09.10.2018 18:09:47
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MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich leicht - keine Entwarnung
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Dienstag nach einer Berg- und Talfahrt mit einem kleinen Plus geschlossen. Etwas stützend wirkte der leichte Renditerückgang an den US-Anleihemärkten. Übergeordnet waren die Anleger aber weiter vorsichtig. Hauptbelastungsfaktoren bleiben der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die politischen Unsicherheiten rund im Italien. Für etwas Entspannung sorgte auch, dass sich die italienischen Renditen am Dienstag etwas zurückentwickelten. Der DAX schloss mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 11.977 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gewann 0,4 Prozent auf 3.322.
Derweil machen sich die Anleger zunehmend Sorgen um die Gesamtverfassung der Weltwirtschaft. Nachdem am Montag schwache Produktionszahlen aus Deutschland die Stimmung belasteten, kam der nächste Dämpfer vom Internationalen Währungsfonds. Er hat die globale Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 3,7 Prozent gesenkt von 3,9 Prozent. Für Deutschland erwartet der IWF 2018 und 2019 nur noch je 1,9 Prozent Plus. Im April waren es noch 0,3 Punkte bzw. 0,2 Punkte mehr. Der IWF begründete die Senkung auch mit den Auswirkungen der Handelspolitik von US-Präsident Trump.
Dazu passt, dass die deutschen Exporte im August wider Erwarten leicht gesunken sind und dass das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der deutschen Wirtschaft einen fortgesetzten Aufschwung mit geringerer Dynamik prognostiziert.
Ceconomy warnt schon wieder
Für fast schon ungläubiges Kopfschütteln sorgte eine neuerliche Gewinnwarnung von Ceconomy. Die Aktie brach um 18,5 Prozent ein auf 4,65 Euro. Die Muttergesellschaft von Media Markt und Saturn hatte erst vor drei Wochen gewarnt - seinerzeit begründet mit dem langen und heißen Sommer. Im Handel war von einem "Desaster" die Rede. Nach Ansicht von JP Morgan ist die jüngste Gewinnwarnung nicht Folge einer zunehmenden weiteren Verschlechterung der Handelsbedingungen, sondern einer schwachen Margenentwicklung.
Für Freenet ging es im Ceconomy-Sog 3,5 Prozent abwärts. Freenet ist seit dem Sommer an Ceconomy mit 9 Prozent beteiligt. Der Einstiegspreis seinerzeit lag bei 8,50 Euro.
Die Hoffnung auf eine baldige Einigung im Tarifstreit mit den Gewerkschaften trieb Air France-KLM 5,2 Prozent nach oben. Bei Air France habe das Management eine Gehaltserhöhung um insgesamt 4 Prozent angeboten, berichtete die Nachrichtenagentur AFP mit Bezug auf die Pilotengewerkschaft SNPL.
Teilfahrverbot in Berlin kein großes Thema
Autoaktien im DAX wurden weiter gemieden. Das hing aber nicht mit dem Urteil des Verwaltungsgerichts in Berlin zusammen. Dieses hält Fahrverbote für mehrere Straßen in Berlin für erforderlich. Insgesamt sind 15 Kilometer Strecke betroffen. Im Handel hieß es, dass die Automobilindustrie mit dem Urteil gut leben könne. Mögliche Fahrverbote von Diesel-Fahrzeugen in deutschen Städten seien aber nur eines der vielen Probleme, die der Branche zu schaffen machten.
Wirecard erholten sich nach ihrem - laut Marktexperten allein durch Gewinnmitnahmen ausgelösten - Kurseinbruch am Montag und legten um 9,6 Prozent zu. Der DAX-Neuling will sein kräftiges Wachstum in den kommenden Jahren fortsetzen und kündigte im Rahmen seines "Innovation Day" an, dass sich der Umsatz bis 2025 auf über 10 Milliarden Euro fast versiebenfachen soll. Die Ziele für 2020 und den Ausblick für den operativen Gewinn im laufenden Jahr bekräftigte Wirecard.
Umschichtungen von Adidas Richtung Puma
Adidas verloren 0,9 Prozent, während es für Puma um 4,6 Prozent nach oben ging. Unterstützt wurde die Puma-Aktie durch eine bullishe Studie von Berenberg. Die Analysten sind überzeugt, dass die Zahlen für das dritte Quartal, die am 25. Oktober veröffentlicht werden, die Skeptiker eines Besseren belehren werden. Im Handel schloss man Umschichtungen von Adidas nach Puma nicht aus.
