MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen deutlicher in Minus

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa kommen am Mittwochnachmittag deutlicher unter Druck. "Nachdem wir die vergangenen Tage von dem Plus an der Wall Street nicht profitieren hatten können, kommen wir nun mit fallenden US-Indizes unter Druck", beschreibt ein Aktienhändler das momentan Geschehen. Der Dax scheitert bereits seit Tagen immer wieder am charttechnischen Widerstand bei 10.800 Punkten. Nun könnte er die untere Begrenzung der alten Handelsspanne testen. Der DAX verliert 0,6 Prozent auf 10.667 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,8 Prozent auf 3.026 Zähler nach.

   Der Euro handelt mit Kursen von 1,070 Dollar kaum verändert und liefert damit keinen Impuls für den Aktienmarkt. Die Anleihen, die in den vergangenen Tagen zum Teil deutliche Rücksetzer verzeichneten, können sich bereits den zweiten Tag in Folge stabilisieren. So rentieren die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren mit 0,31 Prozent kaum verändert zum Vortag.

Kapitalmaßnahmen belasten Bayer und MorphoSys Bei den Unternehmen stehen zur Wochenmitte zwei Kapitalmaßnahmen im Fokus. So ging Bayer mit einer Pflichtwandelanleihe im Volumen von 4 Milliarden Euro an den Markt und Morphosys platzierte Aktien. Bei Bayer war mit der Kapitalmaßnahme zur Finanzierung des Monsanto-Kaufs gerechnet worden. Die Leverkusener hatten bereits im Rahmen der Quartalszahlen darauf hingewiesen. Die Bayer-Aktie verliert knapp 5 Prozent, da Investoren die Wandelanleihe kaufen und zur Absicherung von möglichen Kursverlusten die Aktie dagegen geben. Händler sehen darin jedoch eine rein rechnerische Börsenmechanik, aus der keinesfalls auf eine negative Einstellung der Investoren geschlossen werden dürfe.

   Morphosys hat 2,6 Millionen neue Aktien in einer Privatplatzierung mit 44 Euro das Stück bei Investoren untergebracht. Mit dem Erlös will das TecDAX-Unternehmen das firmeneigene Portfolio weiterentwickeln. Die Aktien geben 8,5 Prozent nach auf 44,16 Euro und liegen damit nur noch knapp über dem Ausgabepreis.

Gute Nachrichten von Frankreichs Mobilfunkern Im Mobilfunksektor stehen die Geschäftszahlen der französischen Anbieter Iliad und Bouygues im Blick. Beide Unternehmen hätten ein besseres Wachstum als vom Markt erwartet vorweisen können, unterstreichen die Analysten der BNP Paribas. Am Markt wird nun gehofft, dass der von Preiskämpfen zermürbte Mobilmarkt in Frankreich eine Bodenbildung vollzieht. Iliad notieren kaum verändert, Bouygues aber 3,3 Prozent höher.

   Die niederländische Bank ABN Amro hat ebenfalls ordentliche Geschäftszahlen vorgelegt, kann jedoch nicht ganz so begeistern wie andere Branchenvertreter davor. Entsprechend notieren die Titel 1 Prozent im Minus. Bei innogy endete die Schweigeperiode der Analysten, daher wurde eine große Zahl von Neueinstufungen veröffentlicht. Goldman Sachs, UBS und Barclays werten die Aktien eher neutral, von Berenberg gibt es dagegen eine Kaufempfehlung. Innogy legen um 2,2 Prozent zu.

Stürmische Zeiten bei HUGO BOSS dauern noch länger an Der Modekonzern Hugo Boss will "voraussichtlich" 2018 auf den Wachstumspfad zurückkehren. Dabei passte das Unternehmen seine Strategie an, mit der Hugo Boss wieder profitabler werden will. Ein zentrales Element dabei: Die Herrenmode rückt im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wieder deutlich stärker in den Vordergrund. Die Expansion eigener Geschäfte soll jedoch erheblich verlangsamt werden. Das Jahr 2017 bezeichnete Hugo-Boss-Chef Mark Langer als "Jahr der Stabilisierung". So lange wollen die Aktionäre nicht warten und verkaufen, die Aktie verliert im MDAX über 11 Prozent.

   LEONI stürzen um 10 Prozent ab. Der Kabelbaumhersteller hat im dritten Quartal wegen eines Internetbetrugsfalls erwartungsgemäß einen Verlust verzeichnet. Die insgesamt wie erwartet schwach ausgefallenen Geschäftszahlen sind für die Analysten des Bankhauses Lampe kein Grund, die "Sell"-Einstufung der Aktie aufzugeben.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.026,19 -0,77 -23,53 -7,39 Stoxx-50 2.819,25 -0,22 -6,09 -9,06 DAX 10.667,00 -0,63 -68,14 -0,71 MDAX 20.478,95 -0,54 -111,84 -1,42 TecDAX 1.715,14 0,95 16,15 -6,31 SDAX 9.027,79 -0,34 -31,01 -0,78 FTSE 6.762,82 -0,44 -29,92 8,34 CAC 4.501,72 -0,77 -34,81 -2,92 Bund-Future 160,25% -0,09 5,32

DEVISEN zuletzt +/- % Mi,8.15 Uhr Di, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0711 -0,34% 1,0748 1,0733 -1,4% EUR/JPY 116,9528 -0,31% 117,3134 116,86 -21,5% EUR/CHF 1,0744 +0,07% 1,0737 1,0742 -1,2% EUR/GBP 0,8601 -0,15% 0,8598 1,1566 +16,8% USD/JPY 109,19 +0,07% 109,11 108,87 -7,0% GBP/USD 1,2456 -0,36% 1,2500 1,2413 -15,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,45 45,81 -0,8% -0,36 +3,7% Brent/ICE 46,62 46,95 -0,7% -0,33 +2,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.228,73 1.228,70 +0,0% +0,03 +15,8% Silber (Spot) 16,98 17,08 -0,6% -0,10 +22,9% Platin (Spot) 942,00 937,00 +0,5% +5,00 +5,7% Kupfer-Future 2,47 2,51 -1,3% -0,03 +14,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   November 16, 2016 10:17 ET (15:17 GMT)

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