08.05.2015 11:04:48

MÄRKTE EUROPA/Entspannung an den Börsen dank UK-Wahl und Renten

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Gut erholt sind Europas Aktienmärkte am Freitag in den Handel gestartet. Die Schockwellen des globalen Ausverkaufs an den Rentenmärkten klingen weiter ab und der Wahlausgang in Großbritannien kommt gut an. Die Regierungspartei von Ministerpräsident Cameron dürfte wie bisher weiterregieren können.

   Befürchtungen über einen Austritt des Landes aus der EU sind wegen der geringen Stimmen für die Unabhängigkeitspartei UKIP vom Tisch. "Das nimmt viel Unsicherheit von den Märkten", sagt ein Händler. Die Börse in London quittiert dies mit kräftigen Kursgewinnen, der FTSE-Index steigt über 1,5 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,4 Prozent auf 3.568 Punkte, der Dax legt 0,3 Prozent zu auf 11.440 Zähler.

   Steil nach oben geht es für das britische Pfund. Die Aussicht auf ein Fortbestehen der Koalition aus Konservativen und Liberaldemokraten sorgt für kräftige Short-Eindeckungen. Mit Wetten auf eine Abwertung des Pfund hatte sich der Markt gegen den Fall abgesichert, dass keine der großen Parteien eine mehrheitsfähige Koalition bilden könnte. Für ein Pfund müssen nach 1,5230 Dollar am späten Donnerstagnachmittag nun gut 1,5460 Dollar bezahlt werden. Der Euro kostet nur noch 0,7260 Pfund. Am Donnerstag waren es in der Spitze 0,7482 Pfund.

   Auch britischen Aktien schießen nach oben. Für Finanzwerte wie Lloyds geht es um fast 7 Prozent nach oben, für Royal Bank of Scotland um 5,5 Prozent und Barclays um 4 Prozent. Bei den Banken war die Furcht vor einer Abwanderung aus Großbritannien bei einem Austritt aus der EU hoch. Zudem hatte die Labour-Partei eine stärkere Regulierung der Banken gefordert. Broker wie IG Group legen 7,2 Prozent zu. Unter den Aktien von Bauunternehmen, die auf Eigenheime spezialisiert sind, steigen Persimmon 6 Prozent. Auch hier war die Angst vor unvorteilhaften Gesetzesänderungen hoch.

   Schwache Import- und Exportdaten aus China werden von den Märkten positiv interpretiert. Dies lasse Raum für sofortige geldpolitische Lockerungen der Notenbank, heißt es. In Schanghai legte die Börse kräftig zu. Der Export im April war um 6,4 Prozent zurückgegangen, die Importe sogar um 16,2 Prozent eingebrochen.

   Am Nachmittag steht der wichtige Monatsbericht zum US-Arbeitsmarkt im Fokus. Hier wird mit 228.000 neuen Stellen gerechnet nach nur 126.000 im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sollte von zuvor 5,5 Prozent auf 5,4 Prozent zurückgehen. Eine schwache Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt könnte dazu führen, dass die US-Notenbank die Leitzinsen erst später als bisher erwartet erhöht.

   Auch die kräftige Erholung an den Rentenmärkten hebt die Stimmung. US-Treasurys waren zum ersten Mal seit neun Handelstagen wieder gestiegen. In Deutschland erholt sich der Bund-Futures auf 154,30 Prozent und damit das Niveau vom Vortag. Am Donnerstag hatte ein massiver Ausverkauf von Staatsanleihen noch für Druck gesorgt. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sprang im Wochenverlauf um rund 60 Basispunkte nach oben. Das war die größte Kursbewegung seit den Tagen der deutschen Wiedervereinigung.

   An der Börse in Zürich springen Syngenta um 15 Prozent auf 383 Franken. Hier hat der US-Konzern Monsanto 449 Franken je Aktie für eine Übernahme geboten, was Syngenta jedoch abgelehnt hat. Dies treibt die Bewertung bei anderen Aktien der Agrochemie nach oben, wie Händler bereits vermutet hatten. Bayer steigen um 1,8 Prozent und K+S um 2,6 Prozent.

   Nokia legen um 3,6 Prozent zu. Hier soll Uber Technologies am Kartendienst für Navigationsgeräte der Finnen interessiert sein. Der Kaufpreis soll Presseberichten zufolge bei 3 Milliarden Dollar liegen.

   In Deutschland stehen DMG Mori Seiki und Wacker Chemie mit ihren Hauptversammlungen im Blick. Letztere macht mit der Ankündigung Furore, die Sparte Siltronic an die Börse zu bringen. Die Wacker-Aktie legt daraufhin um 3,1 Prozent zu. Die Kursverluste bei E.ON, Adidas, Heidelcement und Biotest sind auf Dividendenabschläge zurückzuführen.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.48 Uhr EUR/USD 1,1240 -0,1% 1,1253 1,1284 EUR/JPY 134,91 +0,2% 134,67 135,05 EUR/CHF 1,0364 -0,1% 1,0378 1,0375 USD/JPY 120,04 +0,3% 119,70 119,69 GBP/USD 1,5463 +0,3% 1,5418 1,5230 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mod/cln (END) Dow Jones Newswires

   May 08, 2015 04:33 ET (08:33 GMT)

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