08.01.2015 15:35:33

MÄRKTE EUROPA/Aktien steigen und der Euro fällt weiter

   Von Benjamin Krieger

   Der über 50 US-Dollar stabilisierte Ölpreis nährt am Donnerstag eine Erholung an Europas Aktienmärkten. Mit Ausnahme der Börse in Athen melden alle Handelsplätze Kursgewinne. Der Dax steigt am Nachmittag um 1,6 Prozent auf 9.671 Punkte. Die größten Kursgewinne verbuchen die beiden Schwergewichte Bayer und Deutsche Telekom mit jeweils 3,2 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 legt um 2 Prozent auf 3.088 Punkte zu.

   Der Preis der Nordseesorte Brent, der am Mittwoch kurzfristig unter 50 Dollar gefallen war, zeigt sich mit 51,40 Dollar gut behauptet. "Der weltweite Ausblick für den Ölpreis ist aber düster angesichts der Unsicherheiten in der Eurozone und der uneinheitlichen Signale aus den USA und Asien", sagt Myrto Sokou von Sucden, einem der großen Market Maker an der Londoner Warenterminbörse.

   Die Lagerbestände an Öldestillaten wie Heizöl sind laut Sokou im Vergleich zur Vorwoche um 8 Prozent gestiegen und die Benzinbestände um 3,4 Prozent. Das Angebot weitet sich also noch immer aus. Lediglich die Rohöllagerbestände seien minimal zurückgegangen. Auch der starke US-Dollar drücke an den Rohstoffmärkten auf die Stimmung, sagt Sokou.

   Am Devisenmarkt setzt sich die Stärke des Dollars fort. Der Euro ist am Mittag mit 1,1754 auf ein neues Neunjahrestief gefallen. Die US-Währung wertet auch zum Yen, Schweizer Franken und zum Pfund auf. Sie profitiert von der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA und ein monatlicher Bericht über Entlassungen untermauern einen robusten US-Arbeitsmarkt auch im Dezember. Der offizielle Arbeitsmarktbericht wird am Freitag veröffentlicht.

   An der Londoner Börse springt der Kurs der schwer gebeutelten Supermarkt-Kette Tesco um 13,5 Prozent nach oben. Die Briten wollen die Preise senken, um verloren gegangene Marktanteile zurückzugewinnen, unprofitable Filialen schließen und Vermögenswerte verkaufen. Nicht zuletzt wegen des Verlustes von Marktanteilen an Aldi und Lidl und mehrerer Gewinnwarnungen waren Tesco 2014 um mehr als 40 Prozent eingebrochen.

   Metro-Aktien ziehen um 4,5 Prozent an. Auch die Metro ist seit Jahren schon ein Restrukturierungsfall und sie veröffentlicht in der kommenden Woche ebenfalls Umsatzzahlen.

   Marks & Spencer hat im Unterschied zu Tesco mit Umsatzzahlen die Erwartungen verfehlt. In den letzten 13 Wochen vor dem Jahresende, die das wichtige Weihnachtsgeschäft beinhalten, ist der Umsatz um 1,6 Prozent zurückgegangen. Die Aktie verliert 4 Prozent.

   Bei Standard Chartered geht es um 1,1 Prozent nach oben. Die britische Bank will ihren weltweiten Aktienhandel einstellen und streicht deswegen 200 Stellen. Weitere 2.000 Arbeitsplätze sollen im Privatkundengeschäft wegfallen. Die Bank will die Kosten um 400 Millionen US-Dollar senken und den Gewinnrückgang stoppen.

   Die Bank UBS hat die SAP-Aktie auf "Neutral" von "Kaufen" gesenkt. SAP fallen daraufhin um 0,4 Prozent. Außerdem hat UBS die Kursziele für den Baukonzern HOCHTIEF und den Versorger E.ON gesenkt. Beide Aktien steigen um 0,6 Prozent, bleiben damit aber etwas hinter dem festen Gesamtmarkt zurück.

   Die Societe Generale hat die Aktie des Industriekonzerns Schneider Electric zum Kauf empfohlen. Mit einem Kursanstieg von 3,8 Prozent ist die Aktie größte Kursgewinner im Euro-Stoxx-50.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.090,45 +2,10% Stoxx-50 2.981,30 +2,08% DAX 9.680,89 +1,71% FTSE 6.529,71 +1,71% CAC 4.206,18 +2,27% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 156,62 -7

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9.02 Uhr Di, 17.27 Uhr EUR/USD 1,1789 -0,86% 1,1891 1,1927 EUR/JPY 140,84 -0,50% 141,55 141,40 EUR/CHF 1,2009 0,00% 1,2010 1,2011 USD/JPY 119,45 0,37% 119,00 118,55 GBP/USD 1,5075 -0,50% 1,5151 1,5175 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   January 08, 2015 09:04 ET (14:04 GMT)

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Marks & Spencer plc 4,69 -0,04% Marks & Spencer plc
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Societe Generale (spons. ADRs) 5,30 0,95% Societe Generale  (spons. ADRs)
UBS 10,46 -0,48% UBS