04.11.2016 18:46:49

MÄRKTE EUROPA/Die Angst vor Trump geht weiter um

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Auch am Freitag gab es an Europas Börsen nur ein Thema. "Die Märkte sind ziemlich beunruhigt über die Möglichkeit eines Sieges von Donald Trump im Rennen um die US-Präsidentschaft", sagte Chris Hare von Investec. Sollte Trump die Wahl tatsächlich gewinnen, stellt sich die Commerzbank auf "Risk-off" an den Märkten ein. Der Dax verlor 0,7 Prozent auf 10.259 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,6 Prozent auf 2.955 nach unten.

Druck auf US-Anleihen und Dollar bei Trump-Sieg "Die Anleger würden sich bei einem Sieg Trumps zunächst aus US-Anlagen eher verabschieden, was den Dollar belasten würde", meinte Christoph Balz von der Commerzbank. Im Euroraum könnten davon vor allem Bundesanleihen profitieren, was deren Rendite deutlich drücken würde. Der Analyst geht davon aus, dass sich die Renditedifferenz zu den Treasurys ausweiten würde. Außerdem wären höhere Renditeaufschläge für risikobehaftete Papiere allgemein zu erwarten.

   Ein insgesamt gut ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht konnte die Stimmung nicht stützen. Im Oktober wurden 161.000 neue Stellen geschaffen und damit weniger als die erwarteten 173.000. Allerdings wurde die September-Zahl deutlich nach oben revidiert. Die Daten sprechen dafür, dass die US-Notenbank wie von den meisten Beobachtern erwartet im Dezember tatsächlich die Leitzinsen anheben wird. Am Devisenmarkt wertete der Euro wegen der Furcht vor einem Trump-Sieg leicht auf 1,1120 Dollar auf.

   Die Aktien der europäischen Fluglinien standen unter Druck. Air-France-KLM fielen um 6,4 Prozent, IAG um 3,6 Prozent, Ryanair um 1,5 Prozent, Easyjet um 1,4 Prozent und Lufthansa um 1,6 Prozent. Auslöser war der Ausblick von British-Airways-Mutter IAG. Die Airline hatte ihre langfristigen Gewinnziele nach unten genommen. "Nach den schwachen Zahlen von Air France gestern und den mittelprächtig aufgenommenen Strategie-Aussagen unterstreicht das, dass eine Bodenbildung im Airline-Sektor wohl doch ferner liegt als erhofft", sagte ein Händler.

BMW und Commerzbank mit Quartalszahlen Mit BMW und der Commerzbank legten zwei DAX-Unternehmen ihre Ergebnisse vor. Bei der Commerzbank fiel der Verlust im dritten Quartal deutlich geringer aus als erwartet. Der Kurs gab jedoch mit dem schwachen Gesamtmarkt und einem schwachen Bankensektor in Europa um 1,4 Prozent nach. Nach anfänglichen Verlusten drehte die BMW-Aktie ins Plus und ging mit Aufschlägen von 0,3 Prozent aus dem Handel. Jefferies sprach von einem erfreulichen Zahlenwerk.

   Gelobt wurden im Handel die Einnahmen des französischen Kosmetikkonzerns L'Oreal im dritten Quartal. Das Umsatzplus von 5,6 Prozent ließ den Aktienkurs um 2,2 Prozent steigen. Der schweizerisch-französische Zementhersteller LafargeHolcim hat den Gewinn im dritten Quartal verdoppelt. Der Kurs stieg daraufhin um 1,2 Prozent.

   Banca Monte dei Paschi di Siena fielen am Freitag 9,2 Prozent. Händler verwiesen auf Aussagen der angeschlagenen Bank vom Donnerstag, laut denen das Kreditinstitut Senior-Anleiheinhaber auffordern könnte, ihre Anleihen in Aktien umzutauschen. Laut Medienberichten sei der Rettungsplan der toskanischen Bank bislang von Investoren kühl aufgenommen worden.

