15.02.2021 10:03:40

MÄRKTE EUROPA - Anleger setzen auf Pandemie-Ende

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ziehen die Kurse zum Wochenauftakt weiter an. Der Euro-Stoxx-50 steigt auf neue Jahreshochs: Kurz nach der Eröffnung gewinnt er 0,8 Prozent auf 3.725 Punkte. In Mailand geht es um 0,8 Prozent nach oben, Ex-EZB-Chef Mario Draghi ist nun als neuer italienischer Regierungschef vereidigt worden. In London steigen die Kurse mit den weit fortgeschrittenen Impfungen um 1,2 Prozent.

Im DAX geht es nicht ganz so stark nach oben: Er legt im frühen Handel um 0,4 Prozent auf 14.112 Punkte zu und nähert sich so erst einmal nur seinem Jahreshoch, das er am letzten Montag bei 14.169 Punkten aufgestellt hatte. Diese war allerdings auch ein Rekordstand: "Der deutsche Leitindex schielt in Richtung Allzeithoch", sagt Martin Utschneider vom Bankhaus Donner & Reuschel. Und das bisherige Rekordhoch sei wohl nur eine Zwischenstation auf dem Weg zur 15.000er Marke, gibt er sich zuversichtlich.

"Der Optimismus ist weiterhin groß, und die deutlich sinkenden Covid-19 Fallzahlen befeuern ihn zusätzlich", so Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Die Investoren schauten bereits auf die Zeit, die auf die Pandemie folge. "Und in der Hoffnung auf einen Post-Corona-Boom werden Aktien weiterhin gekauft", so Altmann.

Gestützt wird die Stimmung auch von den guten Vorlagen: In den USA hat der S&P-500 am Freitag einen neuen Höchststand markiert. Und in Japan ist der Nikkei das erste Mal seit über 30 Jahren über die 30.000er Marke gestiegen.

Aber auch Ölpreis und Zinsen steigen - Branchen uneinheitlich

Allerdings ziehen auch die Renditen weiter an. Der immer weiter steigende Ölpreis schürt die Inflationsgefahren. Öl ist am Morgen so teuer wie seit über einem Jahr nicht mehr.

Das bewegt auch die europäischen Stoxx-Branchenindizes: Anleger halten sich von zinsreagiblen Aktien wie Versorgern fern und kaufen stattdessen Rohstoff-Titel. Der Stoxx-Index der Öl- und Gas-Aktien gewinnt 2 Prozent, der Index der Basic Resources 2,5 Prozent. Da Banken von der steileren Zinskurve profitieren, legt auch ihr Index mit einem Plus von 1,8 Prozent deutlich zu. Versorger, Pharma-Titel, Telekom-Aktien sowie die relativ konjunkturunabhängigen Titel aus dem Nahrungsmittel und Konsumgüter-Bereich notieren dagegen wenig verändert.

Im DAX steigen Deutsche Bank um 1,5 Prozent, VW um 1,6 Prozent und Allianz um 1,4 Prozent. Auf der Verliererseite stehen die zinsreagiblen Titel aus dem Immobilien-Bereich, hier geben Vonovia um 0,6 Prozent nach und Deutsche Wohnen um 0,3 Prozent.

Zum Start in die Woche waren in Asien die Börsen in China und Hongkong geschlossen, in den USA bleibt die Wall Street aufgrund eines Feiertages zu. In der Folge wird auch in Europa mit vergleichsweise dünnen Handelsumsätzen gerechnet.

Vivendi schießen nach oben - Börsengang von Universal Music beflügelt

Gleich um 21 Prozent schießen Vivendi in Paris nach oben: Schon lange wurde darüber gesprochen, doch nun ist es wohl so weit: Der französische Medienkonzern Vivendi will sein Musik-Geschäft an die Börse bringen. Vivendi rechnet mit Einnahmen von mindestens 30 Milliarden Euro, 60 Prozent des eingenommenen Kapitals sollen über eine Sonderausschüttung an die Aktionäre weitergegeben werden. Die Analysten der Citi werten diesen Schritt als positiv und aktionärsfreundlich. Derzeit handle die Vivendi-Aktie mit einem Holdingabschlag, der zumindest zu einem Teil abgebaut werden dürfte. Diesen positiven Effekt beziffern die Analysten zunächst auf 2,20 Euro je Aktie.

