MÄRKTE EUROPA/DAX auf Jahreshoch - Politische Börse in Madrid

   FRANKFURT (Dow Jones)--Spaniens Aktien führen zu Wochenbeginn die europäischen Börsen an. Das sich abzeichnende Ende der Regierungskrise in dem Land sorgt laut Händlern für mehr Zuversicht und damit für Aktienkäufe. Die spanischen Sozialisten wollen eine konservative Minderheitsregierung nun dulden und so die monatelange Regierungskrise in dem Land beenden. Der spanische Leitindex IBEX steigt um 1,5 Prozent auf 9.232 Punkte auf den höchsten Stand seit Ende April, stärker als die übrigen europäischen Börsenbarometer. Auch spanische Staatsanleihen werden gekauft.

   Aber auch der Dax kann sich sehen lassen: Er legt um 0,9 Prozent zu auf 10.806 Punkte und damit ein neues Jahreshoch. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1 Prozent auf 3.107 Punkte zu. Rückenwind kommt vom wachsenden Vorsprung Hillary Clintons im Präsidentschaftswahlkampf in den USA, aber auch von überraschend gut ausfallenden Konjunkturdaten aus Europa. In Frankreich und vor allem Deutschland sind Befragungen unter Einkaufsmanagern teils deutlich besser ausgefallen als gedacht.

Aixtron und SolarWorld brechen ein Unter den Branchen an den Börsen werden vielfach Zykliker favorisiert. Rohstoffaktien steigen um 2 Prozent, Banken um 1,4 Prozent. Am Ende stehen dagegen die Branchen Haushaltsgüter und Pharma.

   Gegen den positiven Trend büßen am deutschen Aktienmarkt AIXTRON 6 Prozent auf 5,50 Euro ein. Als "überraschend und eine starke Belastung für den Aktienkurs" bezeichnet ein Händler die Nachricht, dass das Bundeswirtschaftsministerium die Übernahme des LED-Zulieferers Aixtron durch die chinesische Grand Chip Investment erneut prüfen will. Im September hatte das Ministerium an dem Deal, der einem Gebot von 6 Euro je Aktie entspricht, nichts zu beanstanden.

   Der Kurs der Solarworld-Aktie bricht um 9 Prozent ein nach einer Warnung des Unternehmens. Laut Solarworld ist die Nachfrage in China im dritten Quartal eingebrochen. In der Folge hätten chinesische Hersteller ihre Lagerbestände zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt geworfen. Dies habe zu einem globalen Preisverfall geführt.

   Quartalszahlen von Philips lassen den Aktienkurs um 4,5 Prozent zulegen. Bei einem Umsatz von 5,9 Milliarden Euro im dritten Quartal hat der Konzern einen Gewinn von 649 Millionen Euro erzielt.

   Eine Kaufempfehlung der Bank of America Merrill Lynch treibt Fraport um 4,2 Prozent nach oben. Cancom-Aktien verteuern sich um 5 Prozent, gestützt von einer Kaufempfehlung der Bank Baader-Helvea.

Spaniens und Portugals Anleihen steigen Spanische Anleihen weisen kräftig Gewinne auf. Die Rendite fünfjähriger Papiere ist von 0,117 Prozent am Freitagabend auf 0,089 Prozent gefallen. Die spanischen Sozialisten wollen eine konservative Minderheitsregierung dulden und so die monatelange Regierungskrise in dem Land beenden. "Das ist erfreulich nach dem ganzen Tauziehen der vergangenen Monate", sagt Rentenanalyst Dirk Gojny von der National-Bank.

   Portugiesische Anleihen sind auf den höchsten Stand seit Mitte August gestiegen. Die Ratingagentur DBRS hat Portugal am Freitagabend weiterhin eine Bonitätseinstufung im Investmentgrade-Bereich zugebilligt. Ohne dieses Investmentgrade-Rating wären portugiesische Bonds nicht länger für das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank qualifiziert gewesen.

   Bundesanleihen steigen den sechsten Handelstag in Folge. Im Sog zunehmender Erwartungen einer Zinserhöhung in den USA waren auch Bundesanleihen in der ersten Oktoberhälfte stark unter Druck geraten, nun setzt sich die Gegenbewegung fort.

   Im Devisenhandel treten die großen Währungspaare Dollar, Euro und Yen auf der Stelle. Der Euro ist zum Dollar in Asien nochmals auf das Tief vom Freitag bei 1,0860 Dollar gefallen, das ist der niedrigste Euro-Kurs seit dem 10. März. Am Morgen handelt die Gemeinschaftswährung mit 1,0885 etwas höher.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.104,40 0,87 26,75 -4,99 Stoxx-50 2.879,78 0,49 14,14 -7,11 DAX 10.799,29 0,83 88,56 0,52 MDAX 21.520,63 0,84 179,24 3,59 TecDAX 1.788,48 0,33 5,90 -2,31 SDAX 9.433,48 0,54 50,73 3,68 FTSE 7.057,57 0,53 37,10 13,06 CAC 4.572,92 0,81 36,85 -1,38

Bund-Future 164,47 0,18 8,09

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9.20 Uhr Fr, 17.46 % YTD EUR/USD 1,0891 -0,02% 1,0893 1,0868 +0,3% EUR/JPY 113,0977 -0,13% 113,2421 112,93 -26,6% EUR/CHF 1,0825 -0,10% 1,0836 1,0816 -0,5% EUR/GBP 0,8899 -0,04% 0,8905 1,1228 +20,8% USD/JPY 103,85 -0,10% 103,95 103,89 -11,5% GBP/USD 1,2239 +0,06% 1,2231 1,2204 -17,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,79 50,85 -0,1% -0,06 +15,9% Brent/ICE 51,85 51,78 +0,1% 0,07 +16,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.266,18 1.266,70 -0,0% -0,53 +19,4% Silber (Spot) 17,64 17,55 +0,6% +0,10 +27,7% Platin (Spot) 940,20 933,65 +0,7% +6,55 +5,5% Kupfer-Future 2,09 2,09 +0,3% +0,01 -2,8%

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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   October 24, 2016 03:56 ET (07:56 GMT)

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