28.06.2019 12:46:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen leicht im Plus - vorsichtiger Optimismus

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren am Freitagmittag mit leichten Aufschlägen. Die Blicke sind auf das mit Spannung erwartete Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Gegenpart Xi Jinping gerichtet. Sie sollen die festgefahrenen Handelsgespräche wieder in Gang bringen und weitere gegenseitige Strafzölle verhindern. Trump sagt ein "produktives Treffen" mit China voraus.

Strategen sind verhalten optimistisch für das Treffen gestimmt. Die Commerzbank geht davon aus, dass die USA und China eine "Feuerpause in Sachen neuer Zölle" einlegen werden. Ähnlich sieht das die Union Bancaire Privee, die einen "ausgedehnten Waffenstillstand" für das wahrscheinlichste Szenario nach Osaka hält.

Die DWS geht zwar nicht davon aus, dass Trump und Xi den Konflikt für immer begraben werden, für eine gewisse Entspannung dürfte das Gespräch aber trotzdem sorgen, heißt es. Dass sich der Konflikt nicht so schnell wieder aus der Welt schaffen lasse, sei vor allem im Rennen um die globale Technologieführerschaft begründet. "Von den 20 wichtigsten IT-Unternehmen der Welt stammen elf aus den USA und bereits neun aus China. Und diese Aufholjagd wird weitergehen", so DWS-Stratege Stefan Kreuzkamp.

Der DAX gewinnt 0,5 Prozent auf 12.352 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 3.457 nach oben.

Schwaches Börsendebüt von Traton

Enttäuschend verläuft das Börsendebüt der VW-Lkw-Sparte Traton. Nach der Absage des ersten Versuchs im März und einem Ausgabekurs bereits am untersten Ende der ursprünglichen Angebotsspanne im zweiten Versuch, ist die Aktie schnell unter den Ausgabepreis von 27 Euro gefallen. Gestartet war die Aktie mit genau diesen 27 Euro, zuletzt lag der Kurs bei 26,60 Euro.

Für Erleichterung sorgt der bestandene Stresstest der US-Tochter der Deutschen Bank. Dies hatte keineswegs als ausgemacht gegolten, nachdem die Bank in den Jahren zuvor mehrfach durchgefallen war. Deutsche Bank ziehen um 3,1 Prozent an.

Positiv wirken sich die Nike-Aussagen auf Adidas aus. Nike hat im vierten Quartal wegen Investitionen und einer höheren Steuerquote zwar weniger verdient als erwartet, aber dank eines guten Wachstums in China und Nordamerika mehr umgesetzt als erwartet. Entgegen der Befürchtungen litt Nike auch nicht unter dem Handelsstreit. Die Adidas-Aktie klettert um 2,2 Prozent.

SAP und Software AG notieren fester. Händler verweisen auf Progress Software. Der Kurs des US-Wettbewerbers war nachbörslich um 17 Prozent gestiegen, nachdem das Unternehmen den Ausblick erhöht hatte.

Aurelius schnellen um 10,6 Prozent nach oben. "Aurelius versteht das Geschäft", sagt ein Händler mit Blick auf den Verkauf einer Beteiligung deutlich über der investierten Summe. Nach Einschätzung von Hauck & Aufhäuser dürfte sich dies auch in der Dividende positiv niederschlagen.

Orange steigt bei BT aus

Der französische Telekomriese Orange will seine Beteiligung am britischen Wettbewerber BT Group verkaufen. Dabei geht es um 248 Millionen Aktien, die 2,5 Prozent am Grundkapital der Briten entsprechen. "Die Platzierung soll relativ gut laufen, auch weil BT selbst 80 Millionen der 248 Millionen Aktien übernimmt", so ein Marktteilnehmer. Orange notieren unverändert, für BT Group geht es um 1,3 Prozent nach unten.

Merlin steigen um 13,9 Prozent auf 450,10 Pence. Die Eigner von Lego wollen gemeinsam mit Blackstone und einem Pensionsfonds den Konzern um das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds kaufen. Sie haben 455 Pence je Aktie geboten.

Hornbach Holding gewinnen nach Vorlage von Quartalszahlen 5,5 Prozent. "Die Zahlen sind sehr gut", meint ein Händler. Der Reingewinn ist im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs um 17 Prozent gestiegen, das EBIT um 22 Prozent und der Umsatz um gut 9 Prozent. Hornbach Baumarkt ziehen um knapp 5 Prozent an.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.457,27 0,43 14,89 15,19

Stoxx-50 3.165,98 0,26 8,34 14,71

DAX 12.332,40 0,50 61,37 16,80

MDAX 25.518,52 0,70 177,34 18,21

TecDAX 2.871,59 1,24 35,24 17,20

SDAX 11.318,39 0,80 89,73 19,03

FTSE 7.425,45 0,31 23,12 10,02

CAC 5.512,04 0,34 18,43 16,52

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,32 0,00 -0,56

US-Zehnjahresrendite 2,02 0,01 -0,66

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:29 Do, 17.15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1384 +0,14% 1,1370 1,1363 -0,7%

EUR/JPY 122,56 +0,00% 122,45 122,52 -2,5%

EUR/CHF 1,1097 -0,06% 1,1085 1,1110 -1,4%

EUR/GBP 0,8979 +0,06% 0,8974 0,8970 -0,2%

USD/JPY 107,66 -0,14% 107,72 107,82 -1,8%

GBP/USD 1,2679 +0,09% 1,2671 1,2667 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 11.698,75 +9,01% 11.292,75 11.752,25 +214,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 59,45 59,43 +0,0% 0,02 +24,9%

Brent/ICE 66,67 66,55 +0,2% 0,12 +20,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.414,01 1.409,56 +0,3% +4,45 +10,2%

Silber (Spot) 15,22 15,27 -0,3% -0,05 -1,8%

Platin (Spot) 816,70 815,00 +0,2% +1,70 +2,5%

Kupfer-Future 2,71 2,71 -0,1% -0,00 +2,7%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

June 28, 2019 06:47 ET (10:47 GMT)

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