13.04.2017 10:13:44

MÄRKTE ASIEN/Dollar sackt ab - Exportmärkte unter Druck

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--In Ostasien hat am Donnerstag die Musik am Devisenmarkt gespielt. Der Dollar geriet gegen die Währungen der Region kräftig unter Druck, was einen Abverkauf von Aktien in den exportabhängigen Ländern auslöste. Hintergrund waren Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump in einem Interview mit dem Wall Street Journal, wonach der Dollar "zu stark" werde: "Es ist sehr schwierig im Wettbewerb mit einem starken Dollar und wenn die anderen Länder ihre Währungen abwerten." Er würde es befürworten, wenn die US-Notenbank noch länger die Zinsen niedrig halte.

   Am Devisenmarkt sackte der Dollar daraufhin ab, so etwa gegen den Yen von 109,50 vor den Aussagen bis auf 108,73 - das war ein neues Fünfmonatstief. Zuletzt erholte sich die US-Devise auf 109,08. Der Australische Dollar legte rund 0,6 Prozent zu. Zugleich nahm Trump seine Aussage zurück, dass China seine Währung manipuliere. Er wolle nicht die Gespräche mit Peking betreffs Nordkorea gefährden, sagte er zur Begründung. Derweil hat China den Yuan 0,4 Prozent fester gegen den Dollar gefixt, das war die größte Anpassung nach oben seit dem 18. Januar. Neben den Bewegungen am Devisenmarkt spielten auch weiter die internationalen politischen Verwerfungen eine Rolle. Die Krisenherde Syrien und Nordkorea und das angespannte Verhältnis zwischen Amerika und Russland ließen die Anleger vorsichtig agieren.

Australische Minenwerte sausen abwärts Mit am stärksten betroffen von der heimischen Währungsstärke waren die australischen Minenwerte. Rio Tinto verbilligten sich um 4,8 Prozent und BHP Billiton um 4,2 Prozent. Mit Fortescue Metals ging es sogar um 7,5 Prozent abwärts, nachdem der Konzern für das dritte Geschäftsquartal über einen 6,1-prozentigen Rückgang bei den Ausfuhren berichtet hatte. Nur die Goldminen zeigten sich fester mit dem anziehenden Goldpreis. Newcrest Mining zogen um 0,5 Prozent an.

   In Japan, wo der starke Yen seit Tagen lastet, ging es mit dem Nikkei-225 nochmals um 0,7 Prozent auf 18.427 Punkte nach unten. Allerdings schloss er damit mehr als 100 Punkte über dem Tagestief. Bei den Exportwerten verloren Mazda Motor 1,3 Prozent und Tokyo Electron 1,6 Prozent. Sollte es im folgenden zu einem größeren Abverkauf in Japan kommen, drohe ein Übergreifen auf die anderen asiatischen Märkte, sagte Asienexperte Vishnu Varathan von der Mizuho Bank in Singapur, der die Gefahr eines Rückzugs ausländischer Fonds aus asiatischen Aktien beschwor.

   Einige Teilnehmer bezweifelten indes die Nachhaltigkeit der aktuellen Dollarschwäche. So hieß es von Analysten, die Zinsdifferenz zwischen den USA und anderen Ländern spiele weiter dem Dollar in die Karten. Am Donnerstag beließen die Notenbanken in Südkorea und Singapur ihre Geldpolitik unverändert.

Chinesische Handelsbilanz stützt Schanghai - Samsung-Aktie treibt Kospi In China stützten gleich zwei Faktoren und verhalfen dem Leitindex gegen den regionalen Trend zu einem Miniplus: Zum einen halfen gute Handelsbilanzdaten. Das Land hat im März wieder einen Überschuss erzielt, da die Exporte nach dem überraschenden Defizit im Februar wieder anzogen. Die Differenz zwischen Ex- und Importen lag im März bei einem Überschuss von 23,9 Milliarden US-Dollar, im Februar hatte es ein Defizit von 9,2 Milliarden Dollar gegeben.

