04.11.2019 16:03:44

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Gewinne nochmals aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Gewinne am Montagnachmittag aus. Entspannungssignale im US-chinesischen Handelskonflikt sorgen am Montag für Kauflaune auf breiter Front. Hinzu kommen Signale einer konjunkturellen Stabilisierung in Europa: Die Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone wurden leicht nach oben revidiert, liegen aber gleichwohl noch im Kontraktion anzeigenden Bereich. Im Handel ist von einem Goldilocks-Umfeld für Aktien aus anziehender Wirtschaft bei zugleich niedriger Inflation die Rede.

Der DAX gewinnt 1,4 Prozent auf 13.146 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,2 Prozent auf 3.666 nach oben. Der DAX hat damit erstmals seit Juni 2018 wieder die 13.000er-Marke überwunden. Am Anleihemarkt fallen dazu passend die Kurse und die Renditen steigen. Die Ölpreise ziehen mit der Konjunkturzuversicht an.

Der Stoxx-Autoindex steigt um 3,1 Prozent und ist klarer Tagessieger. Die USA scheinen die angedrohten Zölle gegen europäische Autohersteller verwerfen zu wollen: "Wir haben sehr gute Gespräche geführt mit unseren europäischen, japanischen und südkoreanischen Freunden", sagte US-Handelsminister Wilbur Ross dem Fernsehsender Bloomberg. Sollten die Autobauer weiteren Direktinvestitionen in den USA zustimmen, würden sich die Strafzölle erledigen.

Bei den Einzeltiteln ziehen Daimler um 1,5 Prozent an, BMW um 2,9 Prozent und VW um 2,8 Prozent. Peugeot gewinnen 4,6 und Fiat Chrysler 3,6 Prozent. Continental steigen um 3,9, Leoni um 9,8 und Valeo um 4,7 Prozent. Ferrari steigen nach Zahlen und einem angehobenen Ausblick um 6,9 Prozent.

Die Aktie der VW-LKW-Tochter Traton gewinnt nach der Vorlage von Geschäftszahlen 3,1 Prozent. Wie Evercore anmerkt, hat sich innerhalb von Traton Scania eindrucksvoll mit einer operativen Marge von 11,5 Prozent entwickelt, während MAN sehr schlecht mit gerade 1,3 Prozent abgeschnitten habe.

Gefragt sind die als konjunkturabhängig geltenden Rohstoffaktien mit einem Index-Plus von 2,9 Prozent. Der Banken-Index zieht um 2,4 Prozent an. Defensive Sektoren werden von den Investoren dagegen eher gemieden.

Siemens-Healthineers nach Zahlen erstmals über 40 Euro

Siemens Healthineers gewinnen nach der Geschäftszahlenvorlage 8,5 Prozent. Das Ergebnis hat die Prognosen übertroffen. Die Berenberg-Analysten sprechen von starken Ergebnissen, die weitgehend den Marktschätzungen entsprächen. Erfreulich falle aber der Ausblick auf 2020 aus. "Was zählt ist die konjunkturunabhängige Stabilität der Erträge", meinte ein Händler am Morgen zu den Zahlen und zur Dividendenerhöhung.

Sehr gut kommen auch die Zahlen von Ryanair an. Im vergangenen Geschäftsquartal stieg der Reingewinn um 8,2 Prozent und damit stärker als erwartet. Den Gewinnausblick hat der Billigflieger in die Mitte der bisherigen Spanne eingeengt. Der Kurs gewinnt 8,8 Prozent.

Kräftig abwärts um 6 Prozent geht es in Amsterdam für PostNL. Die Niederländer haben überraschend ihre Umsatzprognosen nicht erfüllt. Zudem stieg der Cashflow geringer als Analysten erwartet hatten. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2019 fiel dementsprechend vorsichtiger aus. Deutsche Post zeigen sich davon unbeeinflusst und gewinnen 1,2 Prozent.

Britische Wettanbieter brechen an der Londoner Börse ein. Hintergrund ist eine parteiübergreifende Gesetzesinitiative, die den Einsatz bei Online-Spielautomaten auf 2 Pfund begrenzen möchte. Auch sollen zukünftig Online-Wetten mittels Kreditkarten verboten werden. Die Nachrichten tun dem Sektor nicht gut - William Hill verlieren 12,1 Prozent, GVC Holdings 9,4 Prozent und 888 Holdings 9,7 Prozent.

Im Rahmen der Erwartungen ist der operative Gewinn von Telefonica Deutschland ausgefallen. Die Prognose hat das TecDAX-Unternehmen bestätigt. Der Kurs steigt um 1,4 Prozent. Die Citigroup sieht Telefonica Deutschland auf einem guten Weg, die Prognose zu erfüllen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.666,24 1,17 42,50 22,15

Stoxx-50 3.316,80 0,99 32,65 20,17

DAX 13.146,37 1,43 185,32 24,50

MDAX 26.925,75 1,43 378,41 24,73

TecDAX 2.883,19 1,88 53,32 17,67

SDAX 11.706,86 1,34 154,32 23,11

FTSE 7.377,93 1,03 75,51 8,54

CAC 5.825,75 1,11 63,87 23,15

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,36 0,03 -0,60

US-Zehnjahresrendite 1,77 0,06 -0,91

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:34 Fr, 17:13 % YTD

EUR/USD 1,1151 -0,12% 1,1155 1,1164 -2,7%

EUR/JPY 120,94 +0,08% 120,89 120,75 -3,8%

EUR/CHF 1,1010 +0,03% 1,1014 1,1010 -2,2%

EUR/GBP 0,8636 +0,03% 0,8623 0,8628 -4,0%

USD/JPY 108,45 +0,20% 108,37 108,15 -1,1%

GBP/USD 1,2911 -0,19% 1,2935 1,2940 +1,2%

USD/CNH (Offshore) 7,0315 -0,08% 7,0294 7,0382 +2,4%

Bitcoin

BTC/USD 9.303,26 +1,05% 9.169,76 9.111,76 +150,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,99 56,20 +1,4% 0,79 +17,8%

Brent/ICE 62,60 61,69 +1,5% 0,91 +13,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.510,87 1.514,44 -0,2% -3,57 +17,8%

Silber (Spot) 18,14 18,12 +0,1% +0,02 +17,0%

Platin (Spot) 946,00 947,50 -0,2% -1,50 +18,8%

Kupfer-Future 2,67 2,65 +0,7% +0,02 +0,9%

===

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

November 04, 2019 10:04 ET (15:04 GMT)

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