05.12.2016 13:40:50
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MÄRKTE EUROPA/Börsen halten deutliche Gewinne
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz des "Nein" der Italiener zur Senats-Reform am Wochenende notieren Europas Börsen am Montagmittag mit hohen Aufschlägen. Im Handel ist von einer Eindeckungsrally die Rede. "Die meisten Marktteilnehmer hatten sich schon letzte Woche gut abgesichert gegen Kurseinbrüche", sagt ein Händler. Da ein "Nein" beim Referendum aber allgemeiner Konsens gewesen sei, zeige sich nun auch niemand überrascht. Wer auf ein Brexit-ähnliches Szenario mit einem großen Kurseinbruch gesetzt habe, sei auf dem falschen Fuß erwischt worden.
Mit den Short-Eindeckungen geht es für den Dax 1,7 Prozent auf 10.688 Punkte nach oben, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1,4 Prozent auf 3.056. An der Mailänder Börse geht es mit den Kursen leicht um 0,2 Prozent nach unten. Hier belasten die Verluste bei italienischen Banken. UniCredit fallen 4,3 Prozent. Andere Institute wie Intesa Sanpaolo geben 2,4 Prozent nach. Nach dem Scheitern der Senats-Reform haben die Anleger Zweifel an einer erfolgreichen Rekapitalsierung des unter faulen Krediten leidenden italienischen Bankensektors.
Fragezeichen hinter Rekapitalisierung von Banca Monte dei Paschi Im Blick steht hier vor allem das Schicksal der angeschlagenen Banca Monte dei Paschi. Diese versucht gerade, eine 5 Milliarden schwere Rekapitalisierung zumindest teilweise mittels eines Debt-to-Equity-Swaps durchzuführen. Sollte dieser scheitern, droht ein Bail-In der Anleger. Gegen einen solchen wehrt sich Rom, wären hiervon doch sehr viele Privatanleger betroffen. "Weil die Bank der drittgrößte Kreditgeber Italiens ist, könnte das (Wahlergebnis) gravierende Folgen haben", sagt Paul Hatfield von BNY Mellon. Auf jeden Fall sei mit einer steigenden Volatilität im europäischen Bankensektor zu rechnen. Für die Aktie von Banca Monte dei Paschi geht es um 4,6 Prozent nach unten.
Druck auf Rentenmärkte hält sich in Grenzen Italiens Staatsanleihen stehen am Montag besonders im Fokus. Zwar gibt es keinen Kurseinbruch, die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe steigt aber kräftig um 14 Basispunkte auf 2,04 Prozent. Solange die EZB italienische Anleihen kauft, droht kein echter Ausverkauf. Allerdings sind auch die Möglichkeiten der EZB nicht unbegrenzt. Diese dürfe maximal 33 Prozent der Schulden eines Landes halten, im Falle Italien seien es jedoch bereits 26 Prozent, so BNY Mellon. Die Blicke richten sich nun auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Es wird erwartet, dass die Währungshüter das Kaufprogramm um sechs Monate verlängern werden.
Weiter Fragezeichen hinter Jahresendrally Ob die Erholung an den Börsen gleichzeitig ein Startschuss für die vielbeschworene Rally zum Jahresende sei, stehe weiter in den Sternen, heißt es. Nun müsse vor allem darauf geachtet werden, ob der Euro sein Niveau halten kann. Denn übergeordnet drohe weiter der Kapitalabzug aus Europas Börsen durch US-Anleger. Die Euro-Schwäche hänge mit der Trump-Wahl und der Hoffnung auf eine Dynamisierung der US-Unternehmensgewinne zusammen - nicht aber mit kurzfristigen politischen Risiken. Der Euro hatte auf den Ausgang des Referendums in Italien kurzzeitig mit Abgaben reagiert, notiert am Mittag mit 1,0710 Dollar sogar leicht über dem Niveau vor dem Referendum.
