05.12.2023 10:00:43

MÄRKTE EUROPA/Behauptet - Nokia sehr schwach, Ericsson sehr fest

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich kurz nach Handelsbeginn am Dienstag behauptet. Für den DAX geht es 0,1 Prozent auf 16.420 Punkte nach oben, für den Euro-Stoxx-50 ebenfalls auf 4.421. Deutliche Minuszeichen bei großen Technologiewerten an der Wall Street könnten allerdings zu Gewinnmitnahmen einladen, hieß es bereits vorbörslich warnend. Aktuell liegt der Stoxx-Subindex Technologie aber wenig auffällig im Mittelfeld bei den Branchen. Bislang werden damit schwächere Vorgaben sowohl aus den USA, vor allem aber aus Asien abgeschüttelt.

Am Anleihemarkt stiegen die Kurse weiter, die Renditen sinken also. Im Blick habe der Markt übergeordnet bereits den US-Arbeitsmarktbericht für November am Freitag und die Zinsentscheidung der US-Notenbank in der kommenden Woche, heißt es. Vom Arbeitsmarkt erhoffe man sich nachlassenden Lohndruck und sinkende Nachfrage nach Arbeitskräften. Andernfalls könne sich die Spekulation auf im ersten Halbjahr 2024 sinkende Zinsen zerschlagen. Auf dem Programm am Dienstag steht dazu passend der sogenannte JOLTS-Bericht über offene Stellen und die Fluktuation auf dem US-Arbeitsmarkt.

Wenig bewegen dürften die Revisionen europäischer Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor. Aus Italien wurde der Index aber in Erstlesung berichtet und fiel besser als erwartet aus, ohne aber in den Expansion anzeigenden Bereich zu steigen. Am Nachmittag kommt der ISM-Service-Index aus den USA. Er gelte als ein wichtiger Indikator mit sehr hoher Korrelation zum US-Arbeitsmarkt, sagen Börsianer.

Ebenfalls noch anstehende Erzeugerpreise aus der Eurozone stammen aus dem Oktober. Sie spiegeln damit nicht die aktuelle Entwicklung und dürften somit ebenfalls eher nicht bewegen.

Konjunkturseitig kommen aber gute Nachrichten aus China. Dort setzte der Caixin-Service-Einkaufsmanagerindex seinen Anstieg fort und erreichte ein Dreimonatshoch.

AT&T bestätigt: Telekomausrüstung zukünftig von Ericsson

Weiter schwer unter Druck steht die Nokia-Aktie mit minus 8 Prozent, während es zugleich für Ericsson kräftig um 9,6 Prozent nach oben geht. Spekulationen vom Vortag, die da bereits die Kurse entsprechend bewegt hatten, haben sich in der Nacht bestätigt: AT&T wird nun über fünf Jahre Telekomausrüstung von Ericsson beziehen. Das Geschäft hat einen Wert von rund 14 Milliarden Dollar. Nokia hat darauf umgehend mit einer Verschiebung des Margenziels reagiert.

Für wenig Bewegung sorgen erste Aussagen vom Kapitalmarkttag von Brenntag (-0,4%). Der Chemikalienhändler setzt die operative und rechtliche Entflechtung seiner beiden Geschäftsbereiche Essentials und Specialties im Rahmen seiner strategischen Umstrukturierung fort. Bis 2027 peilt Brenntag auf Konzernebene nun ein jährliches Wachstum des organischen Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 7 bis 9 Prozent an. Vor einem Jahr wurden noch 6 bis 8 Prozent erwartet. Die Brenntag-Aktie gibt im frühen Handel um 0,2 Prozent nach.

Positiv für Kontron (+1,5%) werten Händler eine erneute Auftragsmeldung über 30 Millionen Euro. Carl Zeiss verlieren 4,6 Prozent - laut Händlern hat JP Morgan die Aktie mit "Underweight" gestartet.

Weiter auf Höhenflug sind Morphosys. Der Kurs legt um weitere 5,6 Prozent zu auf 26,29 Euro zu. Im Handel wird auf eine angebliche Studie von JP Morgan verwiesen. Dort soll die Aktie als "Smallcap Favourite" für 2024 genannt werden. Die Analysten nennen laut Händlerangaben ein reduziertes Kursziel von 31 Euro.

Für Barclays geht es nach einer Platzierung um 3,1 Prozent nach unten. Hintergrund ist eine Anteilsreduktion durch den Staatsfonds von Katar im Umfang von rund 2,4 Prozent des aktuellen Aktienkapitals.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.421,16 +0,1% 6,21 +16,5%

Stoxx-50 4.019,86 +0,0% 0,41 +10,1%

DAX 16.414,83 +0,1% 10,07 +17,9%

MDAX 26.298,83 -0,3% -71,42 +4,7%

TecDAX 3.182,98 -0,1% -3,02 +9,0%

SDAX 13.086,11 +0,1% 14,68 +9,7%

FTSE 7.486,99 -0,3% -25,97 +0,8%

CAC 7.348,52 +0,2% 15,93 +13,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,28 -0,07 -0,29

US-Zehnjahresrendite 4,23 -0,02 +0,35

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:05 Mo, 17:03 % YTD

EUR/USD 1,0822 -0,1% 1,0867 1,0816 +1,1%

EUR/JPY 158,89 -0,3% 159,44 159,12 +13,2%

EUR/CHF 0,9458 +0,0% 0,9462 0,9453 -4,4%

EUR/GBP 0,8575 -0,0% 0,8574 0,8574 -3,1%

USD/JPY 146,83 -0,2% 146,68 147,11 +12,0%

GBP/USD 1,2621 -0,1% 1,2675 1,2614 +4,4%

USD/CNH (Offshore) 7,1523 +0,0% 7,1424 7,1523 +3,2%

Bitcoin

BTC/USD 41.475,68 -1,2% 41.445,44 41.257,37 +149,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,68 73,04 +0,9% +0,64 -4,1%

Brent/ICE 78,76 78,03 +0,9% +0,73 +1,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 39,335 40,42 -2,7% -1,09 -52,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.037,26 2.029,63 +0,4% +7,62 +11,7%

Silber (Spot) 24,54 24,53 +0,1% +0,02 +2,4%

Platin (Spot) 914,70 922,00 -0,8% -7,30 -14,4%

Kupfer-Future 3,79 3,82 -0,7% -0,03 -0,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/gos

(END) Dow Jones Newswires

December 05, 2023 04:01 ET (09:01 GMT)

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