21.11.2016 18:52:58

MÄRKTE EUROPA/Börsen schaffen nur kleines Plus - Sorgen um Italien

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Montag mit kleinen Aufschlägen aus dem Handel gegangen. Marktteilnehmer sprachen von einem technisch geprägten Geschäft. Von der Trump-Euphorie der vergangenen Woche war nichts mehr zu spüren, vielmehr rückten die Probleme und Risiken in Europa wieder verstärkt in den Fokus. Ein im Oktober leicht gestiegener Chicago-Fed-Index spielte keine Rolle an den Märkten. Der Dax gewann 0,2 Prozent auf 10.685 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,4 Prozent auf 3.033 nach oben.

Italien belastet den Euro Während in den USA der Trump-Sieg Hoffnungen auf Investitionen in die Infrastruktur weckt, bereitet in Europa das anstehende Italien-Referendum am 4. Dezember Sorgen. Einige Analysten rechnen daher damit, dass Europas Aktien in Zukunft zum großen Underperformer werden könnten. "Daher greift auch der übliche Börsen-Mechanismus nicht mehr, dass ein schwacher Euro die Aktien stützt", so ein Händler. Euro-ausländische Investoren würden die Währungsseite komplett absichern, falls sie denn überhaupt in europäische Aktien investierten.

   Die Analysten der Deutschen Bank sehen die Wahrscheinlichkeit für ein "Nein" bei der Abstimmung zur Senatsreform in Italien bei 60 Prozent. Sollte es dazu kommen, sehen sie ein Abwärtspotenzial für Europas Aktien von 5 Prozent. Insbesondere das Szenario sofortiger Neuwahlen stufen die Analysten negativ ein.

   "Der Euro ist gerade dabei, aus einer Bären-Flagge nach unten auszubrechen", so ein Händler zur "desaströsen charttechnischen Lage". Marktstratege Chris Weston vom Broker IG sieht kurzfristig zwar eine Stabilisierung bei der zentralen Unterstützung des Euro bei 1,05 Dollar. Unter diesen Tiefständen von März, April bzw. Dezember 2015 werde die Parität zum Dollar aber immer wahrscheinlicher: "Das ist bei jedem Händler auf dem Schirm und die Markthaltung (für den Euro) ist so negativ, wie sie nur sein kann." Die leichte Erholung des Euro sollte daher nicht überbewertet werden. Er stieg bis zum Börsenschluss nach einer zehntägigen Verluststrecke leicht auf 1,0602 Dollar.

Öl- und Rohstoff-Aktien profitieren von Ölpreis Kräftig nach oben ging es mit dem Rohstoffsektor. Der Stoxx-600-Index der Roh- und Grundstoffe sprang um 2,2 Prozent nach oben, dicht gefolgt vom Öl- und Gas-Sektor mit 2,1 Prozent. Kurstreiber war der Sprung des WTI-Ölpreises (Januarkontrakt) über die 47-Dollar-Marke, nach zuversichtlichen Aussagen von Irans Ölminister über das Wochenende zum Zustandekommen einer Förderbegrenzung. Bei den Minenwerten legten Antofagasta um 2,3 Prozent zu, Anglo American gewannen 3 Prozent.

   Airbus stiegen um 4,6 Prozent. Im Handel wurde auf Aussagen von Chief Operating Officer (COO) John Leahy verwiesen. Dieser soll in Manila laut dem Branchenblatt FlightGlobal erklärt haben, dass Airbus zuversichtlich sei, die Produktionsziele im laufenden Jahr zu erfüllen, und dies trotz der Probleme beim A350 und beim A320neo.

   Im DAX verbesserten sich VW um 2,5 Prozent nach leicht positiven Analystenkommentaren zu ihrem Spar- und Stellenstreichprogramm. Allerdings seien die Margenziele "wenig ambitioniert", wie es bei Independent Research hieß. BMW gewannen 1,7 Prozent und Daimler 0,4 Prozent. Henkel fielen dagegen um 0,5 Prozent nach einem gesenkten Kursziel durch Berenberg.

   Gegen den allgemeinen Trend im Automobilsektor ging es für die Leoni-Aktie kräftig um 2,5 Prozent nach unten. Im Handel war von Anschlussverkäufen nach den enttäuschenden Geschäftszahlen aus der vergangenen Woche die Rede. Einige Anleger, die hier auf positive Überraschungen gesetzt hatten, seien auf dem falschen Fuß erwischt worden.

