14.10.2024 18:13:40

MÄRKTE EUROPA/DAX steigt auf Rekordhoch - Voestalpine nach Warnung sehr schwach

FRANKFURT (Dow Jones)--Der europäische Aktienmarkt hat zu Wochenbeginn mit Aufschlägen geschlossen. Für etwas Rückenwind sorgte neben den positiven Vorgaben von der Wall Street die Ankündigung eines neuen Konjunkturpakets in China. "Die neuen Maßnahmen sollen vor allem dem weiter kriselnden Immobilienmarkt und den hoch verschuldeten Regionalregierungen zugute kommen. "Klar ist, dass die Verschuldung im Reich der Mitte mit dem neuen Wirtschaftspaket deutlich ansteigen wird", hieß es bei QC Partners. Akzente im weiteren Wochenverlauf könnten die anlaufende Berichtssaison sowie vor allem die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag setzen.

Der DAX gewann 0,7 Prozent auf 19.508 Punkte, bei 19.518 Punkten wurde ein neues Allzeithoch markiert. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,7 Prozent auf 5.039 Punkte nach oben. Am Devisenmarkt notierte der Euro zu Börsenschluss mit 1,0904 Dollar etwas leichter.

Der Blick an den globalen Börsen richtet sich nun immer stärker auf Einzelunternehmen und die Berichtssaison. In den USA konnte deren Start mit den US-Banken als geglückt eingestuft werden. Auch aus Europa legen nun mehr Unternehmen ihre Quartalszahlen vor, in dieser Woche sind es 18 Unternehmen aus dem Stoxx-600-Universum.

Frankreichs Kreditwürdigkeit in Gefahr

Der Pariser CAC-40-Index hinkte mit plus 0,3 Prozent hinterher. Frankreichs Anleihen und Aktien standen im Blick mit der Entscheidung der Ratingagentur Fitch, den Ausblick für die Bonität des Landes von "stabil" auf "negativ" zu senken. Sorgen macht sich die Agentur vor allem wegen der handlungsunfähigen Politik. "Die starke politische Fragmentierung und eine Minderheitsregierung erschweren Frankreichs Fähigkeit, eine nachhaltige Politik der Haushaltskonsolidierung zu erreichen", hieß es von Fitch. Vor allem die Verschuldungskosten Frankreichs gegenüber Deutschland dürften sich nun erhöhen.

Tagesgewinner im DAX waren Rheinmetall (+2,2%). Die Aktie stieg in Erwartung der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo (+3,2%). Die Analysten von Equita verwiesen auf Berichte, in denen die Bekanntgabe des Abschlusses des Joint Ventures für den morgigen Dienstag erwartet wird. Das Joint Venture werde die italienische Armee mit 280 Panzern und über 1.000 leichten, mit Ketten fahrenden Infanteriefahrzeugen beliefern, was einen geschätzten Wert von 22,3 Milliarden Euro haben wird, verteilt über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren.

Porsche AG verloren dagegen 2,0 Prozent. Ein Pre-Close-Call des Autobauers kam bei den Anlegern nicht gut an. Auch VW fielen um 0,5 Prozent. Der Autobauer veranstaltete am Montag ebenfalls einen Pre-Close-Call. Bis Börsenschluss waren aber keine Details bekannt. Neben dem schwachen China-Absatz steht auch der Wert von Beteiligungen im Blick: So hatten die Analysten von Baader in der Vorwoche die Bewertung der Beteiligung an NorthVolt, an dem Volkswagen mit 20 Prozent beteiligt ist, von 10 Milliarden Euro auf null reduziert.

Voestalpine-Warnung drückt auf Sektor

Der Stahlkonzern Voestalpine hat sich dazu entschlossen, seine Tochter Buderus Edelstahl zu verkaufen, und die Jahresprognose wegen Bewertungseffekten und einer Markteintrübung gesenkt. Aus dem aktuellen Verhandlungsstatus mit Interessenten für die Tochter ergäben sich in der Bewertung für das zweite Geschäftsquartal 2024/25 negative Einmaleffekte von etwa 50 Millionen Euro. Voestalpine verloren an der Wiener Börse 6,1 Prozent. Auch die Aktien der deutschen Wettbewerber Thyssenkrupp (-2,1%) und Salzgitter (-4,8%) fielen deutlich.

