19.09.2018 16:01:47

MÄRKTE EUROPA/Börsen treten auf der Stelle - Pfund volatil

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen zeigen sich auch am Mittwochnachmittag wenig dynamisch. Gut kommt bei Börsianern an, dass China im Handelsstreit mit den USA nicht auf Währungsabwertungen setzt. Das sagte zumindest Ministerpräsident Li Keqiang. Positiv für die Stimmung ist auch, dass sich die beiden Koreas offenbar weiter annähern. Das ändert aber nichts daran, dass der Handelskonflikt noch immer Schatten über die Aktienmärkte wirft und die Anleger vorsichtig agieren lässt.

Der DAX gewinnt 0,4 Prozent auf 12.212 Punkte und wird gestützt von der 7 Prozent festeren Linde-Aktie. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,3 Prozent auf 3.368 Punkte. Rohstoffaktien führen die Gewinnerliste unter den europäischen Branchenindizes an. Der entsprechende Stoxx-Subindex steigt um 2,7 Prozent. Die Befürchtungen hinsichtlich Chinas könnten überzogen sein, heißt es bei der Deutschen Bank. Die chinesische Bauwirtschaft ziehe deutlich an, und weitere Investitionen in die Infrastruktur dürften das Wachstum stabilisieren.

Auf der Verliererseite stehen Aktien aus zinsreagiblen Branchen, so die Versorger- und Immobilienwerte. In Deutschland ist die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen zeitweise auf 0,50 Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit Wochen. "Die Schlüsselmarke liegt bei 0,5 Prozent", sagt ein Marktteilnehmer. Darüber könnte die Rendite schnell weiter steigen", warnt er. Auch Technologieaktien sind in diesem Umfeld nicht gesucht, der TecDAX fällt um 1,3 Prozent zurück.

Spekulation um Linde-Praxair-Fusion treibt Linde-Kurs

Linde ziehen kräftig an und steigen gleich um 7,1 Prozent. Laut Agenturberichten will Linde weitere Unternehmensteile in den USA an den Konkurrenten Messer und den Finanzinvestor CVC verkaufen, um Bedenken der US-Kartellbehörde FTC gegen die geplante Fusion mit dem Rivalen Praxair auszuräumen. Dabei handele es sich um Firmenteile im Wert von rund 200 Millionen Dollar, heißt es.

Mit Ceconomy macht der Jahrhundertsommer in Deutschland einem weiteren Unternehmen zu schaffen. Der Elektronikhändler begründet damit - wie zuletzt schon Zalando - das schlechte wirtschaftliche Abschneiden und hat die Gewinnprognose gesenkt. Der Umsatzausblick wurde aber bestätigt. Ceconomy verbilligen sich um 3,8 Prozent.

Für Freenet geht es um 1,2 Prozent nach unten. Erst im Sommer hatte sich das Unternehmen mit einer Beteiligung in Höhe von 10 Prozent bei Ceconomy eingekauft.

Behörden prüfen geplante Fusion Sainsbury/Asda genau

Sainsbury geben an der Londoner Börse um 0,6 Prozent nach. Die britische Wettbewerbsbehörde CMA wird ihre vertiefte Prüfung der geplanten Fusion der Walmart-Tochter Asda mit Sainsbury nicht verkürzen. Die 7,3 Milliarden Pfund teure Transaktion werfe genügend Bedenken auf, die eine eingehende zweite Phase der Untersuchung rechtfertigten, heißt es.

Für Sainsbury sind das erst einmal keine gute Nachrichten, sieht man doch in einer fusionierten Gruppe bessere Chancen im Wettbewerb mit Aldi und Lidl. Wie groß die Herausforderung durch die Discounter ist, sieht man auch daran, dass Tesco die Gründung eines eigenen Discounters bekannt gegeben hat. Tesco steigen 0,3 Prozent.

CEO der Danske Bank geht

Die Danske Bank steht schon seit Monaten wegen eines Geldwäscheskandals in den Schlagzeilen. Die dänische Bank soll in einer estnischen Filiale Gelder von dubiosen Kunden in Milliardenhöhe gewaschen haben. Nun hat der Chef seinen Rücktritt angekündigt und die Bank den Ausblick für 2018 gesenkt. Der Aktienkurs fällt um 4,1 Prozent.

