MÄRKTE ASIEN/Dreifach-Rekord an Wall Street treibt Kurse

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die ostasiatischen Aktienmärkte haben zum Wochenausklang mit Unterstützung von der Wall Street weiter zugelegt. Dort hatten die drei wichtigsten Indizes Allzeithochs erreicht - ein seltenes Ereignis, das zuletzt Ende 1999 eingetreten war. Zusätzlicher Flankenschutz kam vom festen Ölpreis und vor allem für Tokio vom wieder etwas nachgebenden Yen. Neue Konjunkturdaten aus China spielten eher eine untergeordnete Rolle.

   Einige Börsianer betonten, dass die aktuelle Aufwärtsbewegung stark stimmungsgetrieben sei. "Die Rally am Aktienmarkt dürfte zunehmend ihr wahres Gesicht zeigen, wenn deutlich wird, dass das Sentiment der treibende Faktor ist und nicht die fundamentalen Daten", sagte Analyst Lukman Otunuga vom britischen Broker FXTM. Die hoch gesteckten Erwartungen auf Interventionen der Zentralbanken und die schwindende Unsicherheit rund um den Brexit trieben die Anleger in riskantere Anlagen. Dazu komme der Zinsterminmarkt, wo eine US-Zinserhöhung in diesem Jahr mit nur noch einer Wahrscheinlichkeit von 36,4 Prozent eingepreist werde.

Sharp haussieren mit Übernahme Der Nikkei-Index in Tokio legte um 1,1 Prozent auf 16.920 Punkte zu, auch mit Nachholbedarf nach der Feiertagspause am Donnerstag. Der Dollar ist auf über 102 Yen gestiegen und liegt damit rund 1 Yen höher als zur gleichen Vortageszeit. Das spielt dem japanischen Export in die Hände. Daher legten beispielsweise Automobilwerte zu. Toyota Motor gewannen 0,9 Prozent und Mazda Motor 2,2 Prozent. Toshiba steigerten sich um 3,8 Prozent, nachdem das Unternehmen erstmals seit sechs Quartalen in die Gewinnzone vorgeprescht ist.

   Sharp schossen um 19 Prozent nach oben, nachdem die chinesischen Kartell-Behörden dem Kauf des japanischen Elektronikkonzerns durch den in Taiwan gelisteten Telekomausrüster Foxconn Technology, auch bekannt als Hon Hai, zugestimmt haben. Foxconn zahlt umgerechnet rund 3 Milliarden Euro für rund zwei Drittel des Herstellers von Elektronikgeräten. Zugleich war Foxconn aus einem anderen Grund in den Schlagzeilen: Der Apple-Zulieferer hat im zweiten Quartal deutlich schlechter abgeschnitten als erwartet. Die Hon-Hai-Aktie verlor 3,7 Prozent.

   Für eine anhaltende Aufwärtsbewegung in Tokio sieht indessen Mutsumi Kagawa von Rakuten Securities einige Hürden. Der Markt benötige eine klare Vorstellung von der künftigen Geldpolitik in Japan und den USA und auch bessere Informationen über den Stimulierungsplan der japanischen Regierung.

   In Seoul fiel die Samsung-Aktie um 0,9 Prozent. Der Konzern übernimmt die Dacor Inc, ein auf Luxushaushaltsgeräte spezialisiertes Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Industry. Angaben zum Preis machte Samsung nicht. Der Gesamtmarkt in Seoul legte minimal zu.

   Am australischen Markt ging es leicht aufwärts, getragen von zum Teil starken Gewinnen im Energiesektor. Woodside Petroleum gewannen 0,9 Prozent, Oil Search 0,5 Prozent, Santos 4 Prozent und Origin Energy 2,4 Prozent. Auch die Rohstoffproduzenten gingen fester, so BHP Billiton um 2,1 Prozent. Bei den Bankenwerten gaben Westpac erneut ab, nachdem am Vortag Zahlen enttäuscht hatten, unter anderem wegen gestiegener Kreditausfälle.

   Die chinesischen Börsen in Hongkong und Schanghai legten ebenfalls zu, Hongkong um 0,8 Prozent. Die chinesische Industrieproduktion lag im Juli zwar unter den Erwartungen, sorgte aber kaum für Verstimmung. Auch hier stehe eher die Politik der Notenbanken im Fokus und weniger die fundamentale Lage, hieß es dazu.

Ölpreis legt nach Vortagesrally nochmals zu Der Ölpreis konnte die Vortagesgewinne in Asien halten, die Sorte Brent tendierte zuletzt kaum verändert, nach einer fast fünfprozentigen Rally am Donnerstag. Hintergrund ist, dass Saudi-Arabien seine Bereitschaft zu Stabilisierungsmaßnahmen am Ölmarkt erklärt hat. Dies könnte im September beschlossen werden, wenn sich das Erdölkartell Opec in Algerien mit Nicht-Mitgliedsstaaten trifft. === Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.530,90 +0,42% +4,44% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.919,92 +1,10% -11,11% 08:00 Kospi (Seoul) 2.049,07 +0,01% +4,47% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.051,02 +1,61% -13,79% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.766,35 +0,82% +3,89% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.150,39 +0,20% +9,74% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.863,32 -0,23% -0,67% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.683,12 +0,26% -0,55% 11:00 BSE (Mumbai) 28.128,18 +0,96% +7,70% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 12.26 Uhr % YTD EUR/USD 1,1151 +0,1% 1,1142 1,1140 +2,7% EUR/JPY 113,82 +0,2% 113,56 113,05 -10,7% EUR/GBP 0,8605 +0,1% 0,8599 0,8597 +16,8% GBP/USD 1,2958 +0,0% 1,2957 1,2959 -12,1% USD/JPY 102,07 +0,1% 101,94 101,48 -13,1% USD/KRW 1103,52 +0,5% 1098,35 1099,36 -6,2% USD/CNY 6,6435 +0,2% 6,6277 6,6381 +2,3% USD/CNH 6,6513 +0,1% 6,6439 6,6495 +1,3% USD/HKD 7,7563 -0,0% 7,7567 7,7564 +0,1% AUD/USD 0,7692 -0,1% 0,7699 0,7714 +5,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,64 43,49 +0,3% 0,15 +2,9% Brent/ICE 46,05 46,04 +0,0% 0,01 +6,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.339,29 1.338,87 +0,0% +0,42 +26,3% Silber (Spot) 19,96 19,97 -0,1% -0,01 +44,4% Platin (Spot) 1.145,50 1.140,50 +0,4% +5,00 +28,5% Kupfer-Future 2,18 2,19 -0,4% -0,01 +1,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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