ATX
07.06.2013 18:35:33
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MÄRKTE EUROPA/Entspannungs-Rally dank US-Arbeitsmarktbericht
Für eine kräftige Entspannungs-Rally in Europa hat ein guter US-Arbeitsmarktbericht gesorgt. Alle Branchen gingen im Plus aus dem Handel. Besonders gesucht waren Finanzwerte wie Versicherer und Banken, aber auch Auto-Werte. Der Anstieg der Arbeitslosenquote in den USA weckte die Hoffnung, dass die US-Notenbank ihre Geldschwemme nicht vorschnell reduzieren muss. "Es gibt keinen akuten Handlungsdruck für die Fed, das ist gut für die Märkte", sagte ein Händler. Der Euro-Stoxx-50 legte um 1,8 Prozent auf 2.724 Zähler zu, der Dax stieg um 1,9 Prozent auf 8.255 Zähler.
Die Zahl neugeschaffener Stellen in den USA lagt mit 175.000 Stellen leicht über der Konsenserwartung von 165.000 Stellen. Kurstreiber für Aktien war aber die leicht gestiegene Arbeitslosenquote. Sie legte auf 7,6 nach 7,5 Prozent zu. "Der heutige Arbeitsmarktbericht bestätigt das Bild eines langsamen Fortschritts am US-Arbeitsmarkt", kommentierte Annalisa Piazza von Newedge die Daten. Es seien keine Hinweise zu entnehmen, dass das Quantitative Easing bereits ab Juni reduziert werden müsse.
Damit bestätigte sich die Erfahrung der jüngsten Vergangenheit: Bei enttäuschenden Zahlen aus den USA setzen Anleger vermehrt auf Risiko und kaufen unter anderem Aktien. Denn sie kalkulieren in diesem Szenario mit neuen Impulsen der US-Notenbank. Gegenwärtig kauft die Fed jeden Monat für 85 Milliarden Dollar Wertpapiere.
Vor allem Versicherungsaktien profitierten von den US-Daten. Zusätzlich stieg die Hoffnung auf geringere Flutschäden. Die Analysten von Nomura sprachen von geringeren Schäden als bei der Oder-Flut 2002. Die Angst vor den zu erwartenden Schadensforderungen hatte besonders deutsche Versicherer im Wochenverlauf stark gedrückt. Hilfreich war auch, dass die Citigroup alle Finanzdienstleister auf "Übergewichten" nach zuvor nur "Neutral" hochgestuft hatte.
Munich Re setzten sich mit 4 Prozent auf 143,10 Euro an die DAX-Spitze, Allianz legten 3,3 Prozent zu, Hannover Rück im MDAX um 3 Prozent. Die britische Prudential sprang sogar um 5,5 Prozent und die französische AXA um 4,2 Prozent. Bei den Banken stiegen Deutsche Bank um 3,8 Prozent und waren damit Branchenführer.
An den Devisenmärkten korrigierte der Euro seine kräftige Vortagesrally und fiel auf 1,3220 Dollar zurück. Die Signale sprächen für eine stärkere Erholung der US-Wirtschaft als der in Europa, so die Begründung. Noch am Vortag war der Euro kurz über 1,33 Dollar gesprungen. Vorsichtig optimistische Kommentare von EZB-Präsident Mario Draghi hatten keine baldige Leitzinssenkung in der Eurozone nahegelegt.
Selbst gute Daten von der Industrie-Produktion aus Deutschland stützten diesmal nicht: Sie war im April entgegen den Erwartungen gestiegen. Dies wurde aber nur auf witterungsbedingte Nachholeffekte der Bauwirtschaft zurückgeführt.
Uneinheitlich zeigten sich die Papiere der Chemie-Konzerne. Die Citigroup hat den Sektor auf "Untergewichten" gesenkt. Lanxess verloren 1,5 Prozent, BASF konnten aber 1,8 Prozent zulegen. Air Liquide hinkten dem Markt mit 0,8 Prozent Plus hinterher. Klar absetzen konnten sich Bayer-Aktien, die 3,3 Prozent auf 83,27 Euro anstiegen. Sie waren von Exane BNP auf "Outperform" nach "Neutral" hochgestuft worden.
Gesucht waren auch die Telekomaktien. BT Group stiegen 3,7 Prozent und KPN sogar um 6 Prozent. Der Telekomsektor zählt zu den Nachzüglern, seit Jahresbeginn sind die Papiere im Schnitt um 3 Prozent gefallen. Aktuell legte der Sektor wieder 1,8 Prozent zu. Autowerte erholten sich kräftig von der Korrektur der vergangenen Tage und stiegen im Schnitt um 2,2 Prozent.
.=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.726,00 49,79 +1,9% 3,4 . Stoxx-50 2.695,40 41,64 +1,6% 4,6 . Stoxx-600 295,58 3,89 +1,3% 5,7 Frankfurt XETRA-DAX 8.254,68 155,87 +1,9% 8,4 London FTSE-100 6.411,99 75,88 +1,2% 8,7 Paris CAC-40 3.872,59 58,31 +1,5% 6,4 Amsterdam AEX 352,69 3,11 +0,9% 2,9 Athen ATHEX-20 335,30 3,96 +1,2% 8,3 Brüssel BEL-20 2.623,07 28,42 +1,1% 5,9 Budapest BUX 19.632,63 428,93 +2,2% 8,0 Helsinki OMXH-25 2.285,21 25,25 +1,1% 3,4 Istanbul ISE NAT. 30 96.076,35 3194,97 +3,4% -1,7 Kopenhagen OMXC-20 526,31 -1,36 -0,3% 6,1 Lissabon PSI 20 5.793,19 56,88 +1,0% 3,5 Madrid IBEX-35 8.216,70 49,90 +0,6% 1,2 Mailand FTSE-MIB 16.691,06 165,99 +1,0% 2,6 Moskau RTS 1.314,41 27,55 +2,1% -13,9 Oslo OBX 443,33 1,00 +0,2% 8,1 Prag PX 957,45 0,72 +0,1% -7,8 Stockholm OMXS-30 1.196,08 11,04 +0,9% 8,3 Warschau WIG-20 2.488,84 42,55 +1,7% -3,9 Wien ATX 2.409,06 48,07 +2,0% 0,3 Zürich SMI 7.784,84 162,10 +2,1% 14,1DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 7.48 Uhr Do, 17.40 Uhr EUR/USD 1,3231 -0,13% 1,3248 1,3199 EUR/JPY 128,6258 0,20% 128,3745 129,8534 EUR/CHF 1,2369 0,54% 1,2303 1,2340 USD/JPY 97,1930 0,28% 96,9210 98,4235 GBP/USD 1,5554 -0,26% 1,5594 1,5546 .=== DJG/mod/cln
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June 07, 2013 12:05 ET (16:05 GMT)
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