23.10.2017 09:34:45
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MÄRKTE EUROPA/Behauptet - Katalonienkonflikt drückt Kurse in Madrid
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa gehen wenig verändert in die neue Woche. Der DAX steigt im frühen Handel um 0,1 Prozent auf 12.998 Punkte, der Euro-Stoxx-50 liegt auf dem Schlussstand vom Freitag. "Das Umfeld spricht für deutlich zunehmende Risikobereitschaft", sagt ein Händler. Die Frage sei, ob sich der Markt erst einmal an die Unsicherheit wegen der Katalonien-Frage gewöhne, nachdem diese am Freitag noch die Stimmung belastet habe.
Die Relative Schwäche des spanischen Aktienmarkts setzt sich fort, das Marktbarometer IBEX gibt um ein halbes Prozent nach. "Ein Ende der politisch bedingten Schwäche ist nicht in Sicht", sagt ein Marktteilnehmer. Am Samstag hat der Ministerrat in Madrid beschlossen, Katalonien die Autonomierechte zu entziehen. Dem muss der Senat noch zustimmen, was voraussichtlich am Freitag geschehen dürfte. In Barcelona gab es dagegen heftige Proteste, Gewaltausbrüche blieben aber bislang aus. Derweil soll in Katalonien das Regionalparlament zusammengerufen werden. Nicht auszuschließen, dass dann die Unabhängigkeit Kataloniens erklärt wird, was die Lage nochmals verschärfen könnte.
Insgesamt sind die Vorlagen für Europa aber günstig, nachdem die großen US-Indizes ihre Rekordjagd fortgesetzt haben und Tokio fest auf den Wahlsieg der Regierungsparteien reagiert hat. Daneben gibt der Euro weiter nach auf etwa 1,1750 Dollar, verglichen mit frühen Freitaghochs über 1,1850 und 1,1775 im späten US-Handel.
Neue Impulse könnten vom Verbrauchervertrauen in der Eurozone am Nachmittag ausgehen, heißt es. Daneben rückt die EZB-Sitzung am Donnerstag in den Blick: Erwartet wird ein Zurückfahren des monatlichen Anleiherückkaufvolumens, aber auch eine zeitliche Verlängerung der Anleihekäufe.
Gute Margenentwicklung bei Philips
Eine günstige Margenentwicklung stützt laut Händlern die Stimmung für Philips. Im dritten Quartal stieg die EBITA-Marge um 140 Basispunkte auf 12,8 Prozent. "Damit ist das Ziel einer Margenverbesserung um 100 Basispunkte im Gesamtjahr nun leichter erreichbar", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Der Gewinn im dritten Quartal habe die Prognosen geschlagen, der Umsatz liege leicht unter den Erwartungen. Der Kurs zieht um 0,6 Prozent an.
Bei Lufthansa ist laut Händlern kein Ende des Höhenflugs in Sicht. "Zusammen mit Deutscher Post, Commerzbank und Infineon ist hier das mittelfristige Momentum am stärksten", sagt ein Marktteilnehmer zur Aufwärtsdyamik des Kurses. Das US-Magazin Barron's schreibt, mit dem aktuellen Rückenwind könne der Kurs Richtung 30 Euro steigen. Trotz des jüngsten Kursanstiegs liege das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) mit 6,3 auf Basis der 2018er Schätzungen unter dem KGV der British-Airways-Mutter IAG oder den Bewertungen der US-Wettbewerber. Im frühen Geschäft steigen Lufthansa um 0,2 Prozent auf 25,78 Euro.
Im TecDAX geben Evotec um weitere 4,7 Prozent nach. Die bekanntgewordene Position auf fallende Evotec-Aktienkurse des Hedge-Fonds Lakewood setzte den Kurs bereits am Freitag unter Druck und lastet weiter. "Der Druck sollte aber schnell nachlassen", sagt ein Händler. Denn fundamental gebe es keine negativen Nachrichten.
Lkw-Zuliefer Jost enttäuscht
In der vierten Reihe des deutschen Markts steigen Jost Werke um 6,5 Prozent. Der Lkw-Zulieferer hat Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und die Prognose für das Gesamtjahr erhöht. Besonders das Asien-Geschäft habe sich zuletzt deutlich stärker entwickelt als erwartet, heißt es in der Mitteilung. Im SDAX gibt der Kurs des Jost-Wettbewerbers SAF-Holland um 1,4 Prozent nach.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.601,62 -0,10 -3,47 9,45
Stoxx-50 3.185,59 0,00 0,13 5,81
DAX 12.990,09 -0,01 -1,19 13,14
MDAX 26.039,11 -0,05 -14,22 17,35
TecDAX 2.489,27 0,11 2,74 37,40
SDAX 11.839,47 -0,15 -17,55 24,37
FTSE 7.517,05 -0,08 -6,18 5,24
CAC 5.372,03 -0,01 -0,35 10,48
Bund-Future 161,69 0,19 1
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:39 Fr, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,1755 -0,09% 1,1766 1,1787 +11,8%
EUR/JPY 133,80 -0,02% 133,82 133,71 +8,8%
EUR/CHF 1,1576 -0,01% 1,1577 1,1583 +8,1%
EUR/GBP 0,8911 -0,00% 0,8911 1,1189 +4,5%
USD/JPY 113,82 +0,07% 113,74 113,44 -2,6%
GBP/USD 1,3192 -0,10% 1,3205 1,3190 +6,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 52,16 51,84 +0,6% 0,32 -8,6%
Brent/ICE 57,92 57,75 +0,3% 0,17 -1,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.275,19 1.280,40 -0,4% -5,22 +10,8%
Silber (Spot) 16,96 17,05 -0,5% -0,09 +6,5%
Platin (Spot) 918,10 923,65 -0,6% -5,55 +1,6%
Kupfer-Future 3,16 3,17 -0,2% -0,01 +25,2%
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/gos
(END) Dow Jones Newswires
October 23, 2017 03:34 ET (07:34 GMT)
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