Unter Druck standen Aktien der Glückspiel-Industrie wie Evoke (-14,4%), Entain (-8%) und Flutter (-6%). Hier verwiesen die Analysten von Berenberg auf einen Bericht in The Guardian, demzufolge die britische Labour-Regierung eine Erhöhung der Steuern für die heimische Glücksspielbranche in Betracht zieht. So könnte die Remote Gaming Duty (RGD) für Online-Glücksspiele von 21 Prozent auf entweder 42 oder 50 Prozent steigen.

Auch Umstufungen sorgten wieder für Kursausschläge: BASF fielen um 1,5 Prozent, nachdem sie von der UBS auf "Neutral" abgestuft worden waren nach zuvor "Buy". Mit negativen Analystenstimmen nach der jüngsten Prognosesenkung gaben Deutsche Pfandbriefbank um 4,8 Prozent nach.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 5.038,61 +34,69 +0,7% +11,5%

Stoxx-50 4.513,68 +25,19 +0,6% +10,3%

Stoxx-600 524,76 +2,78 +0,5% +9,6%

XETRA-DAX 19.508,29 +134,46 +0,7% +16,4%

FTSE-100 London 8.292,66 +39,01 +0,5% +6,7%

CAC-40 Paris 7.602,06 +24,17 +0,3% +0,8%

AEX Amsterdam 922,63 +6,67 +0,7% +17,3%

ATHEX-20 Athen 3.420,04 -16,12 -0,5% +9,5%

BEL-20 Bruessel 4.310,53 +27,30 +0,6% +16,3%

BUX Budapest 74.428,10 +163,42 +0,2% +22,8%

OMXH-25 Helsinki 4.652,44 -10,16 -0,2% +3,2%

ISE NAT. 30 Istanbul 9.724,97 -159,83 -1,6% +21,3%

OMXC-20 Kopenhagen 2.548,97 +0,16 +0,0% +11,6%

PSI 20 Lissabon 6.756,08 -39,30 -0,6% +5,0%

IBEX-35 Madrid 11.850,90 +130,90 +1,1% +17,3%

FTSE-MIB Mailand 34.680,55 +372,54 +1,1% +13,0%

OBX Oslo 1.361,92 +2,08 +0,2% +14,1%

PX Prag 1.600,16 +6,23 +0,4% +13,2%

OMXS-30 Stockholm 2.598,25 +9,53 +0,4% +8,3%

WIG-20 Warschau 2.327,50 -6,25 -0,3% -0,7%

ATX Wien 3.597,97 -16,81 -0,5% +4,8%

SMI Zuerich 12.259,23 +105,04 +0,9% +10,1%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:35 Uhr Fr, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0904 -0,3% 1,0924 1,0950 -1,3%

EUR/JPY 163,41 +0,2% 163,03 163,33 +5,0%

EUR/CHF 0,9418 +0,5% 0,9375 0,9386 +1,5%

EUR/GBP 0,8356 -0,1% 0,8363 0,8373 -3,7%

USD/JPY 149,87 +0,5% 149,23 149,16 +6,4%

GBP/USD 1,3049 -0,1% 1,3062 1,3078 +2,6%

USD/CNH (Offshore) 7,0963 +0,2% 7,0828 7,0719 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 65.855,35 +4,7% 63.815,25 62.065,80 +51,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,71 75,56 -2,4% -1,85 +4,3%

Brent/ICE 77,28 79,04 -2,2% -1,76 +3,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 40,55 39,75 +2,0% +0,81 +8,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.646,44 2.657,37 -0,4% -10,93 +28,3%

Silber (Spot) 31,11 31,54 -1,3% -0,42 +30,9%

Platin (Spot) 992,26 988,70 +0,4% +3,55 +0,0%

Kupfer-Future 4,41 4,49 -2,0% -0,09 +11,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 14, 2024 12:14 ET (16:14 GMT)

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