08.05.2015 13:19:48
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MÄRKTE EUROPA/Britannien wählt konservativ - FTSE feiert Cameron
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börse in London feiert am Freitag den Wahlausgang, bevor er offiziell ist. Es zeichnet sich ab, dass die Konservative Partei des bisherigen und damit auch neuen britischen Premiers David Cameron bei den Wahlen am Donnerstag die meisten Stimmen bekommen hat. Ob es zu absoluten Mehrheit reicht, ist allerdings noch nicht klar. Befürchtungen eines Austritts des Landes aus der EU sind wegen der geringen Stimmen für die Unabhängigkeitspartei UKIP vom Tisch. "Das nimmt viel Unsicherheit von den Märkten", sagt ein Händler.
Britische Aktien reagieren auf den Wahlsieg der Konservativen mit kräftigen Kursgewinnen, der FTSE-Index steigt um 1,8 Prozent. Auch das britische Pfund legt zu. Der Euro kostet nur noch gut 0,7280 Pfund. Am Donnerstag waren es in der Spitze 0,7482 Pfund. Aber auch an den anderen Börsen in Europa setzt sich die am Vortag gestartete Erholungsbewegung fort. So legt der Dax am Mittag um 0,7 Prozent auf 11.486 Punkte zu, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,7 Prozent auf 3.583 Punkte nach oben.
In London gehören die Bankenaktien zu den großen Gewinnern, denn die Labour-Partei hatte unter anderem eine höhere Bankenabgabe und eine stärkere Besteuerung von Bonuszahlungen gefordert. Das dürfte sich nun erledigt haben. Für Aktien von Banken wie Lloyds geht es um 6 Prozent nach oben, für Royal Bank of Scotland um 5,1 Prozent und Barclays um 4 Prozent. Broker wie IG Group legen 4,5 Prozent zu.
Der britische Versorgersektor ist ein weiterer Gewinner. Wie die Societe Generale anmerkt, haben sich die Versorger seit Jahresbeginn 9 Prozent schwächer als der britische Gesamtmarkt entwickelt. Unter einer Labour-Regierung hätten eine strengere Regulierung und eine stärkere Hinwendung zu alternativen Energien gedroht. Centrica ist laut den Analysten der Hauptprofiteur der Entwicklung; die Aktien steigen 7,7 Prozent. Unter den Aktien von Bauunternehmen, die auf Eigenheime spezialisiert sind, steigen Persimmon knapp 4 Prozent. Hier war die Angst vor unvorteilhaften Gesetzesänderungen ebenfalls groß.
In Zürich springen Syngenta um 18 Prozent auf 393 Franken. Der US-Konzern Monsanto hat 449 Franken je Aktie für eine Übernahme geboten, was Syngenta jedoch abgelehnt hat. Die Offerte treibt jedoch die Bewertung anderer Aktien der Agrochemie nach oben. Bayer steigen um 1,1 Prozent und K+S um 2,9 Prozent.
Nokia legen um 2,6 Prozent zu. Hier soll Uber Technologies am Kartendienst für Navigationsgeräte der Finnen interessiert sein. Der Kaufpreis soll Presseberichten zufolge bei 3 Milliarden Dollar liegen. Im Windschatten von Nokian Tyres geht es für die Conti-Aktie 2 Prozent nach oben. Die Quartalszahlen der Finnen sind über den Erwartungen ausgefallen. Das wird mit Erleichterung von den Anlegern zur Kenntnis genommen, da Nokian sehr stark unter der Russland-Krise gelitten hat. Nokian Tyres ziehen 7,3 Prozent an.
In Deutschland stehen DMG Mori Seiki und Wacker Chemie mit ihren Hauptversammlungen im Blick. Letztere macht mit der Ankündigung Furore, die Sparte Siltronic an die Börse zu bringen. Das Unternehmen hatte jüngst bereits mitgeteilt, eine Abspaltung seiner Halbleitersparte mit dem Ziel zu prüfen, zusätzlichen Wert für das Unternehmen und seine Aktionäre zu schaffen. Die Wacker-Aktie legt um 2,8 Prozent zu.
Die Anleihemärkte in Europa, die seit Wochenbeginn zunächst unter kräftigen Abgaben litten und am Vortag in eine Erholungsbewegung gestartet waren, handeln am Freitag stabil. Teils wird der Abverkauf der langlaufenden Bundesanleihen, deren Rendite zuvor fast in den negativen Bereich gefallen war, positiv interpretiert. "Die Übertreibung ist aus dem Markt, nun erhalten die Anleger wieder Zinsen", so ein Händler. Die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren liegt aktuell bei 0,6 Prozent.
Am Nachmittag steht der wichtige Monatsbericht zum US-Arbeitsmarkt im Fokus. Hier wird mit 228.000 neuen Stellen gerechnet nach nur 126.000 im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sollte von zuvor 5,5 Prozent auf 5,4 Prozent zurückgehen. Eine schwache Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt könnte dazu führen, dass die US-Notenbank die Leitzinsen erst später als bisher erwartet erhöht.
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.583,21 +0,76% Stoxx-50 3.430,48 +1,73% DAX 11.485,87 +0,68% FTSE 7.011,51 +1,81% CAC 5.009,31 +0,85% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 154,01 -35
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.05 Uhr Do, 17.48 Uhr EUR/USD 1,1217 0,20% 1,1195 1,1284 EUR/JPY 134,68 0,32% 134,25 135,05 EUR/CHF 1,0368 0,22% 1,0345 1,0375 USD/JPY 120,07 0,09% 119,96 119,69 GBP/USD 1,5416 -0,16% 1,5440 1,5230 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/thl/cln (END) Dow Jones Newswires
May 08, 2015 06:49 ET (10:49 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 49 AM EDT 05-08-15
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Lloyds Banking Group | 0,66 | 0,00% | |
Nokia Oyj (Nokia Corp.) | 4,24 | 0,57% | |
Nokian Renkaat Oyj (Nokian Tyres plc) | 7,61 | -0,10% | |
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WACKER CHEMIE AG | 71,58 | -1,81% |