13.08.2013 10:07:31

MÄRKTE EUROPA/DAX schlägt sich dank E.ON besser als der Rest

   Von Benjamin Krieger

   Die Kursgewinne der arg gebeutelten Aktien von E.ON und RWE sorgen für einen überraschend guten Börsenstart am deutschen Aktienmarkt. E.ON-Aktien sind nach guten Quartalszahlen der Düsseldorfer gesucht und ziehen auch RWE-Papiere mit nach oben. Der Dax steigt um 0,7 Prozent auf 8.417 Punkte. Vorbörslich hatten Händler lediglich mit leichten Kursgewinnen gerechnet. Der Euro-Stoxx-50 rückt mit einem Plus von 0,35 Prozent auf 2.838 Zähler nur halb so weit vor wie der DAX.

   Auch an den übrigen europäischen Börsenplätzen fallen die Kursgewinne magerer aus als im DAX. "Vielleicht wirkt ja eine neue Welle guter Konjunkturzahlen als Katalysator", sagt Chris Weston von IG Markets. Gegen 11.00 Uhr werden Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone und die Konjunkturerwartungen von Finanzmarktakteuren, der so genannte ZEW-Index, veröffentlicht. "Hier dürfte sich abzeichnen, dass die Industrie im vergangenen Monat etwas Fahrt aufgenommen hat", sagt Dirk Gojny von der National-Bank.

   An den asiatischen Devisenmärkten wurde über Nacht der Yen gegen US-Dollar und Euro verkauft. Marktbeobachter werten dies als Zeichen einer steigenden Risikoneigung von Investoren. Mut machen könnten den Anlegern kurioserweise Konjunkturdaten aus Japan: Dort sind die Aufträge für Maschinen im Juni lediglich um 2,7 Prozent zurückgegangen im Vergleich zum Mai. Volkswirte hatten mit einem Minus von 7,1 Prozent gerechnet.

   Der Euro/Dollar, das weltweit meistgehandelte Währungspaar, bewegt sich derweil kaum von der Stelle. Die Gemeinschaftswährung kostet knapp 1,33 Dollar. Sie hat zuletzt in etwas mehr als vier Wochen zum Dollar um sechs US-Cent - im Devisenhandel auch "Big Figures" genannt - aufgewertet und legt seit Freitag eine Atempause ein.

   Am Rentenmarkt geht es weiter abwärts. Die Kurse von Bundesanleihen und Obligationen geben nach. Hier könnten Inflationsdaten belasten. Die deutschen Verbraucherpreise sind im Juli um 0,5 Prozent gestiegen im Vergleich zum Juni. "Die deutschen Verbraucherpreise sind nun auf dem höchsten Stand seit Januar", merkt Annalisa Piazza von Newedge an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt die Teuerung 1,9 Prozent.

   E.ON-Aktien leiden seit langem schon unter den Kosten der Energiewende und den niedrigen Strompreisen. Allerdings hat das Unternehmen im zweiten Quartal mehr verdient als Analysten erwartet hatten. Der operative Gewinn liegt mit 5,7 Milliarden Euro um 3 Prozent über der Konsensschätzung. Nun kaufen Anleger in die niedrigen Kurse hinein, das Papier steigt um 3,6 Prozent. RWE-Papiere legen um 2,6 Prozent zu. Neben den Rohstoffaktien ist der europäische Versorgersektor der einzige, der seit Jahresbeginn Verluste aufweist.

   Der Düngemittelproduzent K+S blieb im zweiten Quartal bei Umsatz und Gewinn hinter den Konsensschätzungen zurück. Die Aktie fällt daraufhin um knapp 3 Prozent. Der Kurs von K+S war jüngst wegen des Austritts der russischen Uralkali aus einem Kalikartell drastisch eingebrochen.

   Die ThyssenKrupp-Aktie gibt um 0,9 Prozent nach. Am Abend kurz nach Handelsschluss veröffentlicht ThyssenKrupp Quartalsergebnisse. Bei dem Unternehmen stehen seit Wochen schon die Bemühungen um den Verkauf der Stahlwerke in Brasilien und den USA im Rampenlicht. Wie drei mit den Vorgängen vertraute Personen dem Wall Street Journal Deutschland berichteten, könnte der Konzern auf dem Mehrheitsanteil an seinem Stahlwerk in Brasilien sitzen bleiben. Zudem droht eine Kapitalerhöhung des hoch verschuldeten Industriekonzerns.

   Bei den Nebenwerten sind die Papiere des Automobilzulieferers Leoni und der Immobiliengesellschaft Deutsche Wohnen nach guten Ergebnissen gesucht. Leoni verteuern sich um 3 Prozent und Deutsche Wohnen um 4 Prozent.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3294 -0,0% 1,3298 1,3307 EUR/JPY 129,8703 +0,6% 129,1302 128,4567 EUR/CHF 1,2335 +0,2% 1,2315 1,2315 USD/JPY 97,7160 +0,6% 97,1050 96,5365 GBP/USD 1,5464 +0,0% 1,5461 1,5479 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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   August 13, 2013 03:36 ET (07:36 GMT)

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