ATX
19.06.2013 18:43:31
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MÄRKTE EUROPA/Anleger hochnervös vor Fed-Entscheidung
Von Manuel Priego Thimmel
Im Vorfeld der Bekanntgabe der Ergebnisse der US-Notenbanksitzung sind Europas Börsen am Mittwoch unter Abgabedruck geraten. In einem sehr nervösen und schwankungsanfälligen Geschäft verlor der Dax 0,4 Prozent auf 8.197 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,6 Prozent auf 2.684 Punkte nach unten. Die Anleger erhoffen sich von Fed-Präsident Ben Bernanke Hinweise darauf, ob die Federal Reserve angesichts der sich erholenden US-Wirtschaft schon bald ihre Wertpapierkäufe von monatlich 85 Milliarden Dollar drosseln wird.
Die Liquiditätsschwemme der US-Notenbank war einer der Haupttreiber an den Finanzmärkten in den vergangenen Jahren. Die Aussicht auf zukünftig weniger Liquidität hat in den vergangenen Wochen für erhebliche Unsicherheiten an den Börsen gesorgt und einen Anstieg der Marktzinsen an den Anleihemärkten ausgelöst. Die meisten Beobachter glauben, dass die Fed entweder im September oder im Dezember damit beginnen wird, die Käufe zu reduzieren.
An den Devisenmärkten herrschte angespannte Ruhe. Der Euro handelte den ganzen Tag um die Marke von 1,34 Dollar. Auch die Anleihemärkte zeigten sich wenig bewegt. Zehnjährige US-Treasurys rentierten zum europäischen Börsenschluss leicht fester bei 2,21 Prozent. Die Rendite von Bundesanleihen stieg minimal um einen Basispunkt auf 1,54 Prozent. An den Anleihemärkten der Peripherie ging es mit den Marktzinsen ebenfalls leicht nach oben.
Für Aufsehen sorgte der chinesische Telekomausrüster Huawei. Am Vorabend sinnierte dessen Topmanager Richard Yu über eine Übernahme von Nokia. An der Wall Street zog der Kurs daraufhin in der Spitze um 12 Prozent an. Anschließend ruderte Huawei zurück, man habe keine Pläne für einen Kauf der Finnen. Analysten halten eine Übernahme von Nokia für wenig wahrscheinlich.
Ein Zusammenschluss hätte sicher einige Vorzüge, so die Credit Suisse. Allerdings gäbe es auch einige Hürden zu überwinden - darunter kartellrechtliche. Nokia Siemens Network würde gemeinsam mit Huawei mehr als 30 Prozent der weltweiten Mobilfunkinfrastruktur auf sich vereinen. Die Analysten sehen auch finanzielle Hindernisse. Nokia-Papiere stiegen dennoch 3,4 Prozent.
Für BT-Group-Papiere ging es nach der Rücktrittsankündigung von CEO Ian Livingston um 1,8 Prozent nach unten. Nach Einschätzung eines Analysten überrascht der Kursrückgang nicht, wenn man bedenke, dass Livingston, zusammen mit CFO Tony Chanmugam, bei den Investoren als die Schlüsselfigur für den Turnaround bei BT gilt. Ein zweiter Analyst führt das Kursminus auch darauf zurück, dass der Rücktritt ohne Vorankündigung erfolgt sei.
Die Aktie von ThyssenKrupp verlor infolge eines Berichts im Manager Magazin 2,1 Prozent. Das Magazin hatte geschrieben, die finnische Outokumpu dränge ThyssenKrupp, auf eine Forderung von 1,25 Milliarden Euro teilweise zu verzichten. Die Forderung war entstanden, als ThyssenKrupp im vergangenen Jahr seine Inoxum genannte Edelstahlsparte an Outokumpu verkaufte. Angesichts anhaltender Verluste fordere das finnische Unternehmen nun einen Teilverzicht.
Gut kamen bei Investoren die strategischen Pläne von Alcatel-Lucent an. Die Franzosen wollen sich auf Internet-basierte Dienste und das Breitbandgeschäft konzentrieren und Beteiligungen von 1 Milliarde Euro verkaufen. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", kommentierte die Bank of America. Die Aktie stieg um 6,2 Prozent.
Europäische Schlussbörsen vom Mittwoch, 19. Juni .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.686,11 -14,82 -0,5% 1,9 . Stoxx-50 2.658,39 -3,77 -0,1% 3,1 . Stoxx-600 292,46 -0,56 -0,2% 4,6 Frankfurt XETRA-DAX 8.197,08 -32,43 -0,4% 7,7 London FTSE-100 6.348,82 -25,39 -0,4% 7,6 Paris CAC-40 3.839,34 -21,21 -0,6% 5,4 Amsterdam AEX 351,08 -0,01 0% 2,4 Athen ATHEX-20 309,21 -2,13 -0,7% -0,2 Brüssel BEL-20 2.618,40 -0,92 -0,0% 5,8 Budapest BUX 19.026,68 -163,22 -0,9% 4,7 Helsinki OMXH-25 2.292,65 -8,21 -0,4% 3,7 Istanbul ISE NAT. 30 96.775,89 1286,36 +1,3% -1,0 Kopenhagen OMXC-20 515,64 -5,61 -1,1% 3,9 Lissabon PSI 20 5.883,12 -37,23 -0,6% 3,4 Madrid IBEX-35 8.180,20 -81,90 -1,0% -0,9 Mailand FTSE-MIB 16.045,52 -152,42 -0,9% -1,4 Moskau RTS 1.291,72 -22,34 -1,7% -15,4 Oslo OBX 438,99 -4,11 -0,9% 7,0 Prag PX 925,32 0,53 +0,1% -10,9 Stockholm OMXS-30 1.174,84 -19,11 -1,6% 6,3 Warschau WIG-20 2.413,40 -41,75 -1,7% -6,8 Wien ATX 2.381,18 -1,93 -0,1% -0,8 Zürich SMI 7.731,82 32,08 +0,4% 13,3DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.28 Uhr Di, 17.34 Uhr EUR/USD 1,3403 0,05% 1,3396 1,3409 EUR/JPY 127,6367 0,18% 127,4099 127,9593 EUR/CHF 1,2322 0,10% 1,2310 1,2318 USD/JPY 95,2220 0,20% 95,0280 95,4540 GBP/USD 1,5652 0,02% 1,5649 1,5629 .=== Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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June 19, 2013 12:12 ET (16:12 GMT)
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