20.05.2020 16:04:57

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Gewinne noch leicht aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Gewinne am Mittwochnachmittag noch leicht aus. Feste Kurse im frühen Handel an der Wall Street stützen und geben die Richtung vor. Der Handel verläuft dabei sehr ruhig. Die Nachrichtenlage ist dünn und die Berichtssaison liefert nur noch vereinzelt Impulse. Der DAX gewinnt 0,6 Prozent auf 11.143 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 2.915 nach oben.

Vor dem "langen Wochenende" seien indes jederzeit Gewinnmitnahmen möglich, heißt es im Handel. Zeitweise belastete ein Kommentar auf der US-Gesundheits-Website Stat News, der Zweifel an der Wirksamkeit des Impfstoffes von Moderna geschürt hatte, der zuvor stark die Kauflaune beflügelt hatte. Moderna hatte aber selbst schon mitgeteilt, dass der Impfstoff bei einigen Probanden eine Immunreaktion hervorgerufen habe, aber nicht bei allen.

Die Börsen in Mailand und in Madrid liegen erneut im Hinterfeld. "Die Unsicherheit um den Wiederaufbau-Fonds belastet die südeuropäischen Börsen", meint ein Händler. Besonders aus Skandinavien, Österreich und den Niederlanden kommt erheblicher Widerstand, weil das Paket als Einstieg in eine Fiskalunion gewertet wird. Eine Verabschiedung wäre dagegen aus Sicht der Finanzmärkte sehr positiv.

Marks & Spencer Zahlen treiben die Aktie

Die Aktie der Aareal Bank steigt um 11,3 Prozent. Positiv wird an der Börse aufgenommen, dass die Bank nun eine Minderheit der IT-Tochter Aareon verkaufen will. Das löse Spekulationen aus, dass der Wert der Aareal Bank insgesamt steige, so ein Marktteilnehmer. Der Wert von Aareon sei vor der Krise auf eine halbe Milliarde Euro geschätzt worden, und der IT-Sektor gelte als Krisengewinner.

Für Marks & Spencer geht es nach der Zahlenvorlage um 8,5 Prozent nach oben. Wie zu erwarten hat der britische Einzelhändler im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/2020 auch wegen der Belastungen aus der Corona-Pandemie weniger verdient. Positiv wird von Analysten aber die Kostenkontrolle wie auch die Entwicklung des Cashflows herausgestellt.

Mit möglichen Werkschließungen steigen Renault an der Pariser Börse um 4,7 Prozent, während es für den Autosektor um 0,1 Prozent nach unten geht. Betroffen sind laut Medienberichten die Werke in Choisy-le-Roy, Caudan and Dieppe. Das Unternehmen will auf diesem Weg die Kosten drücken.

Um 11,6 Prozent abwärts geht es für CTS Eventim. Die Kontaktsperren wegen der Corona-Pandemie belasten den Event-Veranstalter und Ticket-Anbieter erheblich. Der operative Gewinn brach im ersten Quartal um über drei Viertel ein, nachdem das Geschäft im März wegen der Absage von Veranstaltungen praktisch zum Erliegen gekommen war. Eine neue konkrete Prognose für das laufende Geschäftsjahr traut sich der MDAX-Konzern wegen der herrschenden Unsicherheit nach wie vor nicht zu.

Bernstein sieht nur langsame Erholung des Flugsektors

Die Analysten von Bernstein bezeichnen die Auswirkungen von Covid-19 auf die europäischen Fluglinien als beispiellos. Der Flugverkehr innerhalb, nach und von Europa sei zum Erliegen gekommen und werde auch nur allmählich wieder aufgenommen. Dies ist eine Situation, die kein Vorstand einer Fluglinie jemals für möglich gehalten haben dürfte. Die größten europäischen Fluglinien hält Bernstein aber für ausreichend gerüstet, um zu überleben und langfristig zu profitieren.

Ryanair (plus 0,6 Prozent) und Wizz Air (minus 0,4 Prozent) seien am besten positioniert. IAG (minus 2,7 Prozent) und Easyjet (plus 0,9 Prozent) könnten die Krise aus eigener Kraft überstehen. Die Bilanzen von Air France-KLM (minus 2,8 Prozent) und Lufthansa (minus 1,7 Prozent) dürften jedoch stärker betroffen sein.

In London drehen Rolls Royce nach zeitweise deutlichen Abgaben ins Plus und liegen nun 5,1 Prozent vorne. Der Triebwerkshersteller will im Zuge eines Sparprogramms wegen der dauerhaft erwartete niedrigere Nachfrage aus dem Zivilfluggeschäft 9.000 von 52.000 Stellen streichen. Die Anpassung der Kostenbasis kommt bei den Börsianern offenbar gut an. MTU fallen dagegen im DAX um 1,5 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 2.911,27 0,30 8,69 -22,27

Stoxx-50 2.851,70 0,14 3,88 -16,20

DAX 11.123,13 0,43 47,84 -16,05

MDAX 24.332,63 0,55 134,25 -14,06

TecDAX 3.085,44 1,18 35,96 2,34

SDAX 10.967,62 1,06 114,99 -12,34

FTSE 6.024,37 0,37 22,14 -20,42

CAC 4.453,08 -0,11 -5,08 -25,51

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,47 0,00 -0,71

US-Zehnjahresrendite 0,70 0,01 -1,98

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:21 Di, 17:32 % YTD

EUR/USD 1,0979 +0,53% 1,0943 1,0928 -2,1%

EUR/JPY 118,04 +0,32% 117,93 117,98 -3,2%

EUR/CHF 1,0597 -0,12% 1,0612 1,0625 -2,4%

EUR/GBP 0,8950 +0,34% 0,8937 0,8926 +5,8%

USD/JPY 107,55 -0,19% 107,76 107,96 -1,1%

GBP/USD 1,2267 +0,18% 1,2245 1,2244 -7,4%

USD/CNH (Offshore) 7,1032 -0,23% 7,1173 7,1133 +2,0%

Bitcoin

BTC/USD 9.768,51 +0,88% 9.788,76 9.715,01 +35,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 33,24 31,96 +4,0% 1,28 -43,5%

Brent/ICE 35,95 34,65 +3,8% 1,30 -43,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.750,01 1.745,10 +0,3% +4,91 +15,3%

Silber (Spot) 17,51 17,40 +0,6% +0,11 -1,9%

Platin (Spot) 856,20 835,25 +2,5% +20,95 -11,3%

Kupfer-Future 2,42 2,42 +0,1% +0,00 -13,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

(END) Dow Jones Newswires

May 20, 2020 10:05 ET (14:05 GMT)

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