20.11.2017 12:53:44
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MÄRKTE EUROPA/DAX & Co reagieren gelassen auf Jamaika-Aus
Von Steffen Gosenheimer
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Scheitern der Sondierungsgespräche zu einer Jamaika-Koalition bringt die Börsianer in Europa kaum aus der Ruhe. Gaben die Indizes anfangs noch etwas nach, liegen sie am Mittag knapp im Plus. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 13.012 Punkte, nachdem er im frühen Tagestief bis auf 12.926 Punkte abgesackt war. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent zu auf 3.554 Punkte. Auch am vermeintlich sicheren Hafen der Anleihen wird der politische Stillstand in Deutschland gelassen aufgenommen. Die Kurse und damit auch die Renditen bewegen sich kaum.
Möglicherweise droht im Verlauf noch etwas Verkaufsdruck, sollten beispielsweise US-Anleger deutsche Aktien verkaufen, weil sie auf Nummer sicher gehen wollen angesichts der ungewissen Zukunft der Regierung Merkel. An anderer Stelle wird aber auf das Bonmot verwiesen, wonach politische Börsen kurze Beine haben. Stützend für die Aktienmärkte sei außerdem, dass die Wirtschaft in Deutschland brumme und auch in der EU anziehe. Das mindere die Bedeutung der politischen Krise.
Am Devisenmarkt reagierte der Euro im frühen asiatisch dominierten Handel noch verschnupft, hat inzwischen aber sämtliche Verluste wieder aufgeholt. Nach einem Tagestief von 1,1725 Dollar kostet er 1,1790 Dollar, etwa so viel wie am Freitag in den USA.
RWE als Gewinner von Jamaika-Aus gesehenAls großen Gewinner der politischen Entwicklung machen Marktteilnehmer RWE aus und handeln die Aktie 3,2 Prozent höher. "Das Aus für die Kohle ist erst einmal vom Tisch", erklärt ein Börsianer. Der Kurs hatte innerhalb einer guten Woche über 16 Prozent verloren, wegen der von den Grünen geforderten Herausnahme von Kraftwerksblöcken für die Kohleverstromung. Nun kommt es zu Rückkäufen.
Hinzu kommt aber auch, dass Goldman Sachs RWE auf eine Liste besonders kaufwürdiger Aktien genommen hat und dass es Gerüchte gibt, Enel sei an der RWE-Tochter Innogy interessiert. Innogy gewinnen 1,5 Prozent, Enel legen um 0,2 Prozent zu.
Verkauft werden Aktien von Unternehmen, die mutmaßlich von einer Beteiligung der Grünen an einer deutschen Regierung profitiert hätten, beispielsweise aus dem Bereich Erneuerbare Energien. Nordex verlieren 3,3 Prozent und SMA Solar 3,7 Prozent. Baumot geben um gut 10 Prozent nach. Das Unternehmen ist auf die Abgasnachbehandlung von Autos spezialisiert.
Prosieben mit kräftiger ErholungTagessieger im DAX sind die zuletzt nach der dritten Gewinnwarnung gebeutelten Prosiebensat.1. Die legen um 4,4 Prozent zu, nachdem der Vorstandsvorsitzende Thomas Ebeling seinen vorzeitigen Rückzug angekündigt hat. "Unabhängig von den aktuellen Vorwürfen an Ebeling wird ein CEO-Wechsel immer als Neuanfang gesehen, und das braucht Prosieben", sagt ein Händler. Prosieben leide noch stärker als andere Medienwerte unter dem Einbruch der TV-Werbung.
Kräftig nach oben geht es auch für VW und zwar um 3,7 Prozent. Das Unternehmen hat seine Umsatzprognose bis 2020 angehoben auf "mindestens 25 Prozent" von bisher "mindestens 20 Prozent". Daimler gewinnen 1,1 Prozent und BMW 0,6 Prozent.
Siemens geben um 0,7 Prozent nach, weil nach der Ankündigung von Massenentlassungen im Kraftwerksgeschäft die Gewerkschaften mit Streiks drohen. K+S gewinnen 3,1 Prozent auf 19,70 Euro. Bernstein hat die Aktie mit einem Kursziel von 28 Euro zum Kauf empfohlen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.557,79 0,29 10,33 8,12 Stoxx-50 3.151,50 0,45 14,04 4,68 DAX 13.038,22 0,34 44,49 13,56 MDAX 26.494,83 0,20 53,91 19,41 TecDAX 2.529,83 0,70 17,46 39,64 SDAX 11.704,06 -0,05 -6,15 22,95 FTSE 7.387,98 0,10 7,30 3,43 CAC 5.335,36 0,30 16,19 9,73 Bund-Future 162,91 0,07 1,76 INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 23.358,24 -0,43 -100,12 18,19 S&P-500 2.578,85 -0,26 -6,79 15,19 Nasdaq-Comp. 6.782,79 -0,15 -10,50 26,00 Nasdaq-100 6.314,51 -0,39 -24,63 29,83 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,72 0,4 1,72 52,0 5 Jahre 2,06 0,0 2,06 13,1 7 Jahre 2,23 -0,0 2,23 -1,9 10 Jahre 2,34 -0,1 2,34 -10,2 30 Jahre 2,78 0,2 2,78 -28,8 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:02 Mo, 9:56 % YTD EUR/USD 1,1785 -0,21% 1,1810 1,1802 +12,1% EUR/JPY 132,18 -0,52% 132,88 132,43 +7,5% EUR/CHF 1,1669 -0,40% 1,1716 1,1669 +9,0% EUR/GBP 0,8889 -0,36% 0,8921 0,8902 +4,3% USD/JPY 112,16 -0,31% 112,51 112,18 -4,1% GBP/USD 1,3259 +0,14% 1,3239 1,3264 +7,5% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,34 56,55 -0,4% -0,21 -1,3% Brent/ICE 62,26 62,72 -0,7% -0,46 +6,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.291,14 1.294,23 -0,2% -3,09 +12,1% Silber (Spot) 17,18 17,31 -0,8% -0,14 +7,8% Platin (Spot) 943,35 951,35 -0,8% -8,00 +4,4% Kupfer-Future 3,06 3,07 -0,1% -0,00 +21,4% ===DJG/gos/raz
(END) Dow Jones Newswires
November 20, 2017 06:54 ET (11:54 GMT)

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