Schaeffler steigen dagegen um 3,9 Prozent. Während der Autozulieferer die Prognosen für den Geschäftsbereich Automotive wegen der Abschwächung der Nachfrage aus China und Europa gesenkt hat, hat er den Ausblick für das Industriegeschäft angehoben. Laut Marktteilnehmern honoriert der Markt mit dem Kursplus die Fähigkeit des Unternehmens, das schwache Automotive-Geschäft kompensieren zu können.

Pfund steigt nach Preisdaten

Am Devisenmarkt zeigt sich das Pfund volatil. Zunächst reagierte es mit Aufschlägen auf stärkere Inflationsdaten als gedacht. Die Daten nährten die Spekulationen über eine schärfere Gangart der Bank of England, so forex.com. Danach legte die Devise allerdings den Rückwärtsgang ein. Als Grund machen Marktbeobachter einen Bericht der Times of London aus, wonach Premierministerin Theresa May ein neues Angebot der EU zur Lösung der irischen Grenzfrage ablehnen wird.

Die Ablehnung des neuen EU-Vorschlages durch Theresa May dürfte bei Anlegern wieder die Sorge geweckt habe, dass es zu einem harten Brexit kommt. In diesem Fall würde Großbritannien die EU im März 2009 ohne ein Abkommen über seine künftigen Beziehungen zur Europäischen Union verlassen. Im Blick steht nun der um 19.00 Uhr beginnende EU-Gipfel in Salzburg. Der Euro geht am Nachmittag bei 0,8882 Pfund um - im Tageshoch stand der Euro bei 0,8904, im Tief bei 0,8862 Pfund.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.368,46 0,30 10,00 -3,87

Stoxx-50 3.021,15 0,43 12,95 -4,93

DAX 12.211,53 0,44 53,86 -5,47

MDAX 26.228,87 -0,08 -20,30 0,11

TecDAX 2.871,35 -1,25 -36,27 13,54

SDAX 12.190,89 -0,39 -47,44 2,56

FTSE 7.337,21 0,51 36,98 -5,04

CAC 5.395,84 0,60 32,05 1,57

Bund-Future 158,66 -0,02 1,58

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:59 Di, 17:15 % YTD

EUR/USD 1,1665 -0,05% 1,1678 1,1691 -2,9%

EUR/JPY 130,99 -0,12% 131,20 131,34 -3,2%

EUR/CHF 1,1301 +0,39% 1,1270 1,1251 -3,5%

EUR/GBP 0,8881 +0,05% 0,8882 0,8890 -0,1%

USD/JPY 112,30 -0,06% 112,36 112,35 -0,3%

GBP/USD 1,3134 -0,12% 1,3149 1,3150 -2,8%

Bitcoin

BTC/USD 6.313,39 -0,6% 6.366,38 6.381,49 -53,8%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,53 -0,52 0,09

Deutschland 10 Jahre 0,48 0,48 0,05

USA 2 Jahre 2,80 2,80 0,91

USA 10 Jahre 3,07 3,06 0,66

Japan 2 Jahre -0,11 -0,11 0,03

Japan 10 Jahre 0,12 0,11 0,07

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,16 69,85 +0,4% 0,31 +19,5%

Brent/ICE 78,89 79,03 -0,2% -0,14 +23,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.203,43 1.198,37 +0,4% +5,06 -7,6%

Silber (Spot) 14,22 14,16 +0,5% +0,07 -16,0%

Platin (Spot) 821,35 813,50 +1,0% +7,85 -11,6%

Kupfer-Future 2,72 2,71 +0,1% +0,00 -18,8%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

September 19, 2018 10:02 ET (14:02 GMT)

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Ceconomy St. 3,02 -4,12% Ceconomy St.
Danske Bank A/S (Den Danske Bank) 27,11 -0,44% Danske Bank A/S (Den Danske Bank)
Danske Bank AS (spons. ADRs) 15,07 1,80% Danske Bank AS (spons. ADRs)
freenet AG 28,44 -0,07% freenet AG
J. Sainsbury plc 3,31 -0,60% J. Sainsbury plc
J.Sainsbury PLC (spons. ADRs) 14,34 -1,10% J.Sainsbury PLC  (spons. ADRs)

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