17.05.2018 10:04:45

MÄRKTE EUROPA/Börsen wenig verändert - Italien-Sorgen belasten weiter

Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Donnerstag wenig verändert in den Handel gestartet. Der große Befreiungsschlag ist nicht in Sicht. "Der DAX dürfte auch weiterhin eng an der 13.000er Marke liegen", sagt ein Händler. Gebremst werde der Markt vom Zinsanstieg: Die zehnjährige US-Rendite steigt weiter auf 3,11 Prozent. Daneben liegen die Ölpreise direkt an den jüngsten Höchstständen. Der Euro notiert zwar weiterhin schwach um 1,1800 Dollar, die Sorge bezüglich der Unsicherheiten rund um die Regierungsbildung in Italien ist aber nicht dazu angetan die Stimmung an den Börsen zu heben. In Mailand erholt sich der FTSE-MIB um 1,0 Prozent, nachdem es zur Wochenmitte um 2,3 Prozent nach unten gegangen war.

Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 12.989 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt dagegen 0,1 Prozent auf 3.567 Punkte - hier helfen Aufschläge im Ölsektor. Im Blick stehen weiterhin die italienischen Anleihen mit der Aussicht auf eine neue Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega Nord. Die Rendite zehnjähriger Papiere könnte Richtung 2,50 Prozent steigen, heißt es am Markt. Aktuell liegt sie bei 2,11 Prozent. "Ein weiterer Rendite-Anstieg in Italien könnte besonders die Banken belasten", so ein Marktteilnehmer. In diesem Fall dürften auch Euro-Stoxx-50 und DAX stärker unter Druck geraten.

Ölaktien setzen sich an die Gewinnerliste in den USA

Die Outperformance der Ölaktien setzt sich derweil fort. Im frühen Geschäft geht es für den Sektor um 0,7 Prozent nach oben. In den USA hat sich der Index für den Oil-Service-Bereich nun an die Spitze der Gewinnerliste in diesem Jahr gesetzt, noch vor Biotechs und Halbleitern. Die neuen US-Öl-Lagerbestände zeigten einen überraschend starken Rückgang an, das hält die Ölpreise direkt an den jüngsten Mehrjahreshochs. "Offensichtlich ist der Ölsektor der einzige, der sich von den steigenden Renditen völlig unbeeindruckt zeigt", sagt ein Marktteilnehmer.

Für Moeller-Maersk geht es um 9,7 Prozent nach unten. Der Umsatz ist zwar höher als erwartet ausgefallen, der Gewinn hat die Erwartungen allerdings deutlich verfehlt, heißt es im Handel. Weil die Container-Schifffahrt schwach abgeschnitten habe, bedeute das auch negativen Read-across für Hapag-Lloyd (minus 0,6 Prozent). Für Suez geht es nach Zahlen in Paris um 2,0 Prozent nach oben. "Sie sind ein Schritt in die richtige Richtung", heißt es bei Bryan Garnier.

Altice legen nach ihrem Zwischenbericht um 9,2 Prozent zu. Besonders in Frankreich sei das erste Quartal gut gelaufen, merkt Bryan Garnier an. Allerdings sei die Frage, ob die Entwicklung nachhaltig sei. Die Gewinnerwartungen habe Altice übertroffen.

Anleger hoffen auf gute Nachrichten zu Merck-Medikamenten

Merck KGaA können sich nach den schweren Verlusten vom Dienstag nun etwas erholen. Der Kurs steigt um 2,8 Prozent und liegt damit im frühen Handel an der DAX-Spitze. Händler meinen, Merck habe sich hoffnungsvoll zur Wirksamkeit von zwei Medikamenten gegen Lungenkrebs geäußert. Sie seien allerdings noch in einem sehr frühen Stadium.

Zooplus rücken im frühen Geschäft um 0,5 Prozent vor. Die Zahlen werden im Handel als enttäuschend beschrieben. Stützend wirkt möglicherweise der bestätigte Ausblick. Für Ceconomy geht es gleich um 5,9 Prozent nach oben. Diese seien stark durch Einmaleffekte verzerrt, heißt es im Handel. Sie schienen allerdings besser als befürchtet ausgefallen zu sein. Kaum belastet zeigen sich Hellofresh (minus 0,5 Prozent) nach einer Platzierung. Phenomenon Ventures soll 7,3 Prozent an Hellofresh verkauft haben, heißt es.

RTL geben um 4,6 Prozent nach. Sowohl Umsatz als auch Gewinnkennziffern aus dem ersten Quartal haben die Erwartungen verfehlt. Den Ausblick hat RTL bestätigt. Als negativ bewerten Marktteilnehmer auch eine VPRT-Studie, wonach der TV-Werbemarkt in Deutschland in diesem Jahr nur um 1 bis 1,5 Prozent wachsen werde. Diese gibt zwar um 6,3 Prozent nach, was aber in der Hauptsache auf die Dividenden-Ausschüttung zurückzuführen ist. Nach Zahlen geht es für VTG um 1,0 Prozent nach oben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.566,73 0,11 3,88 1,79

Stoxx-50 3.147,06 -0,11 -3,44 -0,97

DAX 12.989,19 -0,05 -7,14 0,55

MDAX 26.678,73 0,23 62,09 1,82

TecDAX 2.777,60 -0,15 -4,25 9,83

SDAX 12.550,64 0,09 11,39 5,58

FTSE 7.738,80 0,06 4,60 -0,29

CAC 5.580,66 0,24 13,12 5,05

Bund-Future 157,91 -0,18 -0,83

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:14 Uhr Mi, 18:22 % YTD

EUR/USD 1,1818 +0,06% 1,1814 1,1793 -1,6%

EUR/JPY 130,66 +0,32% 130,47 129,91 -3,4%

EUR/CHF 1,1821 +0,06% 1,1824 1,1798 +1,0%

EUR/GBP 0,8738 -0,02% 0,8720 1,1431 -1,7%

USD/JPY 110,56 +0,26% 110,44 110,17 -1,8%

GBP/USD 1,3526 +0,09% 1,3550 1,3482 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 8.360,47 +0,7% 8.371,39 8.327,52 -38,8%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,58 -0,59 0,04

Deutschland 10 Jahre 0,63 0,60 0,20

USA 2 Jahre 2,59 2,59 0,70

USA 10 Jahre 3,11 3,10 0,70

Japan 2 Jahre -0,13 -0,14 0,00

Japan 10 Jahre 0,05 0,05 0,01

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,77 71,49 +0,4% 0,28 +19,5%

Brent/ICE 79,51 79,28 +0,3% 0,23 +21,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.289,84 1.290,68 -0,1% -0,85 -1,0%

Silber (Spot) 16,38 16,37 +0,1% +0,01 -3,3%

Platin (Spot) 890,50 889,75 +0,1% +0,75 -4,2%

Kupfer-Future 3,09 3,06 +1,0% +0,03 -7,0%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 17, 2018 04:05 ET (08:05 GMT)

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