Givaudan gaben trotz gut ausgefallener Umsatzzahlen um 1,4 Prozent nach. Die Umsatzentwicklung habe die Erwartung zwar übertroffen, merkten die Analysten von Bernstein an. Allerdings stünden hinter der Margen- und Cashflow-Entwicklung weiter Fragezeichen. Preiserhöhungen infolge der gestiegenen Rohstoffkosten dürften sich deutlich verzögern und die Margen im laufenden Jahr belasten. Die Aktie des deutschen Wettbewerbers Symrise verlor 1,6 Prozent.
Enttäuschend gestaltete sich das Börsendebüt von Westwing. Nach einem ersten Kurs knapp über dem Ausgabepreis von 26 Euro geriet die Aktie des Möbel-Portals schnell unter Druck und fiel zeitweise bis auf 22,21 Euro. Zuletzt notierte die Aktie laut Homepage der Frankfurter Börse bei 25,30 Euro. Der Kurs von Rocket Internet - das Unternehmen hat Westwing an die Börse gebracht - gab 1,7 Prozent nach.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.321,79 +12,07 +0,4% -5,2%
. Stoxx-50 3.010,70 +8,41 +0,3% -5,3%
. Stoxx-600 372,93 +0,72 +0,2% -4,2%
Frankfurt XETRA-DAX 11.977,22 +30,06 +0,3% -7,3%
London FTSE-100 London 7.237,59 +4,26 +0,1% -5,9%
Paris CAC-40 Paris 5.318,55 +18,31 +0,3% +0,1%
Amsterdam AEX Amsterdam 536,95 +3,43 +0,6% -1,4%
Athen ATHEX-20 Athen 1.644,23 -37,87 -2,3% -21,1%
Br ssel BEL-20 Bruessel 3.653,13 +13,92 +0,4% -8,2%
Budapest BUX Budapest 37.109,24 +341,22 +0,9% -5,8%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.150,20 -15,77 -0,4% +5,9%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 120.415,57 +1079,29 +0,9% -14,6%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 907,42 -3,22 -0,4% -11,4%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.122,98 +25,83 +0,5% -4,5%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.260,50 +61,30 +0,7% -7,8%
Mailand FTSE-MIB Mailand 20.062,25 +210,78 +1,1% -6,9%
Moskau RTS Moskau 1.159,47 +1,22 +0,1% +0,4%
Oslo OBX Oslo 857,29 +3,84 +0,4% +15,4%
Prag PX Prag 1.095,78 +0,38 +0,0% +1,6%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.624,49 +3,30 +0,2% +3,0%
Warschau WIG-20 Warschau 2.251,32 +27,19 +1,2% -8,5%
Wien ATX Wien 3.333,78 -0,90 -0,0% -2,5%
Zürich SMI Zuerich 8.964,11 -0,03 -0,0% -4,5%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
October 09, 2018 12:10 ET (16:10 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
adidas | 241,10 | -0,41% | |
adidas ADRs | 120,00 | 0,00% | |
AIR France - KLMShs American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 0,69 | 0,00% | |
BMW AG | 77,10 | 1,07% | |
BMW Vz. | 72,55 | 0,76% | |
Ceconomy St. | 2,50 | 0,48% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 13,40 | -0,74% | |
Ferrari N.V. | 425,10 | 1,26% | |
Ford Motor Co. | 9,70 | 0,13% | |
freenet AG | 28,78 | 0,70% | |
Givaudan AG | 2 459,00 | -0,08% | |
Givaudan AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-50th Sh | 82,50 | 1,85% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 55,02 | -0,11% | |
Porsche Automobil Holding SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh | 3,54 | 0,00% | |
Porsche Automobil Holding SE Vz | 36,41 | 0,22% | |
PUMA SE | 40,43 | -0,74% | |
Renault S.A. | 48,91 | 0,76% | |
Rocket Internet SE | 14,70 | -2,00% | |
Symrise AG | 98,32 | 0,47% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 93,64 | 0,75% | |
Volkswagen (VW) St. | 95,30 | 0,69% | |
Wirecard AG | 0,02 | 2,27% |