02.01.2013 13:14:34
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MÄRKTE EUROPA/Anleger zum Jahresauftakt in Sektlaune
Mit einer fulminanten Rally sind Europas Börsen in das neue Jahr gestartet. Die Einigung im Fiskalstreit in den USA und gute Konjunkturdaten aus Asien sorgen für Erleichterung und deutlich steigende Aktienkurse. Vor allem konjunkturzyklische Aktien sind gesucht. Bei den Minenwerten geht es um bis zu 6 Prozent nach oben, der Branchen-Index gewinnt 4,4 Prozent. Die Indizes der Branchen Banken, Automobil und Bau stiegen um bis zu 3 Prozent. Sämtliche Branchen weisen Kursgewinne auf. Der Euro-Stoxx-50 legt um 2,6 Prozent auf 2.703 Punkte zu, der Dax steigt um 2,2 Prozent auf 7.779 Zähler und damit den höchsten Stand seit knapp 5 Jahren.
In der Nacht zum Mittwoch hatte das Repräsentantenhaus dem zuvor gebilligten Gesetzesentwurf des Senats zugestimmt und damit den Sturz von der Fiskalklippe in letzter Sekunde abgefedert. Zumindest fürs erste. Denn über die aufgeschobenen Ausgabenkürzungen wird in einigen Wochen weiter verhandelt werden müssen.
Ungelöst ist damit weiter die Frage der Schuldenobergrenze, die technisch zum Jahreswechsel erreicht wurde, durch einige fiskalische Tricks aber bis in den Februar hinausgezögert wird. "Längerfristig bleiben Zweifel, wie nachhaltig der Kompromiss ist", so Andrew Sullivan, Leiter Sales-Trading bei Piper Jaffray.
Für gute Laune sorgen auch Konjunktur-Nachrichten aus Asien. Der offizielle Einkaufsmanagerindex in China im Dezember lag mit 50,6 Punkten das dritte Mal in Folge im Expansionsbereich. Zudem wurde der China-Index der Bank HSBC auf 51,5 von 50,9 Punkten nach oben revidiert. In Singapur, das wegen seines starken Handels als guter Frühindikator für die weltweite Wirtschaft gilt, hat das Wachstum im vierten Quartal mit 1,8 Prozent die Erwartung von minus 1,0 Prozent klar überboten.
Der Einkaufsmanagerindex der Eurozone geht gegen die China-Hoffnungen unter: Er lag im Dezember in der zweiten Lesung leicht unter der Erwartung. Im Detail hat sich das Verarbeitende Gewerbe in Italien etwas besser, in Frankreich wie erwartet und in Deutschland leicht schwächer entwickelt. Besser als erwartet ist dagegen der Index aus Großbritannien ausgefallen. Am Nachmittag stehen noch Konjunkturdaten aus den USA an, allen voran der ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes.
Am Devisenmarkt sind in diesem Umfeld als riskanter geltende Währungen gesucht. So steigt der australische Dollar zum Yen auf den höchsten Stand seit September 2008. Der Euro legt zum Dollar zwar ebenfalls zu, kann sein Tageshoch bei knapp 1,33 Dollar aber nicht halten. Auch der Ölpreis legt zu. Er profitiert von Konjunkturhoffnungen bzw. davon, dass Risiken für die US-Konjunktur mit dem Kompromiss in Washington fürs erste vermieden wurden.
Die Notierungen am deutschen Anleihemarkt geraten dagegen unter Abgabedruck, der Bund-Future bricht um 140 Punkte ein. Angesichts der gestiegenen Risikofreude sind die vermeintlich sicheren aber unter Renditegesichtspunkten unattraktiven Papiere nicht gesucht. Dafür reagieren die spanischen und italienischen Bondmärkte mit Kursaufschlägen. Mit der Einigung in den USA ist die Nachfrage der Investoren nach riskanteren Anlageformen gestiegen. Die Analysten der RBS erwarten eine weitere Stabilisierung der Länder am Rande Europas.
Rohstoffaktien profitieren von Konjunkturhoffnungen. Der Preis für Eisenerz ist in der Nacht um 4 Prozent gestiegen. Aktien von Fluglinien legen mit der Hoffnung auf eine Wiederbelebung des Frachtgeschäfts zu. Air France-KLM steigen um 3,3 Prozent, IAG um 4,1 Prozent und Lufthansa um 4,3 Prozent. Bei den Bankenaktien springen Commerzbank um 5,2 Prozent an, Deutsche Bank um 4,1 Prozent und die französische Societe Generale um 5,2 Prozent.
Bei den Nebenwerten treibt die Konjunktur-Hoffnung vor allem Maschinenbauer. Unter anderem verteuern sich die Aktien von Gildemeister um 6,4 Prozent.
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 2.705,96 +2,66% Stoxx-50 2.620,64 +1,67% DAX 7.783,28 +2,24% FTSE 6.023,81 +2,14% CAC 3.726,12 +2,34% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 144,12 -140
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 10.15 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3244 0,38% 1,3195 1,3220 EUR/JPY 115,4201 1,67% 113,5215 113,8192 EUR/CHF 1,2085 0,08% 1,2075 1,2070 USD/JPY 87,1370 1,27% 86,0455 86,0930 GBP/USD 1,6308 0,86% 1,6169 1,6156 Kontakt zum Autor: micheal.denzin@dowjones.com
DJG/mod/gos
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January 02, 2013 06:43 ET (11:43 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 43 AM EST 01-02-13
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