09.11.2020 18:21:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen im Höhenrausch mit Impfstoffnachricht und Biden

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit starken Kursgewinnen in die Woche gestartet. Der von Biontech und Pfizer entwickelte Impfstoff ist nach Aussage der beiden Unternehmen "zu 90 Prozent wirksam". Damit zeichnet sich ein Licht am Ende des Coronatunnels ab. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass der Impfstoff Ende November von der FDA zugelassen wird. Die Nachricht dürfte andauernde Umschichtungen in zyklische Werte auslösen. Der DAX gewann 4,9 Prozent auf 13.096 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 6,4 Prozent auf 3.408 nach oben.

Ansonsten wurde der nun klare Biden-Sieg an der Börse gefeiert. Der Markt setzt auf eine Entspannung im Handelsstreit und auf Konjunkturpakete. Strategen blicken vor allem auf die engen Verhältnisse im Repräsentantenhaus und die wahrscheinliche Republikaner-Mehrheit im Senat, womit ein Durchregieren für Biden nicht möglich wäre. "Steuererhöhungen, höhere Mindestlöhne und neue Regulierungen scheinen kaum breite Zustimmung zu finden", sagte Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank.

Befreiungsschlag bei Reiseaktien

Auch Michael Strobaek, Global Chief Investment Officer der Credit Suisse, wies auf die Auswirkungen eines geteilten Kongresses hin: "Bidens Regierung wird somit voraussichtlich keine grundsatzpolitischen Änderungen vornehmen können, wie etwa die von ihm vorgeschlagenen Steuererhöhungen." Allerdings könnten damit auch weitere fiskalische Stimuli kleiner als von den Börsen erwartet ausfallen. Goldman Sachs fürchtet, das Paket werde nur eine statt zwei Billionen Dollar betragen und damit nur halb so hoch wie erwartet ausfallen.

Tagesgewinner war der Bankensektor mit Aufschlägen von 12,3 Prozent, gefolgt vom Ölsektor mit einem Plus von 10,4 Prozent. Aktien der Reisebranche haussierten in Reaktion auf die Impfstoffmeldung. "Das ist die Rettung der Airlines", kommentierte ein Händler die Nachricht. Lufthansa verteuerten sich um 19,9 Prozent, Air France 27,5 Prozent und IAG 25,5 Prozent. Für Tui ging es 19,7 Prozent nach oben, während Fraport 33,8 Prozent zulegten. Im Gefolge haussierten MTU Aero mit Aufschlägen von 16,6 Prozent. Der Reissektor gewann 7 Prozent.

Dagegen gerieten die "Stay-at-Home"-Aktien, die üblicherweise von Corona profitieren, unter Druck. So fielen Delivery Hero um 5,8 Prozent, Hellofresh brachen um 15,3 Prozent ein oder Shop Apotheke um 18,9 Prozent. Für Ocado ging es an der Londoner Börse um 11,5 Prozent nach unten. Defensive Immobilienaktien fielen ebenfalls: Vonovia um 4,4 Prozent oder Deutsche Wohnen um 6,7 Prozent.

Nach Zahlenvorlage gewannen Infineon 3,6 Prozent - Warburg hob die starke Marge hervor. Adidas stiegen um 7,7 Prozent, nachdem in die Verkaufspläne für Reebok Bewegung gekommen ist. Händler verwiesen auf einen Bericht der FT, wonach mit Triton und Permira zwei Beteiligungsgesellschaften Interesse an einer Übernahme der schwächelnden Tochter gezeigt haben. Daneben profitierten Adidas vom Wechsel in zyklische Werte.

Traton schließt Übernahme von Navistar ab - Lira steigt mit neuem Zentralbankgouverneur

Traton stiegen mit der Übernahme von Navistar um 5,3 Prozent. Die Volkswagen-Tochter hat nun den Vertrag über einen Zusammenschluss mit dem US-Nutzfahrzeughersteller Navistar unterzeichnet. Der Automobilsektor insgesamt war gesucht: VW stiegen 6,9 Prozent, Daimler 5,2 Prozent, BMW 6,4 Prozent und Continental 10 Prozent.