   Zum zweiten pumpte die chinesische Notenbank wieder Liquidität in den Markt, erstmals nach 13 Handelstagen ohne eine solche Aktion. Am Donnerstag flossen 70 Milliarden Yuan in die Finanzmärkte, das entsprach rund 9,5 Milliarden Euro. Auch in Hongkong verminderte der Markt seine Verluste mit der starken chinesischen Handelsbilanz, hier ging es schließlich 0,1 Prozent nach unten.

   Stärkster Markt war aber Südkorea mit einem Plus von 0,9 Prozent, gestützt von dem Plus von 1,2 Prozent beim Schwergewicht Samsung. Der Handygigant hat für sein neues Modell Galaxy S8 in den USA und Südkorea höhere Vorbestellungen verzeichnet als beim Vorgängermodell.

   Dagegen setzte sich die Schwäche bei den Bankenwerten an der Wall Street auch in Asien fort. Die Teilnehmer sind nervös vor den Ergebnisberichten großer US-Banken am Donnerstag, so von JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup. In Australien sanken Macquarie Group um 1,2 Prozent und Australia and New Zealand Banking Group um 0,8 Prozent. In Tokio verloren Shinsei Bank 1,6 Prozent und Mitsubishi UFJ Financial 1,9 Prozent.

Gold mit schwachem Dollar fest Der Goldpreis profitierte in der Nacht von dem schwachen Dollar und rückte um gut zehn Dollar auf 1.286 Dollar je Feinunze vor, das ist das höchste Niveau seit dem 10. November. Der Ölpreis lief am Vortag abwärts und konnte sich nicht davon erholen. Zur Begründung wurde auf Daten der staatlichen Energieagentur der USA (EIA) verwiesen, wonach die Ölproduzenten in den USA in der vergangenen Woche ihre Fördermenge weiter erhöht hatten. Damit hält die Anhebung der Fördermengen bereits seit zwei Monaten an. Der Preis für das Fass Brent lag bei 55,90 Dollar. === Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.889,90 -0,74% +3,35% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.426,84 -0,68% -3,60% 08:00 Kospi (Seoul) 2.148,61 +0,93% +6,03% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.276,07 +0,07% +5,56% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 24.285,91 -0,11% +10,40% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.836,68 +0,19% +6,30% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.167,43 -0,58% +9,95% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.738,89 -0,30% +5,92% 11:00 BSE (Mumbai) 29.609,40 -0,12% +11,20% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9.32 Uhr % YTD EUR/USD 1,0656 -0,1% 1,0667 1,0619 +1,3% EUR/JPY 116,25 +0,0% 116,21 116,52 -5,4% EUR/GBP 0,8489 -0,2% 0,8503 0,8498 -0,4% GBP/USD 1,2556 +0,1% 1,2546 1,2496 +1,8% USD/JPY 109,08 +0,1% 108,94 109,73 -6,7% USD/KRW 1130,11 -0,4% 1134,44 1141,34 -6,4% USD/CNY 6,8834 -0,1% 6,8915 6,8956 -0,9% USD/CNH 6,8807 -0,0% 6,8831 6,9007 -1,4% USD/HKD 7,7731 +0,0% 7,7712 7,7718 +0,2% AUD/USD 0,7578 +0,6% 0,7535 0,7500 +5,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,11 53,11 0% 0,00 -5,3% Brent/ICE 55,92 55,86 +0,1% 0,06 -4,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.285,47 1.286,60 -0,1% -1,13 +11,6% Silber (Spot) 18,53 18,49 +0,2% +0,04 +16,4% Platin (Spot) 974,60 973,50 +0,1% +1,10 +7,9% Kupfer-Future 2,58 2,55 +1,3% +0,03 +2,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   April 13, 2017 03:43 ET (07:43 GMT)

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