Lanxess-Zukauf positiv gesehen

Lanxess übernimmt den US-Wettbewerber Emerald Kalama Chemical. Der Kaufpreis für den Anbieter von Spezialchemikalien unter anderem für Lebensmittel liegt bei umgerechnet etwa 867 Millionen Euro. An der Börse wird die Übernahme positiv gesehen: Der Deal soll einem Analysten zufolge ab dem ersten Jahr positiv zum Gewinn beitragen, der Kaufpreis sei nicht zu teuer und es werde zudem eine gute EBITDA-Marge zugekauft. Lanxess will den Kauf aus liquiden Mitteln finanzieren. Der Kurs von Lanxess zieht um 4,4 Prozent an.

Im SDAX steigen Klöckner & Co um 5,7 Prozent auf 9,10 Euro: Jefferies hat das Kursziel auf 10,20 von 9,35 Euro erhöht.

Der Darmstädter Fahrzeugbatteriehersteller Akasol wird übernommen. Wie das Unternehmen mitteilte, hat der US-Autozulieferer Borgwarner ein freiwilliges Übernahmeangebot für alle ausstehenden Aktien zum Preis von 120,00 Euro das Stück angekündigt. Der Kurs steigt um 17,9 Prozent auf 123,12 Euro. Die Unternehmensgründer haben das Angebot bereits gebilligt, sie halten insgesamt 59,4 Prozent der Aktien.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.724,76 0,79 29,15 4,84

Stoxx-50 3.231,09 0,63 20,08 3,95

DAX 14.111,67 0,44 61,78 2,86

MDAX 32.829,52 0,72 234,29 6,60

TecDAX 3.559,26 0,39 13,89 10,78

SDAX 15.723,30 0,80 125,37 6,49

FTSE 6.672,38 1,25 82,59 2,00

CAC 5.761,13 1,01 57,46 3,78

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,40 0,03 -0,64

US-Zehnjahresrendite 1,21 0,00 -1,47

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Fr, 18:21 % YTD

EUR/USD 1,2139 +0,12% 1,2124 1,2127 -0,6%

EUR/JPY 127,80 +0,40% 127,29 127,24 +1,4%

EUR/CHF 1,0818 +0,07% 1,0811 1,0806 +0,1%

EUR/GBP 0,8734 -0,17% 0,8749 0,8750 -2,2%

USD/JPY 105,27 +0,27% 104,98 104,92 +1,9%

GBP/USD 1,3901 +0,32% 1,3857 1,3860 +1,7%

USD/CNH 6,4028 -0,29% 6,4213 6,4209 -1,5%

Bitcoin

BTC/USD 47.615,49 -3,062 49.119,75 47.865,50 +63,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,46 59,47 +1,7% 0,99 +24,3%

Brent/ICE 63,16 62,43 +1,2% 0,73 +22,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.818,11 1.824,00 -0,3% -5,89 -4,2%

Silber (Spot) 27,54 27,35 +0,7% +0,19 +4,4%

Platin (Spot) 1.288,33 1.252,00 +2,9% +36,33 +20,4%

Kupfer-Future 3,82 3,79 +0,8% +0,03 +8,5%

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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 15, 2021 04:04 ET (09:04 GMT)

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Allianz SE Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Sh 29,80 0,68% Allianz SE Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Sh
Allianz 302,50 1,10% Allianz
BorgWarner Inc. 32,29 -4,04% BorgWarner Inc.
Deutsche Bank AG 17,03 0,66% Deutsche Bank AG
Deutsche Wohnen SE 24,30 -2,21% Deutsche Wohnen SE
Klöckner & Co (KlöCo) 4,74 -1,25% Klöckner & Co (KlöCo)
LANXESS AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1/5 Sh 4,86 -3,76% LANXESS AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1/5 Sh
LANXESS AG 25,40 -3,05% LANXESS AG
Volkswagen (VW) St. 89,75 0,34% Volkswagen (VW) St.
Volkswagen (VW) AG Vz. 87,76 1,11% Volkswagen (VW) AG Vz.
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