Bei AIXTRON wird Übernahme ausgepreist Im TecDax setzten die US-Amerikaner den Aktien von Aixtron zu: Sie brachen um 11,7 Prozent ein. Die US-Behörden wollen die Übernahme Aixtrons verhindern. "Es ist völlig ungewiss, ob die Übernahme durch den chinesischen Investor noch zustande kommt", sagte Harald Schnitzer von der DZ Bank. Das geschäftliche Engagement von Aixtron in den USA sei "beträchtlich". Es habe den Anschein, dass die Technologie von Aixtron in den USA militärisch verwendet werde.

   Für das Sixt-Papier ging es um 4,8 Prozent nach unten. Die Geschäftszahlen in der vergangenen Woche haben gezeigt, dass sich das Wachstum im Mietgeschäft verlangsamt hat. Angesichts einer Jahresperformance von fast 17 Prozent gibt es derzeit keine guten Kaufargumente für die Aktie.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.032,97 +12,14 +0,4% -7,2% Stoxx-50 2.826,09 +6,09 +0,2% -8,8% Stoxx-600 340,23 +0,84 +0,2% -7,0% XETRA-DAX 10.685,13 +20,57 +0,2% -0,5% FTSE-100 London 6.777,96 +2,19 +0,0% +8,6% CAC-40 Paris 4.529,58 +25,23 +0,6% -2,3% AEX Amsterdam 453,03 +2,35 +0,5% +2,5% ATHEX-20 Athen 1.662,28 +16,68 +1,0% -9,3% BEL-20 Bruessel 3.447,61 +21,40 +0,6% -6,8% BUX Budapest 30.103,57 -5,45 -0,0% +25,9% OMXH-25 Helsinki 3.443,52 +8,25 +0,2% +2,5% ISE NAT. 30 Istanbul 92.319,86 -109,44 -0,1% +3,3% OMXC-20 Kopenhagen 820,92 -0,84 -0,1% -19,1% PSI 20 Lissabon 4.420,30 +18,22 +0,4% -16,5% IBEX-35 Madrid 8.614,60 -8,30 -0,1% -9,7% FTSE-MIB Mailand 16.297,26 +31,36 +0,2% -23,9% RTS Moskau 1.014,88 +24,11 +2,4% +34,1% OBX Oslo 584,24 +5,29 +0,9% +8,4% PX-GLOB Prag 1.145,86 -0,84 -0,1% -7,7% OMXS-30 Stockholm 1.478,58 +2,11 +0,1% +2,2% WIG-20 Warschau 1.756,35 +30,61 +1,8% -5,5% ATX Wien 2.487,75 +7,00 +0,3% +3,8% SMI Zuerich 7.849,86 -54,69 -0,7% -11,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.32 Uhr Fr, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,0609 -0,13% 1,0623 1,0590 -2,3% EUR/JPY 117,7247 -0,10% 117,8453 117,17 -20,0% EUR/CHF 1,0717 +0,02% 1,0715 1,0699 -1,5% EUR/GBP 0,8493 -0,95% 0,8594 1,1643 +15,3% USD/JPY 110,98 +0,05% 110,93 110,67 -5,5% GBP/USD 1,2485 +1,03% 1,2359 1,2335 -15,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,53 45,69 +4,0% 1,84 +8,4% Brent/ICE 48,70 46,86 +3,9% 1,84 +7,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.213,70 1.208,01 +0,5% +5,69 +14,4% Silber (Spot) 16,62 16,57 +0,3% +0,05 +20,3% Platin (Spot) 938,65 921,90 +1,8% +16,75 +5,3% Kupfer-Future 2,52 2,47 +2,1% +0,05 +16,9% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   November 21, 2016 12:22 ET (17:22 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 22 PM EST 11-21-16

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Airbus SE (ex EADS) 159,90 0,44% Airbus SE (ex EADS)
Anglo American PLC 29,62 -3,11% Anglo American PLC
Antofagasta plc 19,90 -2,38% Antofagasta plc
BHP Billiton Ltd. 24,58 -2,13% BHP Billiton Ltd.
Glencore plc 4,44 -2,56% Glencore plc
Henkel KGaA Vz. 85,26 1,04% Henkel KGaA Vz.
Intesa Sanpaolo S.p.A. 3,93 1,04% Intesa Sanpaolo S.p.A.
K+S AG (spons. ADRs) 5,40 0,00% K+S AG (spons. ADRs)
Klöckner & Co (KlöCo) 4,74 -1,25% Klöckner & Co (KlöCo)
Rio Tinto Ltd. 73,04 -2,89% Rio Tinto Ltd.
Rio Tinto plc 58,94 -2,53% Rio Tinto plc
Salzgitter 16,22 -3,80% Salzgitter
thyssenkrupp AG 4,05 -3,59% thyssenkrupp AG
Volkswagen (VW) St. 89,75 0,34% Volkswagen (VW) St.

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