11.07.2013 08:59:31

MÄRKTE EUROPA/Ben Bernanke treibt Börsen nach oben

Von Isabel Gomez Aussagen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke vom Vorabend dürften die Risikolust der Investoren am Donnerstag weltweit befeuern. Sichtbar ist das bereits in Asien, wo die Indizes auf dem chinesischen Festland, in Hongkong und Australien deutlich zulegen. Einen Sonderfall bildet die Börse in Japan: Der Nikkei notiert zwar im Plus, aber im regionalen Vergleich schlechter, nachdem die Bank of Japan ihre Inflationsprognose gesenkt hat. In Folge hat der Yen zum Dollar aufgewertet, was schlecht für japanische Exportunternehmen ist und den Aktienmarkt in Tokio bremst. Der Dax wird im frühen Spezialistenhandel 1,6 Prozent fester mit 8.192 Punkten indiziert. Der Euro-Stoxx-50 wird vorbörslich 1,5 Prozent fester bei 2.701 Zählern gesehen - auch hier stützen die Bernanke-Aussagen.

   "Helikopter-Ben ist generell gut für Aktien und schlecht für den US-Dollar", wertet Sebastien Galy von der Societe Generale die Äußerungen Bernankes am Vorabend nach US-Börsenschluss. Nach der Veröffentlichung des Protokolls der vergangenen Fed-Sitzung sagte der oberste Währungshüter der USA, die Fed werde die Leitzinsen wohl auf absehbare Zeit nicht anheben - auch wenn die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent sinken sollte. Bisher galt diese Marke den Notenbankern als Ziel, bei dessen Erreichen die Zinsen angehoben werden.

   Seit diesen Aussagen von 22.45 Uhr MESZ am Mittwoch ist der S&P-500-Future um 1 Prozent gestiegen. Der Euro ist seitdem zum Dollar um 2,5 US-Cent gestiegen und notiert bei 1,3096 Dollar.

   An den Anleihemärkten steigen in Folge der Bernanke-Rede die Preise für US-Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit, die Rendite fällt umgekehrt um 9 Basispunkte auf 2,58 Prozent. Investoren schauen am Donnerstag auch auf Italien, wo die Regierung Anleihen mit mittleren und langen Laufzeiten im Gesamtvolumen von bis zu 6,5 Milliarden Euro begeben will. "Nachdem das Schatzamt gestern bereits für die Geldmarktpapiere deutlich mehr Rendite bieten musste, wird es heute ebenfalls mehr bieten müssen als bei den letzten Emissionen", glaubt Analyst Dirk Gojny von der National-Bank.

   Am Aktienmarkt dürften vor allem Finanzwerte sowie konjunkturzyklische Sektoren von den Aussagen Bernankes profitieren. Der Goldpreis steigt seit den Aussagen Bernankes auf 1.294 Dollar nach zuletzt 1.254 Dollar je Feinunze. Der Kupferpreis legt etwa im gleichen Verhältnis zu. "Heute wird wieder die Risiko-Karte gespielt", sagt ein Händler mit Blick auf die Rohstoffpreise.

   Unternehmensnachrichten sind am Morgen dünn gesät. Der Baumarktkonzern Praktiker steht vor der Insolvenz. Der Vorstand des Unternehmens hat eine "positive Fortführungsprognose" für die Praktiker AG und einzelne Gesellschaften der Unternehmensgruppe verneint. Begründet wurde dies mit der Überschuldung und der Zahlungsunfähigkeit. Die Aktie bricht im Spezialistenhandel um 35 Prozent ein.

   Die Aktien von Südzucker und Fielmann dürften zunächst positiv auf unternehmensspezifische Meldungen reagieren. Beide Unternehmen legten überzeugende Zweitquartalszahlen vor. Das Südzucker-Papier ist zudem seit dem Hoch von Anfang März um fast 30 Prozent gesunken, nach den Zahlen dürfte sich die Erholung fortsetzen. Im Spezialistenhandel gewinnen Südzucker 4,5 Prozent, Fielmann bewegen sich zunächst nicht.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17.43 Uhr EUR/USD 1,3081 +0,5% 1,3023 1,2838 EUR/JPY 129,1771 -0,3% 129,6189 128,5825 EUR/CHF 1,2411 -0,0% 1,2417 1,2438 USD/JPY 98,7580 -0,8% 99,5400 100,1610 GBP/USD 1,5117 +0,4% 1,5064 1,4933 === Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com DJG/igo/flf (END) Dow Jones Newswires

   July 11, 2013 02:28 ET (06:28 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 28 AM EDT 07-11-13

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