Am Devisenmarkt legte die türkische Lira deutlich zu, nachdem Präsident Recep Erdogan Zentralbankchef Murat Uysal entlassen hatte. Im Handel wurde darauf verwiesen, dass Anleger offenbar auf Zinserhöhungen spekulierten. Der neue Zentralbankgouverneur Naci Agbal betonte in seinem ersten Statement am Montag, dass sich die Geldpolitik zuerst der Preisstabilität verpflichtet fühle. Er deutete an, dass die Zentralbank bereits vor der nächsten Sitzung am 19. November aktiv werden könnte. Euro und Dollar gaben beide mehr als 3 Prozent nach.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.407,91 +203,86 +6,4% -9,0%

Stoxx-50 3.021,42 +121,01 +4,2% -11,2%

Stoxx-600 380,99 +14,59 +4,0% -8,4%

XETRA-DAX 13.095,97 +615,95 +4,9% -1,2%

FTSE-100 London 6.186,29 +276,27 +4,7% -21,6%

CAC-40 Paris 5.336,32 +375,44 +7,6% -10,7%

AEX Amsterdam 593,93 +21,03 +3,7% -1,8%

ATHEX-20 Athen 1.552,23 +171,01 +12,4% -32,5%

BEL-20 Bruessel 3.394,66 +203,33 +6,4% -14,2%

BUX Budapest 36.524,01 +1133,57 +3,2% -20,7%

OMXH-25 Helsinki 4.446,00 +164,24 +3,8% +5,3%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.355,90 +53,43 +4,1% -2,3%

OMXC-20 Kopenhagen 1.390,66 -27,35 -1,9% +22,4%

PSI 20 Lissabon 4.040,86 +181,82 +4,5% -19,0%

IBEX-35 Madrid 7.459,40 +589,00 +8,6% -21,9%

FTSE-MIB Mailand 20.750,18 +1068,50 +5,4% -16,3%

RTS Moskau 1.236,30 +58,02 +4,9% -20,2%

OBX Oslo 775,61 +37,55 +5,1% -8,0%

PX Prag 893,39 +28,13 +3,3% -19,9%

OMXS-30 Stockholm 1.888,74 +69,22 +3,8% +6,6%

WIG-20 Warschau 1.765,71 +68,22 +4,0% -17,9%

ATX Wien 2.316,97 +163,74 +7,6% -31,4%

SMI Zuerich 10.417,99 +95,42 +0,9% -1,9%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,51 0,11 -0,75

US-Zehnjahresrendite 0,94 0,13 -1,74

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:55h Fr, 17:16 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1817 -0,60% 1,1884 1,1877 +5,4%

EUR/JPY 124,56 +1,43% 122,99 122,71 +2,2%

EUR/CHF 1,0782 +0,81% 1,0687 1,0681 -0,7%

EUR/GBP 0,8989 -0,47% 0,9017 0,9021 +6,2%

USD/JPY 105,42 +2,07% 103,50 103,31 -3,1%

GBP/USD 1,3145 -0,15% 1,3180 1,3167 -0,8%

USD/CNH (Offshore) 6,6311 +0,71% 6,5568 6,5892 -4,8%

Bitcoin

BTC/USD 15.180,51 -2,20% 15.355,01 15.500,50 +110,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 40,54 37,14 +9,2% 3,40 -28,2%

Brent/ICE 42,65 39,45 +8,1% 3,20 -38,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.867,42 1.951,15 -4,3% -83,73 +23,1%

Silber (Spot) 23,90 25,62 -6,7% -1,72 +33,9%

Platin (Spot) 867,93 898,98 -3,5% -31,05 -10,1%

Kupfer-Future 3,15 3,15 -0,3% -0,01 +11,3%

.===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

November 09, 2020 12:22 ET (17:22 GMT)

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