MÄRKTE ASIEN/Clinton-Punktsieg hievt Börsen ins Plus

   Von Ese Erheriene

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Börsen in Südostasien haben am Dienstag von einen "Clinton-Effekt" profitiert. Denn nach Ende der viel beachteten Fernsehdebatte zwischen den Kontrahenten Hillary Clinton und Donald Trump um das Amt des US-Präsidenten setzte im Schlepptau des US-Aktienterminmarktes eine Erholungsbewegung an den Börsen der Region ein, die die meisten Handelsplätze ins Plus hievte. Zuvor hatte sich keine einheitliche Tendenz herausgebildet.

   Ersten Einschätzungen zufolge hat die demokratische Kandidatin Clinton das Duell für sich entscheiden können, was an den Aktienmärkten für Erleichterung sorgte. "Sie war ganz klar besser vorbereitet und letztlich auch sachkundiger", urteilte IG-Marktanalyst Chris Weston. "Clintons Positionen sind relativ klar, aber Trump ist völlig unbekannt und die Märkte mögen keine Unsicherheiten", erläuterte Marktstratege Alex Furber von CMC Markets den Stimmungsumschwung.

   So drehte der Nikkei-225 in Tokio, zusätzlich befeuert von einem sinkenden Yen, ins Plus und stieg um 0,8 Prozent auf 16.684 Punkte. Auch der Schanghai-Composite wechselte das Vorzeichen und schloss 0,6 Prozent fester bei 2.998 Zählern.

   Fallende Rohstoffpreise belasteten dagegen die Börse in Australien, der S&P/ASX-200 gab 0,5 Prozent ab und beendete erstmals eine Sitzung im Minus nach fünf Tagen mit Aufschlägen. So fielen unter anderem die Preise für Kupfer und Nickel recht deutlich. Auch die am Morgen zurückkommenden Ölpreise drückten auf die Stimmung.

Ölmarkt setzt auf Opec Der Ölpreis zeigte sich zum späten US-Handel zwar kaum verändert, war aber gegenüber der gleichen Vortageszeit in Asien deutlich teurer geworden, nachdem es in den USA im Tagesverlauf am Montag zu einer kräftigen Erholung gekommen war. Brent-Öl ging zuletzt mit 46,94 Dollar um - ein Aufschlag von 1,8 Prozent gegenüber der Vortageszeit. Der Iran dämpfte zwar Erwartungen an eine Vereinbarung zur Deckelung der Ölförderung auf dem informellen Treffen des Erdölkartells Opec am Mittwoch in Algier, weshalb die Ölpreise am Morgen etwas zurückkamen, gleichwohl hielten sich Spekulationen, dass es doch zu einer Einigung kommen werde.

   Am Rentenmarkt zogen japanische Staatsanleihen an, die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen fiel mit minus 0,080 Prozent auf den tiefsten Stand seit einem Monat. Am Handel war von einer positiv verlaufenen Emission 40-jähriger japanischer Schuldpapiere die Rede.

Yen mit Clinton-Effekt Der gute Clinton-Auftritt machte den US-Dollar zu einem weiteren Sieger der TV-Debatte in den USA. Der Greenback zog im Tageshoch bis auf 100,99 Yen an nach Wechselkursen um 100,30 zu Beginn des medialen Schlagabtauschs. Zuletzt kostete die US-Devise 100,63 Yen. Unterdessen stieg die indonesische Rupiah zum Dollar auf den höchsten Kurs seit sechs Monaten. Devisenhändler erklärten dies mit der Spekulation auf ausländische Zuflüsse im Zuge einer Steueramnestie für im Ausland angelegte Vermögen im Falle einer Repatriierung.

Bankenwerte unter Druck An den Aktienmärkten präsentierten sich Bankenwerte sehr schwach. In Tokio folgten Titel aus der Finanzbranche der schwachen europäischen und US-Tendenz des Vortages, als Spekulationen über erhöhten Kapitalbedarf bei der Deutschen Bank die Runde machten. So gaben Sumitomo Mitsui 0,7 Prozent und Mitsubishi UFJ Financial Group 1,4 Prozent ab. In Sydney sanken Westpac Banking, Commonwealth Bank of Australia und Australia & New Zealand Banking Group zwischen 1,3 und 0,5 Prozent.

   Oceana Gold brachen in Sydney um 8,2 Prozent ein, bevor der Wert ausgesetzt wurde. Ein Bergwerk des Konzerns auf den Philippinen musste wegen Verstößen gegen Umwelt- und Sozialstandards den Betrieb einstellen. HANJIN SHIPPING schnellten in Seoul um 18,9 Prozent in die Höhe. Bei der insolventen südkoreanischen Großreederei mehrten sich die Anzeichen einer Übernahme.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.405,90 -0,47% +2,08% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.683,93 +0,84% -12,35% 08:00 Kospi (Seoul) 2.061,30 +0,69% +5,10% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.997,88 +0,59% -15,29% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.240,75 +0,64% -13,14% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.603,36 +1,22% +7,71% 10:00 Straits-Times (Singapur) 2.863,43 +0,47% -0,67% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.664,60 -0,29% -1,65% 11:00 BSE (Mumbai) 28.376,79 +0,29% +8,65% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 10:18 % YTD EUR/USD 1,1257 +0,0% 1,1253 1,1238 +3,7% EUR/JPY 113,26 +0,3% 112,88 113,05 -11,2% EUR/GBP 0,8671 -0,0% 0,8673 0,8699 +17,7% GBP/USD 1,2984 +0,1% 1,2975 1,2925 -12,0% USD/JPY 100,62 +0,3% 100,31 100,59 -14,3% USD/KRW 1096,22 -1,1% 1108,62 1109,14 -6,8% USD/CNY 6,6673 -0,0% 6,6689 6,6707 +2,7% USD/CNH 6,6792 -0,1% 6,6837 6,6800 +1,7% USD/HKD 7,7547 -0,0% 7,7554 7,7559 +0,1% AUD/USD 0,7691 +0,7% 0,7636 0,7606 +5,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,59 45,93 -0,7% -0,34 +5,2% Brent/ICE 46,90 47,35 -1,0% -0,45 +8,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.337,46 1.337,97 -0,0% -0,51 +26,1% Silber (Spot) 19,54 19,44 +0,5% +0,10 +41,4% Platin (Spot) 1.046,60 1.039,75 +0,7% +6,85 +17,4% Kupfer-Future 2,18 2,19 -0,7% -0,01 +1,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   September 27, 2016 03:52 ET (07:52 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 52 AM EDT 09-27-16