz der deutlichen Gewinne der vergangenen Tage um weitere 0,3 Prozent an. Etwas gedrückt wird der Euro-Stoxx-50 von den Pharma-Aktien, ihr Index gibt um 0,3 Prozent nach.

Monte dei Paschi trotz Aufschub-Bitte im Plus - KlöCo und Steinhoff sehr fest Bankakten zeigen sich mit einem Index-Plus von 0,4 Prozent etwas fester. Monte dei Paschi di Siena ziehen um 3,7 Prozent an. Die italienische Krisenbank will ihren Rettungsplan nun erst bis zum 20. Januar vorlegen. "Dass es hier zu einer schnellen Lösung kommt war eigentlich Konsens", sagt ein Händler. Dass der Kurs trotzdem weiter steigt, gilt als positives Signal.

   In der zweiten Reihe setzen Steinhoff nach den guten Zahlen vom Mittwoch ihren Aufschwung mit einem Plus von 3 Prozent fort. Daneben machen Analysteneinstufungen die Musik. Das Brokerhaus Main First hat laut Händlern Airbus auf "Outperform" hochgestuft, der Kurs steigt um 0,6 Prozent. Das Bankhaus Lampe empfiehlt die Aktien des Stahlhändlers Klöckner & Co zum Kauf, und Goldman Sachs rechnet mit steigenden Stahlpreisen. Klöckner gewinnen knapp 7 Prozent. Jefferies hat Munich Re auf "Halten" heruntergenommen, der Kurs gibt um 0,6 Prozent nach.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.151,37 0,29 9,13 -3,55 Stoxx-50 2.884,96 0,13 3,65 -6,94 DAX 11.044,20 0,52 57,51 2,80 MDAX 21.337,90 0,64 135,50 2,71 TecDAX 1.726,47 0,47 8,05 -5,70 SDAX 9.220,65 0,64 58,99 1,34 FTSE 6.910,69 0,12 8,46 10,71 CAC 4.705,03 0,22 10,31 1,47

Bund-Future 161,71 0,01 6,28

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:22 Mi, 17.23 Uhr % YTD EUR/USD 1,0778 +0,11% 1,0766 1,0764 -0,8% EUR/JPY 122,3028 -0,03% 122,3348 122,29 -17,2% EUR/CHF 1,0851 +0,12% 1,0838 1,0840 -0,2% EUR/GBP 0,8526 +0,07% 0,8510 1,1714 +15,8% USD/JPY 113,47 -0,14% 113,63 113,61 -3,4% GBP/USD 1,2640 -0,08% 1,2651 1,2610 -14,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,78 49,77 +0,0% 0,01 +12,6% Brent/ICE 53,07 53 +0,1% 0,07 +15,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.176,16 1.173,68 +0,2% +2,47 +10,9% Silber (Spot) 17,11 17,12 -0,0% -0,01 +23,8% Platin (Spot) 949,45 940,50 +1,0% +8,95 +6,5% Kupfer-Future 2,64 2,64 +0,2% +0,01 +22,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   December 08, 2016 03:46 ET (08:46 GMT)

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