22.01.2018 15:57:45

MÄRKTE EUROPA/DAX nur knapp unter Rekordhoch - Banken gesucht

FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter nur knapp unter ihren Rekordhochs zeigen sich am Montagnachmittag die Börsen in Europa. Positiv vermerkt wird, dass sich in Deutschland vier Monate nach der Bundestagswahl endlich eine Regierung bilden könnte. Vor allem ausländische Investoren hatten die Handlungsunfähigkeit seit dem Scheitern der Jamaika-Gespräche als Risiko gewertet und den DAX mit einem Bewertungsabschlag versehen.

Das Ja der SPD zu Koalitionsverhandlungen könnte daher auch den DAX auf neue Allzeithochs treiben, so die Hoffnung. Derzeit ist er nur noch rund 80 Punkte vom alten Hoch bei 13.526 entfernt. Der DAX legt derzeit 0,1 Prozent zu auf 13.454 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,4 Prozent auf 3.662 Punkte.

US-Haushaltssperre noch kein Problem für Aktien

Die US-Haushaltssperre wird derzeit noch nicht als Problem für den Aktienmarkt gesehen. "Sollten die US-Börsen nachher aber abtauchen, fallen wir mit", sagt ein Händler. Im späteren Tagesverlauf steht noch eine weitere Abstimmung im US-Senat an. Der Euro geht mit 1,2240 Dollar etwas erhöht um, notiert damit jedoch weiter innerhalb der ausgedehnten Seitwärtsphase der vergangenen Woche.

Übernahmen quer durch alle Branchen

Kursfantasie geht von neuen Übernahmen aus. Mit dem Gebot von Richemont für Yoox Net-A-Porter ergreift Übernahmefantasie auch die Luxusgüterbranche. Die Prämie beträgt rund 30 Prozent zum Aktienkurs am Freitag. Yoox springen um 24 Prozent auf 37,60 Euro. Von der hohen Bewertung profitieren auch Kurse von Yoox-Wettbewerbern. Dazu gehören beispielsweise Zalando, die 2,2 Prozent zulegen. Richemont geben um 1,6 Prozent nach.

Auch im Pharmabereich kommt es zu einer Übernahme. Sanofi bietet für das auf die Therapie der Bluterkrankheit spezialisierte US-Biotechnologieunternehmen Bioverativ 11,6 Milliarden Dollar, was einer Prämie von 63 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag entspricht. Die Übernahme wird als teuer eingestuft. Sanofi zahle das 8,4fache des erwarteten 2018er Umsatzes. Die am US-Markt notierte Aktie von Bioverativ legt an der Nasdaq um 63 Prozent zu, Sanofi verlieren 4,2 Prozent.

Die Übernahme des Arzneimittelherstellers Biotest durch die chinesische Creat Group ist derweil in trockenen Tüchern. Die US-Behörde für Auslandsinvestitionen hat der Transaktion wie erhofft zugestimmt. Biotest rechnet nun in den kommenden Tagen mit der Zahlung von 28,50 Euro je Stammaktie und 19 Euro je Vorzugsaktie. Biotest-Vorzüge steigen im SDAX um 10,6 Prozent.

Damit nicht genug: Der Chef des niederländischen Essenslieferdienst-Konzern Takeaway.com kann sich im Rahmen der erwarteten Konsolidierung des Marktes einen Zusammenschluss mit Delivery Hero vorstellen. "Eine Fusion wäre eine Option", sagte Jitse Groen. In Deutschland, wo der Konzern unter der Marke "Lieferando" agiert, sieht sich das Unternehmen dafür in einer starken Position: "In jedem großen Land der Welt kann es nur einen Anbieter geben". Delivery Hero legen um 3,2 Prozent zu, Takeaway um fast 7 Prozent.

UBS fallen zurück

UBS fallen dagegen nach Geschäftszahlen um 0,3 Prozent. Wegen der geringen Volatilität an den Märkten fiel auch hier das Investmentbanking schwächer aus. Der bereinigte Vorsteuergewinn habe unter Erwartung gelegen, die Margen im Vermögensmanagement seien eher schwach, so die Analysten von Baader Helvea. Sehr erfreulich sei der Aktienrückkauf in einem Umfang von 2 Milliarden Franken.

Deutlicher Nachholbedarf treibt die Aktie der Deutschen Bank um 3 Prozent nach oben. Sie war in den vergangenen Wochen gegenüber der Commerzbank deutlich zurückgefallen, letztere legt daher nur 1 Prozent zu. Noch kräftiger nach oben um 4,3 Prozent schießen Barclays in London. Hier treibt die Story, dass der US-Hedge-Fonds Tiger Global mehr als 1 Milliarde Dollar in die britische Bank investiert und einen Anteil von 2,5 Prozent erworben haben soll.

Continental im DAX fallen 0,7 Prozent. Die Analysten von Bernstein haben zwar das Kursziel auf 260 Euro erhöht, stufen die Aktien jedoch auf "Market Perform" herunter. Grund sei, dass eine angedachte Aufspaltung in Reifen- und Technologiesparte eingepreist sei.

Bei Deutsche Telekom geht es dagegen um 2,4 Prozent aufwärts dank positiver Aussagen zur Dividende. Sie könnte dieses Jahr um weitere 10 Prozent steigen. Zudem gebe es "kein dogmatisches Festhalten" an der US-Tochter T-Mobile, ließ der Finanzchef wissen.

Tui gewinnen 0,3 Prozent. Das Unternehmen rechnet für dieses Jahr mit einem starken Ergebnis. Vorstandschef Fritz Joussen sagte der Rheinischen Post. "Wir hatten bis Mitte Januar die stärkste Buchungswoche unserer Geschichte."

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.661,81 0,35 12,74 4,50

Stoxx-50 3.263,31 0,30 9,70 2,69

DAX 13.453,89 0,14 19,44 4,15

MDAX 27.394,69 -0,22 -60,55 4,56

TecDAX 2.702,95 0,00 -0,09 6,88

SDAX 12.523,09 0,05 6,62 5,35

FTSE 7.724,70 -0,08 -6,09 0,56

CAC 5.538,48 0,22 11,98 4,25

Bund-Future 160,55 -0,01 -0,76

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:40 Fr, 17:24 % YTD

EUR/USD 1,2242 +0,05% 1,2236 1,2229 +1,9%

EUR/JPY 135,68 +0,07% 135,59 135,27 +0,3%

EUR/CHF 1,1769 +0,06% 1,1762 1,1762 +0,5%

EUR/GBP 0,8790 -0,22% 0,8809 1,1329 -1,1%

USD/JPY 110,82 +0,02% 110,81 110,61 -1,6%

GBP/USD 1,3927 +0,27% 1,3889 1,3854 +3,1%

Bitcoin

BTC/USD 10.650,00 -4,89% 11.661,25 11.626,03 -25,86

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,27 63,37 -0,2% -0,10 +4,7%

Brent/ICE 68,54 68,61 -0,1% -0,07 +2,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.332,64 1.331,72 +0,1% +0,92 +2,3%

Silber (Spot) 17,02 17,02 -0,0% -0,01 +0,5%

Platin (Spot) 1.015,65 1.012,40 +0,3% +3,25 +9,3%

Kupfer-Future 3,19 3,17 +0,4% +0,01 -3,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

January 22, 2018 09:58 ET (14:58 GMT)

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