22.08.2013 13:25:31
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MÄRKTE EUROPA/Einkaufsmanager verdrängen die US-Notenbank
Obwohl das Fed-Protokoll keine neuen Erkenntnisse gebracht hat, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Ausmaß die Fed damit beginnen wird, ihre Wertpapierkäufe zu reduzieren, sehen sich Analysten in ihrer Einschätzung bestätigt, dass die US-Notenbank vermutlich ab September die Käufe drosseln wird.
Das scheint jedoch in der Zwischenzeit an den Aktienmärkten eingepreist zu sein. Sollten die steigenden Marktzinsen von einer stärkeren Wirtschaft in den USA begleitet werden, dürften sich die negativen Auswirkungen einer weniger großzügigen Liquiditätsversorgung durch die Fed ohnehin im Rahmen halten. Der Dax steigt um 1,1 Prozent auf 8.374 Punkte, der Euro-Stoxx-50 klettert um 1,1 Prozent auf 2.806 Punkte.
"Es ist klar, dass die US-Notenbank im weiteren Jahresverlauf die Wertpapierkäufe reduzieren wird", sagt Mitul Kotecha von der Credit Agricole. Wann genau dies nun der Fall sein werde, sei von zweitrangiger Bedeutung, so der Analyst. Die Credit Agricole wie auch die Societe Generale und Goldman Sachs glauben, dass die US-Notenbank ab September die monatlichen Käufe von 85 Milliarden Dollar senken wird. Uneinigkeit besteht über das Ausmaß: Die Societe Generale erwartet eine Reduzierung um 10 Milliarden Dollar, die Credit Agricole geht von 20 Milliarden aus.
Die Aktienmärkte erhalten Unterstützung von den besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und der Eurozone. Ebenso wie der von HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex in China lagen die beiden Indikatoren im Juli über der Expansionsschwelle von 50. Die eher enttäuschenden Daten aus Frankreich werden derweil ignoriert.
Am Devisenmarkt währte die Freude über die guten Konjunkturzahlen nur kurz. Der Euro gibt seine Gewinne nach Veröffentlichung der Daten auf 1,3353 Dollar am Mittag wieder ab und notiert bei 1,3308 Dollar. Die Aussicht auf geringere Wertpapierkäufe durch die Fed ist unterdessen keine positive Nachricht für die Anleihemärkte. Die Rendite zehnjähriger US-Treasurys steigt auf 2,91 Prozent. Seit Mai haben sich die Marktzinsen in den USA damit in etwa verdoppelt.
Die meisten Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Rendite in den USA bald über 3 Prozent steigen wird. Die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen klettert auf 1,93 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Dezember 2011. Hier dürfte nach Einschätzung aus dem Handel bald die 2-Prozent-Marke fallen. Auch in Spanien, Portugal und Italien geht es mit den Marktzinsen leicht nach oben.
Bei den Unternehmensnachrichten setzt sich das Sommerloch fort. Der niederländische Einzelhändler Ahold hat einen Rückgang des Nettogewinns im zweiten Quartal um 17 Prozent bekannt gegeben. Dies ist allerdings vornehmlich auf den Verkauf einer Beteiligung an der schwedischen ICA Gruppen zurückzuführen. SNS Securities spricht von schwachen Umsätzen und soliden Erträgen. Die Ahold-Aktie zieht um 5 Prozent an.
RTL-Aktien legen nach dem Zwischenbericht des Unternehmens kräftig um 3,2 Prozent zu. "Die Sonderdividende stützt die Stimmung", sagt ein Händler. Im September will das Unternehmen 2,50 Euro Zwischendividende ausschütten.
Im DAX verbessern sich die Titel der Deutschen Post um 1,6 Prozent nach einer Kaufempfehlung der Citibank. Im TecDax profitieren die Drillisch-Titel von einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank, die Aktien legen um 6,8 Prozent zu.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 2.805,94 +1,13% Stoxx-50 2.711,98 +0,87% DAX 8.373,52 +1,06% FTSE 6.442,73 +0,81% CAC 4.054,42 +0,98% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 139,57% -39DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.00 Uhr Mi, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3308 -0,26% 1,3343 1,3360 EUR/JPY 131,3616 0,22% 131,0750 130,5676 EUR/CHF 1,2356 0,24% 1,2326 1,2317 USD/JPY 98,6870 0,48% 98,2175 97,7290 GBP/USD 1,5572 -0,17% 1,5598 1,5674 === Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com
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August 22, 2013 06:54 ET (10:54 GMT)
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