07.08.2018 16:00:46

MÄRKTE EUROPA/Börsen im Plus - Türkische Rendite auf Rekordhoch

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen halten am Dienstagnachmittag an den Gewinnen fest. Neue belastende Nachrichten zum Thema Handelsstreit gibt es nicht. Das Sentiment werde zudem gestützt von den deutschen Produktionsdaten für Juni, heißt es im Handel. Sie gingen zwar um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück, hier sei aber nach den schwachen Auftragseingängen des Vortages deutlich Schlimmeres befürchtet worden. "Damit ist einfach ein Risikofaktor verschwunden", so ein Händler.

Der DAX steigt 0,9 Prozent auf 12.708 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,8 Prozent auf 3.511 nach oben. Die laufende Berichtssaison liefert aufs Neue die Impulse für die Einzelwerte. Aus dem DAX haben Commerzbank, Deutsche Post sowie Beiersdorf ihre Quartalszahlen vorgelegt. Gute Quartalszahlen der Automobilzulieferer Schaeffler (plus 9,3 Prozent) wie auch Elringklinger (plus 4 Prozent) verbessern das Sentiment für den Sektor, für den Subindex der europäischen Automobilwerte geht es um 1,3 Prozent nach oben.

Die Rendite zehnjähriger türkischer Staatsanleihen ist am Dienstag erstmals über 20 Prozent gestiegen. Auch die Lira steht weiter unter Druck und verliert 0,9 Prozent gegen den Dollar, in den vergangenen drei Monaten hat die Lira 20 Prozent verloren. Das Land leidet unter einer Vertrauenskrise. Präsident Erdogan hat klargestellt, dass er kein Freund höherer Zinsen ist. Die Anleger zweifeln an der Unabhängigkeit der türkischen Zentralbank.

Pandora enttäuscht

Die dänische Einzelhandelskette für Schmuck, Pandora, hat erneut enttäuscht. Für das laufende Geschäftsjahr senkte das Unternehmen am Vorabend den Umsatz- wie auch den Margenausblick. "Die Abwärtskorrektur schafft eine hohe Unsicherheit über das künftige Umsatz- und Ertragsniveau und strapaziert das Vertrauen der Anleger in das Management", heißt es von den Analysten der Sydbank. Die Aktie bricht um 21,7 Prozent ein, der Kurs hat sich seit Mai knapp halbiert.

Keine einheitliche Tendenz liefern die Quartalszahlen der europäischen Banken. Die Geschäftszahlen der italienischen Unicredit kommen an der Börse gut an, für die Aktie geht es um 3,5 Prozent nach oben. Der Nettogewinn ist nach Aussage eines Analysten mit 1,02 Milliarden Euro rund 5 Prozent oberhalb der Markterwartung ausgefallen. Zudem wurde der Anteil der notleidenden Kredite deutlicher als erwartet gesenkt.

Für die Aktie der Commerzbank geht es dagegen um 1,6 Prozent nach unten. Die Anleger scheinen sich an der Qualität der Zahlen zu stören. So laufe das vielbeachtete Firmenkundengeschäft immer noch nicht, die Kapitalaustattung sei gesunken und die Kosten gestiegen, so ein Händler. Gleichzeitig rücke immer mehr der DAX-Rauswurf ins Blickfeld. Ein anderer Marktteilnehmer stuft den Ausblick für das Firmenkundengeschäft als leicht enttäuschend ein.

Deutsche Post mit ermutigenden PeP-Signalen

Die Deutsche Post hat nach Einschätzung von Berenberg für das zweite Quartal einen Umsatz im Rahmen der Erwartung und ein EBIT nur knapp darunter vorgelegt. Bedeutsamer sei aber die Botschaft, dass die Probleme im Paket- und Postgeschäft (PeP) mit einem gezielten Plan angegangen würden. Die Aktie steigt 4 Prozent.

Die Geschäftszahlen von Beiersdorf seien leicht besser ausgefallen als vorhergesagt, heißt es im Handel. Den Ausblick habe Beiersdorf aber "nur zur Hälfte" hochgenommen, da nur die Umsatzprognose erhöht worden sei. Dies könne Diskussionen über Margendruck aufkommen lassen, so ein Händler. Die Aktie verliert 0,6 Prozent.

