11.08.2015 08:56:47

MÄRKTE EUROPA/Börsen mit kleinem Rücksetzer erwartet

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem guten Start in die Woche werden die Börsen in Europa am Dienstag zunächst mit einem kleinen Rücksetzer erwartet. "Wir sehen immer wieder Käufer in den Markt kommen", so ein Händler. Ihn überraschte es daher nicht, wenn die Börsen im Tagesverlauf nach oben drehten. Gute Nachrichten gibt es aus Athen, dort scheinen sich die Verhandlungsdelegationen über ein drittes Hilfspaket einig zu sein. Dass China nun in den "Währungskrieg" einsteigt, ist für den Marktteilnehmer eine Überraschung. Nun bleibe abzuwarten, wie sich der Schritt auf das Wirtschaftswachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auswirke.

   Während der Dollar gegenüber den asiatischen Währungen fester tendiert, handelt er mit Wechselkursen von knapp 1,10 kaum verändert zum Euro. Der Dax wird zunächst 0,5 Prozent leichter erwartet, der Euro-Stoxx-50 wird vorbörslich 0,4 Prozent leichter indiziert. In Deutschland wird am Vormittag auf den ZEW-Index geschaut. Er ist das erste Konjunkturbarometer für den August. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten den Index bei 32 Punkten nach 29,7 zuvor. Auch die Einschätzung der Konjunkurlage sollte gegenüber dem Vormonat leicht auf 64,7 zulegen.

   Doch setzt China mit seiner Geldpolitik das wichtigste Marktthema. Die chinesische Zentralbank hat die Landeswährung de facto abgewertet, um so die Konjunkturentwicklung anzukurbeln. Offenbar will die Notenbank auch der Kritik an ihrer Wechselkurspolitik mit einer marktorientierten Bewertung des Renminbi begegnen. Künftig wird die People's Bank of China das tägliche Fixing auf Basis des Vortagesschlussstandes festsetzen und nicht mehr nach eigenem Ermessen. Die Notenbank räumt ein, dass der festgelegte Mittelwert bereits seit einer relativ langen Zeit etwas von den Marktsätzen abgewichen sei.

   "Der Beschluss der PBoC versetzt den Markt heute früh in Aufruhr" heißt es am Morgen von den Devisenstrategen der Commerzbank. Einmal mehr überkommen den Markt Sorgen um die Verfassung der chinesischen Wirtschaft. Ein Aktienhändler erwartet, dass die europäischen Börsen und der DAX darauf deutlich stärker unter Druck geraten sollten, als die Indikationen anzeigten. "Besonders auf Autowerte könnte Druck aufkommen", meint ein anderer Händler. Profiteure könnten Unternehmen werden, die in Asien produzieren, aber im Euro-Dollar-Raum verkaufen wie Bekleidungshersteller.

   Mit gemischten Gefühlen sieht man im Handel die Verpflichtung von NBA-Spieler James Harden als Werbefigur für Adidas. Der Sportartikelhersteller will Harden mit einem 200-Millionen-Dollar-Vertrag über 13 Jahre an sich binden. "Es hatte schon einen Grund, dass Nike darauf verzichtet hat, adidas zu überbieten", sagt ein Händler. Das Klumpenrisiko der Bindung an einen einzigen Spieler sei einfach zu hoch. Ein Händler sieht den Kontrakt jedoch positiv als "einen verkappten China-Deal". Die Mannschaft von Harden, die Houston Rockets, sei in China sehr populär. Bei Tradegate wird der Wert knapp behauptet gehandelt.

   Die Berichtssaison liefert vor allem Geschäftszahlen aus der zweiten Reihe am deutschen Aktienmarkt. Aus dem MDAX hat am Morgen bereits die Aareal-Bank ihre Zahlen vorgelegt, die laut Händlern "mehr oder weniger im erwarten Rahmen" ausgefallen seien. Als Malus wird das Neugeschäft eingestuft. Im Spezialistenhandel verliert der Titel 1,8 Prozent.

   Sehr gut kommen die Geschäftszahlen von Jungheinrich im Handel an. "Vor allem dass sie den Ausblick erhöht haben, überrascht, denn Kion hatte es nicht getan", sagt ein Händler. Auch insgesamt sähen die Zahlen noch besser aus als bei Kion, so dass selbst die erhöhte Jahresprognose noch als konservativ betrachtet werden könne. Im Frankfurter Spezialistenhandel gewinnt das Papier knapp 3 Prozent.

   Die Geschäftszahlen von Deutsche Office aus dem SDAX kommen an der Börse gut an. Nach einer ersten Einschätzung aus dem Handel sind sie "durch die Bank" etwas besser ausgefallen. Den Ausblick habe das Unternehmen leicht nach oben genommen, was ebenfalls positiv aufgenommen wird. Der Nettovermögenswert pro Aktie könnte allerdings die Messlatte leicht verfehlt haben.

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   August 11, 2015 02:26 ET (06:26 GMT)

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