Unternehmensnachrichten treten vor diesem Hintergrund zurück. Lufthansa notieren 1 Prozent höher, nachdem sich die Gewerkschaft Verdi mit dem Kabinenpersonal bei Eurowings im Tarifstreit geeinigt hat. Politisch ist der Blick auf AIXTRON gerichtet. Die Aktien notieren 2,1 Prozent leichter, nachdem US-Präsident Obama am Freitagabend wie erwartet eine Übernahme des Unternehmens durch die chinesische Grand Chip Investments untersagt hat. Die DZ Bank spricht von einer "verwirrenden" Situation. Die Analysten schließen nicht aus, dass die Chinesen Aixtron auch ohne das umstrittene US-Geschäft übernehmen könnten - aber wohl nicht für 6 Euro je Aktie.
BASF gewinnen 1,9 Prozent. Die Aktie profitiert von einer Rally der rohstoffnahen und konjunktursensiblen Werte. Auch bei Daimler, VW und BMW geht es bis zu 2,7 Prozent nach oben. Im MDAX springen mit einem Plus von bis zu 4 Prozent mit Covestro und Wacker ebenfalls die Chemie-Werte nach oben.
Aktien von DEUTZ sind auf den höchsten Stand seit August vergangenen Jahres gestiegen. Laut einem Sprecher der Investor Relations des Unternehmens haben zuletzt Spekulationen den Kurs nach oben getrieben, dass Deutz von einer steigenden Nachfrage nach Investitionsgütern im Baubereich in den USA profitieren könnte nach dem Wahlsieg von Donald Trump.
Am Montag nehme Deutz zudem an einer Investorenveranstaltung der Berenberg Bank in London teil, sagt der Sprecher weiter. Die Kursgewinne der Aktie stünden aber wohl nicht damit in Zusammenhang, denn neue Aussagen würden dort nicht getroffen. Erst im März 2017 werde Deutz einen Ausblick geben. Deutz gewinnen 3,4 Prozent auf 5,32 Euro.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.056,33 1,37 41,20 -6,46 Stoxx-50 2.835,12 0,89 24,91 -8,55 DAX 10.688,47 1,67 175,12 -0,51 MDAX 20.776,47 1,20 247,11 0,01 TecDAX 1.702,58 0,96 16,17 -7,00 SDAX 9.015,03 0,75 67,41 -0,92 FTSE 6.749,82 0,28 19,10 8,13 CAC 4.582,28 1,18 53,46 -1,18Bund-Future 160,27 -0,85 5,33
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:14 Fr, 17:36 % YTD EUR/USD 1,0710 +1,19% 1,0584 1,0670 -1,4% EUR/JPY 122,4965 +1,78% 120,3578 121,44 -15,9% EUR/CHF 1,0812 +0,69% 1,0738 1,0779 -0,6% EUR/GBP 0,8410 +0,86% 0,8338 1,1880 +14,2% USD/JPY 114,39 +0,56% 113,75 113,83 -2,6% GBP/USD 1,2734 +0,31% 1,2695 1,2674 -13,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,97 51,68 +0,6% 0,29 +17,6% Brent/ICE 55,02 54,46 +1,0% 0,56 +19,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.167,13 1.177,15 -0,9% -10,02 +10,0% Silber (Spot) 16,65 16,73 -0,5% -0,08 +20,5% Platin (Spot) 930,40 929,55 +0,1% +0,85 +4,4% Kupfer-Future 2,65 2,62 +1,5% +0,04 +23,2% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
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December 05, 2016 07:10 ET (12:10 GMT)
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BNP Paribas S.A. | 59,24 | 0,51% | |
Commerzbank | 15,31 | 1,53% | |
Crédit Agricole S.A. (Credit Agricole) | 13,14 | -0,38% | |
Deutsche Bank AG | 17,16 | 0,76% | |
DEUTZ AG | 4,02 | -2,81% | |
Erste Group Bank AG | 58,88 | -0,34% | |
ING Group NV (spons. ADRs) | 14,60 | 0,00% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,97 | 1,02% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 55,16 | -2,13% | |
Raiffeisen | 19,70 | -2,76% | |
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