MÄRKTE ASIEN/Überwiegend gute Stimmung am Aktienmarkt

   Von Chao Deng

   SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Überwiegend mit Aufschlägen haben sich die ostasiatischen Börsen am Donnerstag präsentiert. Die Leitbörsen in Schanghai und Tokio zählten ebenso wie der Markt in Australien zu jenen, die im Plus schlossen. Die Kurse seien den erneuten Allzeithochs an der Wall Street gefolgt, hieß es im Handel. Den Haupttreiber habe die Hoffnung auf eine koordinierte Aktion der Notenbanken von Japan bis Europa zur Abfederung der Brexitfolgen geliefert, sagten Händler. Dazu gesellten sich positive Geschäftsausweise sowie überzeugende Wirtschaftsdaten aus den USA. "Die Zentralbankerwartungen sind der wichtigste Treiber gepaart mit guten Geschäftszahlen wichtiger Unternehmen", sagte Aktienhändler Bill Bowler von Forsyth Barr Asia mit Verweis auf Microsoft.

Stahlwerte in China gesucht In Tokio stieg der Nikkei-225 auch dank kräftigen Rückenwinds durch den Devisenmarkt um 0,8 Prozent auf 16.810 Punkte. Denn der Yen fiel auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen und schob den Aktienmarkt damit kräftig an. Ein schwacher Yen verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exportwirtschaft und macht Aktien für ausländische Anleger zudem billiger. Lokale Medienbericht drückten den Yen und befeuerten zugleich den japanischen Aktienmarkt. Denn dort war zu lesen, dass das Konjunkturprogramm der japanischen Regierung bis zu 20 Billionen Yen ausmachen könnte. Außerdem könnte die japanische Notenbank Ende des Monats mit geldpolitischen Lockerungen aufwarten. Dies belastet den Yen auf breiter Front. Der US-Dollar stieg bis zum Börsenschluss in Tokio auf 107,10 Yen nach Wechselkursen um 106 Yen zur Vortageszeit.

   Laut Fondsmanager Mitsushige Akino von Ichiyoshi Asset Management liegt ein Stimulus-Umfang von 20 Billionen Yen in der erwarteten Spanne. Er sprach zudem von der Erwartung, dass das Programm "Helikoptergeld-ähnliche Züge" annehmen könnte.

   In Schanghai kletterte der Composite um 0,4 Prozent auf 3.039 Zähler - gestützt von als defensiv geltenden Werten. Aber auch Titel mit Bezug zur Stahlbranche waren gesucht. Händler sprachen von Euphorie wegen der steigenden Ertragskraft bei Stahlwalzwerken. So zogen Jiangsu Shagang nur gebremst vom Tageslimit an. Das Unternehmen erwartet für das erste Halbjahr Gewinne von mindestens 50 Millionen Yuan nach Verlusten im Vorjahreszeitraum.

HSI vor Bullenmarktmodus In Hongkong schaffte die Börse den Sprung in den Bullenmarktmodus. Der HSI verbuchte in sechs der vergangenen sieben Sitzungen Aufschläge - angetrieben von den Sektoren Immobilien und Finanzwesen. Der Index in Hongkong drehte seit Jahresbeginn wieder ins Plus lag zuletzt über 20 Prozent über dem jüngsten Tief von Mitte Februar. Zudem profitierte der Markt in Hongkong von Anlegern aus dem chinesischen Kernland, die über die Handelsverknüpfung der Börsen in Schanghai und Hongkong verstärkt bei HSI-Werten auf Einkaufstour gehen. In Sydney verbuchte der S&P/ASX-200 den zweiten Tag in Folge Aufschläge. Auch hier hätten Anleger konsequent die japanische Stimuli-Karte gespielt, hieß es.

   Während die Ölpreise anzogen, geriet der Goldpreis unter Druck und fiel auf ein Dreiwochentief. Die Feinunze erholte sich jedoch im späten Handel wieder etwas und wurde zuletzt mit 1.321 US-Dollar nach Kursen um 1.332 zur Vortageszeit und einem Tagestief von 1.311 gehandelt. Steigende Aktienkurse sowie der festere Greenback wurden im Handel als Gründe für den Preisverfall genannt.

Immobilienwerte in Hongkong gesucht Unter den Einzelwerten zogen die Immobilienwerte Sun Hung Kai Properties, New World Development und Cheung Kong Property Holdings in Hongkong zwischen 0,6 und 2,2 Prozent an. Anleger hätten auf eine abgeschlossene Bodenbildung des Immobilienmarktes der Stadt gesetzt, hieß es. Die Häuserpreise zogen wieder an. HSBC gewannen trotz der Meldungen über die Verhaftung eines Devisenmanagers 0,4 Prozent.

   In Tokio stiegen Export- und Finanzwerte: Honda Motor und Nomura Holdings kletterten um 4,5 bzw. 5,0 Prozent. Ono Pharmaceutical büßten dagegen 5,0 Prozent ein, nachdem Medien berichtet hatten, offizielle Stellen bemühten sich durch neue Richtlinien um eine Eindämmung der Gesundheitskosten. Minebea sprangen um 14 Prozent gestützt von Berichten über eine positive Gewinnentwicklung. In Sydney wurden Bankenwerte von einem Bericht der lokalen Regulierungsbehörden gestützt, der den Banken attestierte, auf den Brexit gut vorbereitet zu sein.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.512,40 +0,43% +4,09% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.810,22 +0,77% -11,68% 08:00 Kospi (Seoul) 2.011,20 -0,21% +2,54% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.039,19 +0,37% -14,13% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 21.999,89 +0,54% +0,39% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.056,56 +0,54% +8,62% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.945,24 -0,02% +2,17% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.659,24 -0,62% -1,97% 11:00 BSE (Mumbai) 27.903,21 -0,05% +6,84% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:04 % YTD EUR/USD 1,1034 +0,2% 1,1011 1,0988 +1,6% EUR/JPY 116,89 -1,0% 118,05 116,69 -8,3% EUR/GBP 0,8367 +0,6% 0,8318 0,8401 +13,6% GBP/USD 1,3185 -0,4% 1,3237 1,3081 -10,6% USD/JPY 105,94 -1,2% 107,22 106,18 -9,8% USD/KRW 1136,35 -0,6% 1143,45 1142,40 -3,4% USD/CNY 6,6751 -0,0% 6,6778 6,6880 +2,8% USD/CNH 6,6783 -0,0% 6,6802 6,6984 +1,7% USD/HKD 7,7555 -0,0% 7,7558 7,7553 +0,1% AUD/USD 0,7501 +0,4% 0,7473 0,7482 +3,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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