10.06.2019 13:24:45

MÄRKTE EUROPA/Börsen mit Mexiko-Schlagzeilen nur leicht im Plus

LONDON (Dow Jones)--An den europäischen Börsen halten sich am Montagmittag moderate Gewinne. Von der Euphorie der US-Börsen zum Wochenschluss und am Morgen in Asien ist aber nichts zu spüren. Am Pfingstmontag bleiben die Börsen unter anderem in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschlossen. Für Kauflaune in Asien und mit deutlich abgeschwächter Dynamik in Europa sorgt die Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump die eigentlich für Montag geplanten Strafzölle gegen Mexiko nach einer Einigung mit dem südlichen Nachbarn auf unbestimmte Zeit ausgesetzt hat. Euro-Stoxx-50 und Euro-Stoxx steigen um jeweils um 0,2 Prozent und kommen damit von den Tageshochs zurück. In London und Paris zeigen sich die Kurse etwas fester bis freundlich. "Es überwiegen ganz klar die grünen Vorteichen, weil die Aktienkurse auf Trumps Mexiko-Deal reagieren", sagt Marktstratege Neil Wilson von Markets.com.

Daten aus China werden nicht mehr ganz so rosig wie am Morgen gesehen. Zwar lieferten die besser als erwartet ausgefallen Exportdaten ein Lebenszeichen der globalen Konjunktur, zugleich untermauerten die stark gesunkenen Importe den trüben Zustand der chinesischen Binnerwirtschaft, heißt es im Handel. Dieser Umstand erhöht den Druck auf Peking, den Handelskonflikt mit den USA zu bewältigen. Im Handel setzt man auf den G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs am Ende des Monats in Osaka. US-Präsident Trump wird sich dort mit Chinas Präsident Xi Jinping treffen. Sollten Trump und Xi Jinping jedoch keine Einigung erreichen, sei Washington bereit, weitere Strafzölle zu erheben, warnte US-Finanzminister Steven Mnuchin.

Für etwas Ernüchterung und Zurückhaltung an den europäischen Aktienmärkten sorgen die Äußerungen von Boris Johnson, der als Favorit auf die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May gehandelt wird. Er kündigte eine harte Linie bei den Brexitverhandlungen mit der EU an und ist auch bereit, auf ein Abkommen mit der EU zur Not ganz zu verzichten. Dazu gesellen sich schwache Daten aus Großbritannien. Die britische Wirtschaft ist im April geschrumpft. Die Wirtschaftsleistung verbuchte den höchsten monatlichen Rückgang seit März 2016. Auch die Industrieproduktion verringerte sich deutlich.

Pfund wertet ab

Die schwachen Daten und die Johnson-Äußerungen bringen das Pfund unter Abgabedruck. Im Devisenhandel spricht man von einer armseligen Entwicklung der britischen Wirtschaft im April. Der US-Dollar zieht um 0,5 Prozent auf 0,7889 Pfund an. Auch der Euro legt zu Sterling zu. Die Schwäche der britischen Währung stützt derweil den Aktienmarkt in London, der FTSE-100 gewinnt 0,5 Prozent.

Derweil haben die G20-Finanzminister die Dringlichkeit einer globalen Besteuerung von Internetkonzernen bekräftigt. Für die Märkte entscheidender ist aber der Umstand, dass die G20 wegen der diversen Handelskonflikte bereit steht, "weitere Maßnahmen zu ergreifen". Allerdings offenbarte das Treffen einmal mehr auch die Uneinigkeit der Mitglieder in Handelsfragen. Vor allem die USA wollten bestimmte Formulierungen am Ende nicht mittragen. US-Finanzminister Steven Mnuchin versuchte, die Risiken des Handelsstreits herunterzuspielen. Zeitgleich zum Treffen der Finanzminister kamen am Wochenende im japanischen Tsukuba auch die G20-Handels- und Digitalminister zusammen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erklärte, es sei trotz der Konflikte im Welthandel gelungen, in der Abschlusserklärung "den freien, fairen, diskriminierungsfreien, transparenten, vorhersehbaren und stabilen Welthandel" zu unterstreichen.

Unter den Einzelwerten haussieren Thomas Cook in London um 17,3 Prozent. Der Reisekonzern Thomas Cook spricht mit seinem größten Aktionär Fosun International Ltd über einen Verkauf seines Reiseveranstaltungsgeschäfts. Der britische Touristikkonzern hatte im Februar bereits sein Luftfahrtgeschäft auf den Prüfstand gestellt.

Ferguson verlieren in London 5,9 Prozent. Das Unternehmen für Sanitär- und Heizungsprodukte hatte Umsatzzahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Zwar stiegen die Erlöse insgesamt, in Großbritannien - dem zweitgrößten Markt für das Unternehmen - gingen diese aber zurück. Nach Ansicht der Davy-Analysten säen die Drittquartalserlöse von Ferguson Zweifel an der Erreichbarkeit der Jahresziele.

Nach positiven Studienergebnissen zu einem Diabetesmittel klettern die Titel des Pharmariesens Astrazeneca um 1,5 Prozent.

Der italienische Medienkonzern Mediaset plant eine Fusion mit seinem spanischen Tochterunternehmen Mediaset Espana Comunicacion. Mediaset-Aktien steigen in Mailand um 6,3, während Mediaset Espana Comunicacion nach der Bekanntgabe der Pläne in Madrid 6,2 Prozent schwächer notieren. Das neue Unternehmen soll seinen Sitz in den Niederlanden haben und eine Tochtergesellschaft von Mediaset bleiben.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.383,62 0,16 5,24 12,73

Stoxx-50 3.124,06 0,15 4,57 13,19

DAX Feiertag

MDAX Feiertag

TecDAX Feiertag

SDAX Feiertag

FTSE 7.373,71 0,57 41,77 8,97

CAC 5.380,84 0,31 16,79 13,74

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:54h Fr, 17.32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1307 -0,18% 1,1293 1,1337 -1,4%

EUR/JPY 122,86 -0,01% 122,73 122,52 -2,3%

EUR/CHF 1,1200 -0,01% 1,1195 1,1189 -0,5%

EUR/GBP 0,8927 +0,35% 0,8890 0,8899 -0,8%

USD/JPY 108,64 +0,15% 108,67 108,06 -0,9%

GBP/USD 1,2668 -0,50% 1,2703 1,2741 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 7.646,50 +0,09% 7.718,25 7.924,25 +105,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 54,38 53,99 +0,7% 0,39 +15,0%

Brent/ICE 63,23 63,29 -0,1% -0,06 +14,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.327,02 1.340,71 -1,0% -13,69 +3,5%

Silber (Spot) 14,74 15,01 -1,8% -0,27 -4,9%

Platin (Spot) 800,13 807,00 -0,9% -6,87 +0,5%

Kupfer-Future 2,63 2,63 +0,2% +0,01 -0,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 10, 2019 07:24 ET (11:24 GMT)

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