28.08.2019 07:08:47

MÄRKTE ASIEN/Etwas fester - Chinesische Autoaktien gesucht

Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Kleine Gewinne prägen am Mittwoch das Bild an den Börsen in Ostasien und Australien. Sie setzen sich damit von den leicht negativen Vorgaben der Wall Street ab. Dort hatten erneut inverse Zinskurven Rezessionssorgen ausgelöst. Dass zweijährige Anleihen mehr Zinsen abwerfen als zehnjährige, wie an Wall Street erneut zu sehen, gilt als starker Vorbote für eine bevorstehende Rezession. Verstärkt wurde dies dadurch, dass auch die Dreimonatsrendite unter die von 30-jährigen Papieren sank.

Für den japanischen Nikkei-Index geht es um 0,1 Prozent nach oben auf 20.485 Punkte, auch Hongkong tendiert gut behauptet. In Sydney und in Seoul legen die Indizes etwas stärker zu. Der Schanghai-Composite, am Vortag noch der größte Gewinner, büßt dagegen 0,3 Prozent ein.

Am Devisenmarkt setzt der Yuan seine insgesamt zu beobachtende Seitwärtsbewegung vom Dienstag fort. Die chinesische Notenbank hat den Yuan -Mittelkurs zwar erneut schwächer gefixt, allerdings nur minimal und auch nicht so stark, wie von Analysten im Vorfeld aus der Kursentwicklung abgeleitet. Am Dienstag hatte sie die eigene Währung mit 0,3 Prozent zwar relativ stark abgewertet, aber auch da nicht so stark wie von Experten erwartet. Analysten werten das dahingehend, dass China an keiner schärferen Abwertung des Yuan interessiert ist. Die USA hatten China im Handelsstreit zuletzt offen Währungsmanipulation vorgeworfen.

Vom Handelsstreit selbst gibt es keine neuen Nachrichten. Hier dürften nach den jüngsten Aussagen beider Seiten im September die Gespräche fortgesetzt werden. Aktuell sei es für die Anleger schwer, zu beurteilen, wie weit beide Seiten seien. Grundsätzlich seien sich die Akteure aber bewusst, dass man jederzeit nur einen Tweet von US-Präsident Trump von einer weitere Eskalation entfernt sei, sagt IG-Marktexperte Jingyi Pan.

Autoaktien in Hongkong gesucht

Unter den Einzelwerten legen ZTE in Hongkong um 1 Prozent zu. Der Telekommunikationsausrüster, der im vergangenen Jahr zeitweise von den USA boykottiert wurde, hat im ersten Halbjahr wieder einen Gewinn erwirtschaftet nach einem Verlust vor Jahresfrist. Zudem stieg der Umsatz um 13 Prozent. Die Analysten von Jefferies warnen dennoch, dass für das Gesamtjahr die kursierenden Konsensschätzungen verfehlt werden könnte, weil ZTE stärker von Einmaleffekten profitiert habe.

Der Kurs des Schweinefleischproduzenten WH Group gibt um 1,3 Prozent nach. Neuen Daten zufolge sind die Schweinepreise in den vergangenen zehn Tagen um 16 Prozent gestiegen. Hintergrund sind Sorgen über eine Beeinträchtigung der Produktion wegen der in Afrika grassierenden Schweinepest. Zwar habe Peking Maßnahmen zur Erhöhung der Produktion eingeleitet, diese hülfen aber nicht, wenn es kurzfristig eine Schweineknappheit gebe, so Marktexperten.

Für die Autoaktie Brilliance geht es um über 4 Prozent kräftiger nach oben. Daiwa und UOB KH haben das Kursziel für den Titel erhöht. Die Halbjahreszahlen des Gemeinschaftsunternehmens mit BMW seien zwar wenig inspirierend gewesen, im zweiten Halbjahr dürfte es aber dank der neuen 3er Serie von BMW aufwärts gehen, erwartet UOB.

Gesucht sind aber auch andere Autoaktien wie Geely und Great Wall Motor mit Gewinnen von 1,3 bzw 4,4 Prozent. Hintergrund ist ein Beschluss des chinesischen Staatsrats vom Vortag, Restriktionen für den Kauf von Autos zu lockern um den Konsum anzukurbeln. Weil Peking auch anderen Sektoren entsprechend unter die Arme greifen will, sind beispielsweise auch Konsumwerte wie China Mengniu und der Hengan International gesucht.

Ölpreise bauen Gewinne noch aus

Am Ölmarkt werden Gewinn aus dem späten US-Handel verteidigt. Da hatten die Preise kräftiger angezogen, nachdem Ölvorratsdaten einen deutlichen Rückgang gezeigt hatten. Brentöl verteuert sich um 0,7 Prozent auf 59,90 Dollar. Im späteren Tagesverlauf werden die offiziellen US-Lagervorräte mitgeteilt.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.492,40 +0,33% +14,98% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 20.484,64 +0,14% +2,35% 08:00

Kospi (Seoul) 1.935,17 +0,55% -5,19% 08:00

Schanghai-Comp. 2.892,70 -0,33% +15,99% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 25.677,75 +0,05% -0,82% 10:00

Straits-Times (Sing.) 3.071,79 +0,14% -0,04% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.588,51 -0,15% -5,90% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:44 % YTD

EUR/USD 1,1086 -0,0% 1,1092 1,1115 -3,3%

EUR/JPY 117,31 +0,0% 117,30 117,41 -6,7%

EUR/GBP 0,9029 +0,0% 0,9026 0,9075 +0,3%

GBP/USD 1,2278 -0,1% 1,2289 1,2248 -3,6%

USD/JPY 105,81 +0,1% 105,76 105,63 -3,5%

USD/KRW 1213,80 +0,2% 1211,81 1213,31 +8,9%

USD/CNY 7,1575 -0,1% 7,1622 7,1641 +4,1%

USD/CNH 7,1637 -0,0% 7,1661 7,1761 +4,3%

USD/HKD 7,8465 -0,0% 7,8471 7,8447 +0,2%

AUD/USD 0,6738 -0,2% 0,6752 0,6752 -4,4%

NZD/USD 0,6338 -0,4% 0,6364 0,6368 -5,6%

Bitcoin

BTC/USD 10.078,50 -0,5% 10.127,75 10.143,50 +171,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 55,47 54,93 +1,0% 0,54 +15,5%

Brent/ICE 59,90 59,51 +0,7% 0,39 +8,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.536,27 1.542,65 -0,4% -6,39 +19,8%

Silber (Spot) 18,19 18,19 -0,0% -0,00 +17,4%

Platin (Spot) 869,90 866,10 +0,4% +3,80 +9,2%

Kupfer-Future 2,55 2,55 +0,2% +0,00 -3,5%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cbr

(END) Dow Jones Newswires

August 28, 2019 01:08 ET (05:08 GMT)

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