Anleger feiern Führungswechsel bei Richemont Beim Luxusgüterkonzern Richemont feierte die Börse einen Führungswechsel. Nach einem Gewinneinbruch im ersten Geschäftshalbjahr wird der CEO Richard Lepeu ebenso gehen wie CFO Gary Saage. Dessen Stellvertreter Burkhart Grund wird Nachfolger von Saage. Richemont stiegen um 5,2 Prozent. Anleger erhoffen sich von dem Führungswechsel eine Stärkung "angestaubter" Luxusmarken wie Cartier.

   Trotz guter Quartalszahlen fielen Evonik um 0,9 Prozent. Hauck & Aufhäuser (H&A) hat die Prognosen für 2017/18 um 6 Prozent gesenkt aufgrund eines Bilanzeffekts, der in Zusammenhang mit den Pensionen wirksam werde. Die EBITDA-Schätzungen 2017/18 des Marktes erscheinen H&A zudem zu optimistisch.

   Die Papiere des Klinikbetreibers Rhön-Klinikum wurden trotz laut Händlern solider Ergebnisse ebenfalls abgestoßen, sie verloren 2,4 Prozent. Prosieben stockt das Kapital um rund eine halbe Milliarde Euro auf, um damit die Expansion im digitalen Geschäft zu finanzieren. Das zusätzliche Aktienangebot drückte auf den Kurs, der um 7,4 Prozent nachgab.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.954,53 -18,96 -0,6% -9,6% Stoxx-50 2.730,05 -18,54 -0,7% -11,9% Stoxx-600 328,80 -2,76 -0,8% -10,1% XETRA-DAX 10.259,13 -66,75 -0,6% -4,5% FTSE-100 London 6.694,69 -95,82 -1,4% +7,2% CAC-40 Paris 4.377,46 -34,22 -0,8% -5,6% AEX Amsterdam 440,51 -1,80 -0,4% -0,3% ATHEX-20 Athen 1.510,38 -18,94 -1,2% -17,6% BEL-20 Bruessel 3.439,55 -14,98 -0,4% -7,1% BUX Budapest 30.017,23 +145,23 +0,5% +25,5% OMXH-25 Helsinki 3.343,42 -37,17 -1,1% -0,5% ISE NAT. 30 Istanbul 90.706,15 -3036,46 -3,2% +1,5% OMXC-20 Kopenhagen 821,29 -13,80 -1,7% -19,0% PSI 20 Lissabon 4.539,68 -61,69 -1,4% -15,7% IBEX-35 Madrid 8.791,60 -88,30 -1,0% -7,9% FTSE-MIB Mailand 16.318,60 -101,30 -0,6% -23,8% RTS Moskau 0,00 0,00 0,0% +28,3% OBX Oslo 557,99 -4,24 -0,8% +3,5% PX-GLOB Prag 1.157,33 -19,72 -1,7% -6,7% OMXS-30 Stockholm 1.406,10 -14,91 -1,0% -2,8% WIG-20 Warschau 1.758,22 -9,15 -0,5% -5,4% ATX Wien 2.412,85 -56,35 -2,3% +0,7% SMI Zuerich 7.593,20 -47,74 -0,6% -13,9%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:30 Do, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1118 +0,19% 1,1097 1,1095 +2,4% EUR/JPY 114,6013 -0,01% 114,6086 114,27 -25,5% EUR/CHF 1,0780 -0,40% 1,0823 1,0812 -0,9% EUR/GBP 0,8883 -0,30% 0,8899 1,1214 +20,6% USD/JPY 103,08 -0,18% 103,27 103,01 -12,2% GBP/USD 1,2516 +0,38% 1,2469 1,2440 -15,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,02 44,66 -1,4% -0,64 +0,4% Brent/ICE 45,49 46,35 -1,9% -0,86 0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.303,30 1.302,93 +0,0% +0,37 +22,9% Silber (Spot) 18,40 18,37 +0,1% +0,03 +33,1% Platin (Spot) 1.002,50 996,65 +0,6% +5,85 +12,5% Kupfer-Future 2,26 2,25 +0,6% +0,01 +5,0% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/cln

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   November 04, 2016 13:16 ET (17:16 GMT)

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