28.10.2014 10:45:32
|
MÄRKTE EUROPA/DAX steigt wieder über 9.000 Punkte
Von Manuel Priego Thimmel
Die Aktienmärkte sind weiter nichts für schwache Nerven. Nach dem Abverkauf zu Wochenbeginn ziehen die Kurse im frühen Handel am Dienstag stark an. Nachdem der Bankenstresstest keine Begeisterung hervorgerufen hat, setzen Händler nun auf positive Impulse durch Quartalsberichte. Vor allem in den USA läuft die Berichtssaison gut. IG-Marktstratege Stan Shamu verweist darauf, dass bereits 43 Prozent der im S&P-500 vertretenen Unternehmen ihre Quartalszahlen vorgelegt haben. 79 Prozent dieser Ergebnisse übertrafen die Gewinnerwartungen, 60 Prozent überzeugten beim Umsatz.
Der Dax gewinnt 1,4 Prozent auf 9.025 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 1 Prozent auf 3.030 nach oben. Trotz der Kursaufschläge bleiben die Anleger vorsichtig. Die Berichtssaison läuft in Europa bei weitem nicht so rund wie in den USA. Auch hat der schwache Ifo-Geschäftsklimaindex vom Vortag gezeigt, wie viele Wachstumsrisiken nicht nur für Deutschland, sondern für die gesamte Eurozone noch bestehen. Zudem dürften sich Anleger vor dem Ende der zweitägigen Offenmarktsitzung der US-Notenbank am Mittwoch zurückhalten.
Anleger gehen davon aus, dass die Fed ihre Anleihekäufe beenden wird, auch wenn es zum Zeitpunkt des Ausstiegs jüngst unterschiedliche Aussagen aus den Reihen der Fed-Vertreter gab. Die eigentlich interessante Frage ist nun: Wird Fed-Chefin Janet Yellen den Märkten mitteilen, dass die Leitzinsen auch noch "geraume Zeit" nach dem Ende der Anleihekäufe bei null bleiben? Sollte dieser Passus fehlen, dürfte der Dollar kräftig steigen und dürften die Aktienkurse an den weltweiten Börsen unter Druck geraten. Am Morgen notiert der Euro wenig verändert bei rund 1,27 Dollar.
Nach Vorlage von Quartalszahlen zieht die Aktie der Deutschen Börse um 2,5 Prozent an. Die Analysten der UBS haben ihre Kaufempfehlung bestätigt. Die Erträge der Deutschen Börse lagen zwar leicht unter den Erwartungen der UBS-Analysten, die Umsatzseite habe dagegen überzeugt. Positiv seien auch die stark gestiegenen Handelsaktivitäten an der Börse im Oktober. Der starke Kundenzuwachs von 1,4 Millionen bei der Tochter T-Mobile US treibt die Telekom-Aktie 2,8 Prozent nach oben. Nach einer Hochstufung durch Goldman Sachs steigt das K+S-Papier um 2 Prozent.
UBS-Aktien gewinnen nach Zahlen 2,7 Prozent. Die hohen Kosten für Rechtsstreitigkeiten haben den Gewinn zwar stärker belastet als erwartet. Positiv rage aus den Zahlen aber der Zufluss an neuen Mitteln in die Vermögensverwaltung heraus, sagt ein Händler. Dieser habe mit 14,4 Milliarden Franken die Schätzung seines Hauses von knapp 11 Milliarden Franken deutlich übertroffen.
Enttäuscht reagieren die Investoren auf die Zahlen von Standard Chartered, die Aktie verliert 8 Prozent. Jefferies-Analyst Joseph Dickerson fällt es schwer, Positives in die Zahlen zu interpretieren. Nahezu jeder Baustein in der Gewinn- und Verlustrechnung sei schwächer als erwartet ausgefallen. Auch der Ausblick sei düster. So erwartet die Bank, dass sich die Erträge im zweiten Halbjahr schwächer als im Vorjahreszeitraum entwickeln.
Mit Verlusten von 6,8 Prozent ergeht es Sanofi-Papieren kaum besser. Der Blockbuster Lantus hat schlechter abgeschnitten als erwartet. Das kommt bei den Anlegern nicht gut an. "Der Wettbewerb auf dem Wachstumsmarkt Nordamerika ist deutlich härter geworden, und Sanofi musste beim Preis zuletzt offensichtlich große Abstriche machen", sagt ein Händler. Der Ausblick auf einen lediglich stabilen Markt für Diabetes-Produkte im kommenden Jahr bleibe weit hinter den teilweise prozentual zweistelligen Wachstumsprognosen von Analysten zurück.
Die Novartis-Aktie setzt nach der Veröffentlichung guter Quartalszahlen dagegen die Kurserholung fort und steigt 2 Prozent. "Vor allem Glivec hat die Erwartungen klar übertroffen", sagt ein Händler. Der Absatz mit dem umsatzstärksten Medikament der Schweizer sei im dritten Quartal um rund 10 Prozent gestiegen, während die meisten Analysten mit einem stagnierenden Umsatz gerechnet hätten. Händler sprechen auch von Umschichtungen aus Sanofi in die Novartis-Aktie.
GEA-Aktien steigen nach guten Quartalszahlen 1,5 Prozent. Die DZ-Bank spricht von einer guten Entwicklung des Segments Farm Technologies. Hier haben nach Meinung der Analysten der Produkt-Mix und Nachholeffekte eine entscheidende Rolle gespielt. Nach enttäuschenden Geschäftszahlen geben Aixtron 2,2 Prozent nach. Die Ertragswende nehme mehr Zeit in Anspruch als angenommen, sagt die DZ-Bank. Mit ihr sei erst im Laufe des kommenden Jahres zu rechnen.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.44 Uhr EUR/USD 1,2692 -0,0% 1,2696 1,2713 EUR/JPY 137,05 +0,1% 136,91 136,84 EUR/CHF 1,2065 +0,1% 1,2058 1,2056 USD/JPY 107,97 +0,1% 107,83 107,63 GBP/USD 1,6098 -0,1% 1,6112 1,6134 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
-0-
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones NewswiresOctober 28, 2014 05:14 ET (09:14 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 05 14 AM EDT 10-28-14
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Sanofi S.A.mehr Nachrichten
Analysen zu Sanofi S.A.mehr Analysen
10.12.24 | Sanofi Buy | Jefferies & Company Inc. | |
06.12.24 | Sanofi Sell | Deutsche Bank AG | |
03.12.24 | Sanofi Sell | Deutsche Bank AG | |
03.12.24 | Sanofi Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
28.10.24 | Sanofi Sell | Deutsche Bank AG |
Aktien in diesem Artikel
Deutsche Börse AG | 222,60 | -0,04% | |
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) | 29,20 | -0,68% | |
GEA | 48,78 | -0,08% | |
K+S AG (spons. ADRs) | 5,50 | 1,85% | |
Novartis AG (Spons. ADRS) | 93,20 | -0,21% | |
Sanofi S.A. | 89,73 | 0,17% | |
Standard Chartered plc | 11,82 | -1,21% |