Zahlen über Zahlen aus der zweiten Reihe

SGL gewinnen nach Zahlen 9,9 Prozent. Nach Einschätzung von Baader zeigen die Zahlen, dass sich das Unternehmen weiter in einer Übergangsphase befindet. Allerdings verbessere sich die operative Gewinnentwicklung, vor allem in der Sparte Graphite Materials & Systems (GMS).

Für eine Erleichterungsrally sorgen die Geschäftszahlen von Wacker Neuson. Gut sei der bestätigte Ausblick. Sehr stark sei vor allem der Umsatzanstieg in Nordamerika, der auf weitere Marktanteilsgewinne schließen lasse, sagt ein Händler. Für die Aktie geht es um 10,6 Prozent nach oben.

Die Aktie von Zalando verliert 5,8 Prozent. Im Handel wird auf den schwachen Umsatz verwiesen. "Nachdem Zalando bereits schwach ins Jahr gestartet ist, enttäuscht das Unternehmen erneut beim Umsatz", so ein Marktteilnehmer. Dieser stieg im zweiten Quartal um 20,9 Prozent, hier lagen die Schätzungen teils deutlich darüber.

===

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.510,88 0,79 27,58 0,20

Stoxx-50 3.157,48 0,78 24,53 -0,64

DAX 12.707,91 0,87 109,70 -1,62

MDAX 26.918,95 0,10 26,63 2,74

TecDAX 2.944,14 0,19 5,57 16,41

SDAX 12.369,66 0,79 97,55 4,06

FTSE 7.743,41 1,04 79,63 -0,37

CAC 5.528,19 0,93 51,02 4,06

Bund-Future 162,06 -0,19 2,16

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.52 Uhr Mo, 17.15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1602 +0,44% 1,1555 1,1559 -3,4%

EUR/JPY 128,90 +0,16% 128,64 128,82 -4,7%

EUR/CHF 1,1533 +0,17% 1,1515 1,1524 -1,5%

EUR/GBP 0,8958 +0,36% 0,8927 0,8931 +0,8%

USD/JPY 111,12 -0,25% 111,33 111,44 -1,4%

GBP/USD 1,2950 +0,05% 1,2945 1,2942 -4,2%

Bitcoin

BTC/USD 7.113,09 +2,8% 6.958,01 6.974,65 -47,9%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,59 -0,60 0,02

Deutschland 10 Jahre 0,41 0,39 -0,02

USA 2 Jahre 2,66 2,65 0,77

USA 10 Jahre 2,97 2,94 0,56

Japan 2 Jahre -0,11 -0,12 0,03

Japan 10 Jahre 0,11 0,10 0,06

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,46 69,01 +0,7% 0,45 +17,6%

Brent/ICE 74,51 73,75 +1,0% 0,76 +16,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.212,56 1.207,64 +0,4% +4,93 -6,9%

Silber (Spot) 15,40 15,30 +0,7% +0,10 -9,0%

Platin (Spot) 834,00 822,00 +1,5% +12,00 -10,3%

Kupfer-Future 2,76 2,72 0% 0 -18,4%

===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 07, 2018 10:01 ET (14:01 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Commerzbank AG (spons. ADRs)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Beiersdorf AG 124,60 -0,88% Beiersdorf AG
Commerzbank AG (spons. ADRs) 14,80 -0,67% Commerzbank AG (spons. ADRs)
Commerzbank 15,08 -0,49% Commerzbank
DHL Group (ex Deutsche Post) (spons. ADRs) 34,80 0,29% DHL Group (ex Deutsche Post)  (spons. ADRs)
DHL Group (ex Deutsche Post) 35,15 -0,14% DHL Group (ex Deutsche Post)
ElringKlinger AG 4,31 0,12% ElringKlinger AG
Pandora A-S 169,05 -1,31% Pandora A-S
Pandora A-S (spons. ADRs) 44,99 1,01% Pandora A-S (spons. ADRs)
SGL Carbon SE 4,13 -1,43% SGL Carbon SE
UniCredit S.p.A. 38,95 -0,60% UniCredit S.p.A.
Wacker Neuson SE 14,32 0,00% Wacker Neuson SE
Zalando 34,43 -0,95% Zalando

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 405,92 -0,10%