27.01.2016 10:26:48
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MÄRKTE EUROPA/Berichtsaison prägt abwartenden Aktienmarkt
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)-An den europäischen Märkten notieren die Kurse am Mittwoch im frühen Geschäft wenig verändert. Der Dax zieht um 0,1 Prozent an auf 9.831 Punkten, MDAX und TecDax liegen etwas stärker im Plus. Der Euro-Stoxx-50 gibt dagegen um 0,1 Prozent nach. Angesichts dünner Umsätze an den Märkten sprechen Händler von einer Verschnaufpause. Die Anleger hielten sich zurück, auch weil sie auf die US-Notenbank (Fed) warteten, die am Abend die Ergebnisse ihrer Sitzung vorlegt.
Wegen der Marktturbulenzen seit der Zinserhöhung im Dezember setzen einige Marktteilnehmer nun zwar auf eine "taubenhafte" Haltung. "Dennoch wird sich die Fed vermutlich um ein ausgewogenes Bild bemühen, um die Tür für eine zweite Zinsanhebung im März offen zu lassen", warnt Benjamin Schröder, Analyst der Commerzbank. Der Goldpreis kann die kräftigen Ausschläge der vergangenen Tage am Morgen allerdings nahezu verteidigen, und der Euro liegt wenig verändert im Markt.
BASF unter Druck Geprägt wird die Entwicklung von der Berichtsaison - nach neuen Zahlen unter anderem von Apple, Novartis, BASF und Santander. BASF fallen um 1,3 Prozent auf 61,22 Euro, notieren damit aber schon wieder deutlich über Tagestief. BASF stellt sich auf weiterhin niedrige Ölpreise ein und hat deshalb 600 Millionen Euro auf das Öl- und Gasgeschäft abgeschrieben. Der operative Gewinn sank 2015 auf 6,2 Milliarden von 7,6 Milliarden Euro im Vorjahr, der Umsatz ging um 5 Prozent zurück. Allerdings hat sich der Kurs schon in den vergangenen Monaten stark mit dem Ölpreis bewegt.
Die Frage sei nun, ob der Markt die Abschreibungen als Einmalbelastungen schnell abhake. Dann könnte der Kurs bereits im frühen Geschäft einen Boden gefunden haben. Während BNP Exane die Aktien von BASF auf Neutral heruntergenommen hat, bleibt HSBC vergleichsweise zuversichtlich, denn auch das neue Kursziel von 80 nach bisher 88 Euro liegt deutlich über dem derzeitigen Niveau.
Was macht die Apple-Aktie? Eine große Frage ist, wie die Wall Street am Nachmittag die Zahlen von Apple wegsteckt. "Es ist nicht klar, ob sich der Markt auf den Rekordgewinn oder das zusammengebrochene Wachstum bei den Smartphones einschießt", sagt ein Händler. Apple übertraf zwar mit dem Gewinn im abgelaufenen Quartal die Erwartungen, enttäuschte aber mit dem Umsatz- und Margenausblick. Höhere Kursverluste bei Apple würden auch den US-Markt am Nachmittag nach unten ziehen. Nachbörslich ging die Aktie am Dienstag 2,6 Prozent tiefer um. Andererseits gilt Apple auch als attraktiv bewertet.
Im TecDAX fallen Dialog Semiconductor um 1,9 Prozent. Das Unternehmen gilt als Zulieferer von Apple.
Uneinheitliche Berichtsaison - SMA Solar sehr stark Sehr fest reagieren STMicro auf ihren Quartalsbericht. Der Kurs des Technologiekonzerns steigt um 6,1 Prozent auf 6,37 Euro. Der Konzern treibt die Umstrukturierung voran und trennt sich von einem Verlustbringer. Novartis verlieren dagegen 3,4 Prozent auf 80,80 Franken. Die Quartalszahlen von Novartis werden als schwach bewertet, der Gewinn ist kräftig zurückgegangen. Allerdings hat Novartis im vergangenen Jahr stark unter dem festen Franken gelitten.
Ericsson geben nach ihren Zahlen 1,9 Prozent ab, und Santander tendieren mit einem Minus von 0,2 Prozent knapp behauptet. Die spanische Bank hat zwar die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen und auch die Kernkapitalquote gesteigert. Auf die Stimmung drücken aber die schwachen Ergebnisse in Lateinamerika und auf dem Heimatmarkt.
In Mailand legen Monte Paschi di Siena 6,5 Prozent zu. Auch die meisten anderen italienischen Bankaktien ziehen an. Italien und die EU haben sich nach mehr als einjährigen Verhandlungen auf ein Bankenabkommen geeinigt. Es sei ein "Garantiemechanismus" gefunden worden, damit die Banken seines Landes faule Kredite verkaufen könnten, teilte der italienische Finanzminister Pier Carlo Padoan mit. Italiens Bankenverband hatte vor einer Woche mitgeteilt, dass der Wert fauler Kredite, die vermutlich nie zurückgezahlt werden können, im November mit 201 Milliarden Euro den höchsten Stand seit 20 Jahren erreichte.
Im TecDAX ziehen SMA Solar um 9,4 Prozent an. Der Wechselrichterspezialist hat im vergangenen Jahr nach vorläufigen Berechnungen seine eigene Umsatz- und Ergebnisprognose übertroffen.
Im DAX steigen Munich Re um 0,8 Prozent auf 174,85 Euro. Morgan Stanley hat die Aktien des Rückversicherers auf "Übergewichten" angehoben und das Kursziel auf 200 Euro erhöht. Siemens werden am Mittwoch ex Dividende von 3,50 Euro gehandelt, mit einem Minus 2,45 Euro holt der Kurs einen Teil davon schon wieder auf.
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.32 Uhr Di, 17.32 Uhr EUR/USD 1,0864 -0,12% 1,0877 1,0855 EUR/JPY 128,43 -0,13% 128,60 128,55 EUR/CHF 1,1038 -0,07% 1,1046 1,1039 GBP/EUR 1,3173 -0,06% 1,3181 1,3214 USD/JPY 118,19 -0,01% 118,21 118,44 GBP/USD 1,4312 -0,20% 1,4340 1,4341 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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January 27, 2016 03:56 ET (08:56 GMT)
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Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) | 522,40 | 1,20% | |
Novartis AG (Spons. ADRS) | 93,20 | -0,21% | |
Siemens AG | 190,34 | -0,50% | |
SMA Solar AG | 13,47 | -4,74% | |
STMicroelectronics N.V. | 24,81 | -0,82% | |
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