11.08.2021 16:00:42

MÄRKTE EUROPA/DAX mit neuem Allzeithoch nach US-Preisdaten

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Erleichterung werden die jüngsten US-Verbraucherpreise am Mittwochnachmittag an Europas Börsen zur Kenntnis genommen. Diese sind zwar im Juli wie erwartet um 0,5 Prozent gegen dem Vormonat gestiegen. Im Kern fiel der Anstieg mit plus 0,3 Prozent aber etwas niedriger als die Schätzung von 0,4 Prozent aus. Auch sind die Realeinkommen im Juli um 0,1 Prozent gefallen und indizieren mithin keine Zweitrundeneffekte.

Die Daten nehmen somit etwas Druck von der US-Notenbank, die Geldpolitik zu verschärfen angesichts der existierenden Inflationsgefahren. Der DAX gewinnt 0,5 Prozent auf 15.851 Punkte, bei 15.887 wurde ein neues Allzeithoch erreichtmarkiert. Der Euro-Stoxx-50 rückt 0,6 Prozent auf 4.212 Stellen vor - hier wurde ein neues Jahreshoch markiert.

Nach Einschätzung von QC Partners wird die Fed aber nicht darum herumkommen, entweder bereits bei der Notenbanker-Tagung in Jackson Hole oder zumindest im Rahmen einer ihrer nächsten Sitzungen einen Zeitplan für die Rückführung der monatlichen Anleihenkäufe zu kommunizieren.

Vestas senkt Margenprognose

Für Vestas geht es um 0,9 Prozent nach unten. "Das Geschäft läuft zwar rund, aber die Gewinnschätzungen werden durch solche Aussagen nach oben gekappt", sagt ein Händler. Vestas hat unter Erwartung liegende Geschäftszahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht und die Umsatzerwartung leicht gesenkt. Die Margenerwartung wurde deutlicher nach unten genommen auf im Mittel 6 nach 7 Prozent. Als Belastungsfaktoren werden vor allem steigende Kosten und auch Probleme in den Lieferketten angeführt.

Nach überzeugenden Geschäftszahlen geht es für die Aktie der ABN Amro um 6,3 Prozent nach oben. So ist der Nettogewinn Jefferies zufolge rund 48 Prozent oberhalb der Markterwartung ausgefallen. Dies sei auch auf die Auflösungen von Rückstellungen sowie verbesserte Betriebskosten zurückzuführen. Auch beim Kernkapital liegt die Quote oberhalb der Erwartung. Es sei zu erwarten, dass Analysten in der Folge nun ihre Schätzungen nach oben anpassen werden, heißt es.

Ahold-Delhaize gewinnen 2,6 Prozent. Vor allem die Profitabilität der Handelskette habe positiv überrascht, heißt es. Ahold erhöht demnach den Ausblick auf ihr erwartetes Gewinnwachstum je Aktie dieses Jahr.

Der Energieversorger Eon hat im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und seinen Jahresausblick angehoben. Grund hierfür ist die Rückerstattung von Aufwendungen für den Erwerb von Reststrommengen. Zudem profitierte der Konzern im zweiten Quartal von Kosteneinsparungen im britischen Vertriebsgeschäft und einem höheren Gasabsatz aufgrund der kühlen Witterung. Eon legen um 0,1 Prozent zu. Für Uniper geht es dagegen nach Zahlen deutlich um 2,1 Prozent nach unten.

Thyssenkrupp verlieren deutlich

Geschäftszahlen gab es auch aus dem Stahlsektor. So verlieren Thyssenkrupp 6, für Salzgitter geht es dagegen 2 Prozent nach oben. Die Unternehmensprognose für das bereinigte EBIT im Geschäftsjahr impliziere eine Entwicklung unter den Erwartungen für das vierte Geschäftsquartal, sagt die Citigroup zu Thyssenkrupp.

Talanx notieren trotz erhöhter Jahresprognose nur wenig verändert. Händler sprechen hier von fehlender Kursfantasie, denn die Aktie sei bereits über ihre Märzhochs nach oben ausgebrochen gewesen. Talanx rechnet nun mit einem Jahresgewinn von 900 bis 950 Millionen Euro nach 673 Millionen im Vorjahr.

Der Spezialchemiekonzern Lanxess (minus 3 Prozent) hat im zweiten Quartal von einer starken Nachfrage aus der Automobilbranche profitiert. Umsatz und Ergebnis stiegen stärker als erwartet, auch weil der Konzern die höheren Rohstoffpreise größtenteils weitergeben konnte. Die EBITDA-Prognose für das Geschäftsjahr hob Lanxess abermals an. Analysten schätzen die Prognose aber als konservativ ein.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.211,80 +0,6% 23,98 +18,6%

Stoxx-50 3.651,63 +0,5% 17,43 +17,5%

DAX 15.850,50 +0,5% 79,79 +15,5%

MDAX 35.783,37 -0,2% -66,76 +16,2%

TecDAX 3.824,27 -0,4% -15,09 +19,0%

SDAX 16.911,41 +0,1% 22,99 +14,5%

FTSE 7.212,13 +0,7% 51,09 +10,8%

CAC 6.857,29 +0,5% 37,08 +23,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,46 +0,00 +0,12

US-Zehnjahresrendite 1,36 +0,01 +0,45

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:35 Uhr Di, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1735 +0,1% 1,1711 1,1724 -3,9%

EUR/JPY 129,68 +0,1% 129,67 129,59 +2,8%

EUR/CHF 1,0815 +0,0% 1,0814 1,0812 +0,1%

EUR/GBP 0,8469 +0,1% 0,8470 0,8467 -5,2%

USD/JPY 110,51 -0,1% 110,73 110,54 +7,0%

GBP/USD 1,3856 +0,1% 1,3825 1,3846 +1,4%

USD/CNH (Offshore) 6,4831 -0,1% 6,4871 6,4876 -0,3%

Bitcoin

BTC/USD 46.292,01 +1,2% 46.149,01 45.253,51 +59,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,39 68,29 -1,3% -0,90 +39,8%

Brent/ICE 69,85 70,63 -1,1% -0,78 +37,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.740,05 1.729,03 +0,6% +11,02 -8,3%

Silber (Spot) 23,36 23,33 +0,2% +0,04 -11,5%

Platin (Spot) 1.010,30 999,50 +1,1% +10,80 -5,6%

Kupfer-Future 4,36 4,35 +0,1% +0,01 +23,6%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 11, 2021 10:01 ET (14:01 GMT)

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