22.07.2022 12:45:39
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MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Uniper mit Staatseinstieg im Blick
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen erholen sich etwas und weisen bis Freitagmittag leichte Gewinne auf. Der DAX legt um 0,4 Prozent auf 13.301 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,3 Prozent auf 3.609 Punkte. Die Anleger bleiben derweil vorsichtig. Die straffere Geldpolitik mahnt die Marktteilnehmer zur Vorsicht, weil sie Rezessionsrisiken birgt. Nach der EZB-Sitzung wird in der kommenden Woche voraussichtlich die US-Notenbank (Fed) die Leitzinsen weiter deutlich erhöhen. "Nach der EZB ist vor der Fed", so ein Marktteilnehmer.
Und die Lage trübt sich bereits ein: Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich sind die Einkaufsmangerindizes für das verarbeitende Gewerbe nun unter 50 gefallen und damit unter die Schwelle, die Expansion von Rezession scheidet. Im Dienstleistungsbereich sieht es nur in Frankreich etwas besser aus, allerdings auch hier weniger gut als erwartet.
Politische Krise in Italien bleibt ein Risiko für die Märkte
Ein weiterer Belastungsfaktor bleibt die politische Krise in Italien. "Italien hat das Potenzial, zum Horrormärchen des Sommers zu werden", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Es sei wohl nur eine Frage der Zeit, wann die EZB ihr neues Instrument zur Stabilisierung italienischer Anleihen erstmals einsetzen müsse. Am Freitagmittag notieren italienische Aktien mit leichten Aufschlägen von 0,2 Prozent. Italienische Banken geben derweil weiter nach - Unicredit verlieren 1,9 Prozent und Intesa Sanpaolo 0,1 Prozent.
Nach dem Rettungspaket gehen Uniper auf Talfahrt und liegen nun 5,8 Prozent hinten. Wie der Konzern mitteilte, haben sich Uniper und die finnische Muttergesellschaft Fortum mit der Bundesregierung auf ein Rettungspaket geeinigt. Es sieht vor, dass der Bund im Zuge einer Kapitalerhöhung 30 Prozent an Uniper übernimmt. Außerdem wird das gewährte KfW-Darlehen von 2 auf 9 Milliarden Euro aufgestockt.
"Das Paket ist komplexer als gedacht", sagt ein Händler. Belastend dürfte unter anderem das Pflichtwandelinstrument zu 7,7 Milliarden Euro sein, das je nach Bedarf mit 25 bis 50 Prozent Abschlag auf den dann herrschenden Börsenkurs gewandelt werden soll. Die Kapitalerhöhung erfolge zwar auch mit sehr hohem Abschlag zu 1,70 Euro je Aktie, umfasse aber nur rund 270 Millionen Euro. Dazu enthalte das Paket aber noch viele Eventualitäten wie ein Mitziehen durch die Mutter Fortum und Rückzahlungen. Fortum gewinnen 4,1 Prozent.
Siemens Energy (+1,6%) stehen mit einem Auftrag im Blick. Die Order von Amprion Offshore liegt im "hohen dreistelligen" Millionen-Bereich und ist der größte Offshore-Auftrag in der Unternehmensgeschichte.
Daneben sorgt weiter die Berichtssaison für Impulse. Ceconomy brechen um knapp 25 Prozent ein, das Unternehmen hat die Prognose gesenkt. Grund ist die Inflation. Ceconomy hatte bei der bisherigen Prognose mit einer Normalisierung der Inflationsraten gerechnet, die nicht eingetreten ist und zu einer deutlichen Eintrübung des Konsumklimas geführt hat.
Das TecDAX-Unternehmen Nagarro (+6,7%) hat dagegen die Umsatzprognose leicht erhöht. Der IT-Berater und Softwareentwickler erhöhte sie von 770 auf 800 Millionen Euro. Wichtiger sei aber, dass die Marge des operativen Gewinns konstant bei 14 Prozent gehalten werde.
Gute Zahlen und zuversichtlicher Ausblick bei Lonza
Starke Zahlen für das erste Halbjahr hat Lonza vorgelegt. Die Bestätigung der Jahresprognose und der Mittelfristprognose bis 2024 sorgten für Zuversicht, heißt es im Handel. Im Ausblick erwartet das Chemie- und Pharmaunternehmen ein Umsatzwachstum im "unteren bis mittleren Zehn-Prozent-Bereich" und einen weiteren Anstieg der Marge. Trotzdem fällt der Kurs um 1,9 Prozent.
Sika verlieren 2,1 Prozent, obwohl der Bauchemiekonzern den Nettogewinn im ersten Halbjahr um gut 20 Prozent gesteigert und den Ausblick bekräftigt hat. Schindler geben nach schwachen Zahlen 6,5 Prozent ab.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.608,53 +0,3% 12,02 -16,1%
Stoxx-50 3.574,31 +0,5% 18,03 -6,4%
DAX 13.300,69 +0,4% 54,05 -16,3%
MDAX 26.987,29 +1,2% 331,04 -23,2%
TecDAX 3.071,38 +0,9% 27,61 -21,7%
SDAX 12.616,11 +0,5% 65,87 -23,1%
FTSE 7.291,89 +0,3% 21,38 -1,5%
CAC 6.223,64 +0,4% 22,53 -13,0%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 1,06 -0,16 +1,24
US-Zehnjahresrendite 2,82 -0,06 +1,31
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:22 Do, 17:30 % YTD
EUR/USD 1,0158 -0,7% 1,0188 1,0190 -10,7%
EUR/JPY 139,64 -0,6% 140,48 140,61 +6,7%
EUR/CHF 0,9817 -0,7% 0,9868 0,9885 -5,4%
EUR/GBP 0,8508 -0,2% 0,8520 0,8526 +1,3%
USD/JPY 137,48 +0,1% 137,88 138,00 +19,4%
GBP/USD 1,1938 -0,5% 1,1958 1,1949 -11,8%
USD/CNH (Offshore) 6,7732 +0,1% 6,7719 6,7838 +6,6%
Bitcoin
BTC/USD 23.515,78 +1,3% 23.095,30 22.548,76 -49,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 94,96 96,35 -1,4% -1,39 +32,7%
Brent/ICE 102,30 103,86 -1,5% -1,56 +36,6%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 164,80 156,30 +5,9% 9,20 +41,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.723,10 1.718,53 +0,3% +4,57 -5,8%
Silber (Spot) 18,77 18,86 -0,5% -0,09 -19,5%
Platin (Spot) 882,30 876,22 +0,7% +6,08 -9,1%
Kupfer-Future 3,32 3,30 +0,6% +0,02 -25,3%
YTD zu Vortagsschluss
===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
July 22, 2022 06:46 ET (10:46 GMT)
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Ceconomy St. | 3,02 | -4,12% | |
Fortum Oyj | 13,38 | -0,85% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,93 | 1,04% | |
Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs) | 23,20 | 0,87% | |
Lonza AG (N) | 294,00 | -0,24% | |
Nagarro SE | 92,90 | -1,17% | |
Schindler AG NA | 190,00 | -1,55% | |
Siemens Energy AG | 48,73 | 0,04% | |
Sika AG | 149,70 | -0,17% | |
UniCredit S.p.A. | 38,95 | -0,60% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 405,92 | -0,10% |