13.12.2012 18:48:31
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Die jüngste Feierlaune an der Wall Street scheint in leichte Katerstimmung umzuschlagen. Nachdem bereits am Vortag die Maßnahmen der Fed verpufft sind, werden auch die Konjunkturdaten überwiegend ignoriert. "Der Rückgang bei den wöchentlichen Erstanträgen ist zwar positiv, doch über allem schwebt die drohende Fiskalklippe", sagt ein Marktstratege. Die Zeit für einen Kompromiss wird immer knapper, bis zum Jahresende müssen sich Demokraten und Republikaner verständigt haben. Sonst droht dem Land eine Rezession. Die für das US-BIP so bedeutsamen Einzelhandelsumsätze haben die Prognosen knapp verfehlt. Immerhin wurde ein Anstieg auf Monatssicht verbucht. Am Devisenmarkt kommt der Euro von den Tageshochs zurück. Zunächst hatte er mit stärkeren Gewinnen auf die neue Runde geldpolitischer Lockerung reagiert. Da die Fed ihre Geldpolitik unter anderem an eine Verbesserung des Arbeitsmarktes koppelt, könnte die Zeit des billigen Geldes bald vorbei sein. Diese Spekulation belastet den Goldpreis, der unter die Marke von 1.700 Dollar fällt. Der Ölpreis liegt auf Vortagesniveau. Zehnjährige US-Anleihen bringen aktuell eine Rendite von 1,73 Prozent. Die besser als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten stützen die Renditen. Best Buy schnellen 15,1 Prozent empor. Unternehmensgründer Richard Schulze plant laut Berichten eine Übernahmeofferte. Clearwire ziehen um 13,8 Prozent, nachdem Sprint Nextel die Gesellschaft vollständig übernehmen will. Sprint verbilligen sich um 0,8 Prozent.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Von Euphorie war am Donnerstag an Europas Börsen nichts zu spüren. Statt sich über zusätzliche Liquiditätsspritzen der US-Notenbank zu freuen, sorgten sich die Anleger über die nur schleppenden Verhandlungen zur Vermeidung der zum Jahreswechsel drohenden Fiskalklippe in den USA. Der Sprecher der Republikaner im Repräsentantenhaus, John Boehner, hat am Vorabend von "schwerwiegenden Unterschieden" zwischen seiner Partei und dem Haushaltsplan von Präsident Barack Obama gesprochen. "Der positive Impuls der Notenbankpolitik wird dadurch gedämpft, dass die Fed nicht in der Lage ist, die vom Haushaltsstreit ausgehende Gefahr für die Konjunktur auszugleichen", sagte Mitul Kotecha, Währungsstratege der Crédit Agricole. Positiv werteten die Investoren, dass die EU-Finanzminister auf dem Weg zur geplanten Bankenunion einen weiteren Schritt getan haben und sich auf die Schaffung eines europäischen Bankenaufsehers geeinigt haben, der bei der EZB angesiedelt sein soll. Ebenfalls zur Erleichterung trugen die erfolgreichen Auktionen spanischer und italienischer Staatsanleihen bei. Unter Abgabedruck geriet die Deutsche Bank. Das Geldinstitut hat im Zusammenhang mit dem neuen Geschäftsbereich "Non-Core Operations" vor erheblichen Sonderbelastungen im vierten Quartal gewarnt. "Anleger deuten die Aussagen als eine Art Vorbereitung auf eine kommende Gewinnwarnung", so ein Händler. Für die Aktie ging es 2,7 Prozent nach unten. Renault trennt sich nach fast 20 Jahren von seinem Volvo-Anteil. Analysten rechnen damit, dass Renault damit einen Erlös von bis zu 1,6 Milliarden Euro erzielt. Die Aktie legte um 1,5 Prozent zu. Volvo-Aktien verloren 4,3 Prozent.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.20 Uhr Mi, 17.43 Uhr EUR/USD 1,3074 -0,13% 1,3091 1,3043 EUR/JPY 109,2326 -0,20% 109,4479 108,4311 EUR/CHF 1,2087 -0,30% 1,2124 1,2112 USD/JPY 83,5330 -0,08% 83,5970 83,1505 GBP/USD 1,6129 -0,08% 1,6142 1,6134+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Die Entscheidung der US-Notenbank, ihre expansive Geldpolitik auszuweiten, hat an den ostasiatischen Finanzmärkten für keine frischen Impulse gesorgt. "Die Fed-Entscheidungen haben nicht wirklich überrascht, auch wenn die Aussage, wonach die Zinsen solange sehr niedrig bleiben sollen, wie die Arbeitslosenquote über 6,5 Prozent bleibt, eine Neuerung darstellt", sagte Aktienmarktexperte Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities. An den Börsen der Region setzte sich keine einheitliche Tendenz durch. Kräftig aufwärts ging es an den Börsen in Seoul und in Tokio. Für Kauflaune sorgte insbesondere der weiter schwache Yen, der zum Dollar auf den niedrigsten Stand seit März gefallen war. An der Tokioter Börse wurden vor allem exportsensitive Aktien gekauft. Um 6,4 Prozent schnellen die Aktien von Sharp nach oben. Hier trieben Spekulationen den Kurs, wonach Apple mit Zulieferern wie Sharp Designs für ein geplantes TV-Gerät testet. Die Börse in Schanghai litt unterdessen unter Sorgen vor einer drohenden Liquiditätsverknappung zum Jahresende. Teilnehmer sprachen zudem davon, dass sich die Investoren vor dem Treffen der politischen Entscheidungsträger zu den wirtschaftlichen Zielen für das kommende Jahr zurückgehalten hätten.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Sonderbelastungen fressen großen Teil des Gewinns der Dt Bank
Sonderbelastungen werden im vierten Quartal einen großen Teil des Gewinns der Deutschen Bank auffressen. Der teure Umbau der Bank, allen voran die Reduzierung von Risikoposten, werde sich "signifikant negativ" auf den Gewinn auswirken, kündigte die Bank am Donnerstag an.
Härtere US-Regulierung droht Deutsche Bank "signifikant" zu treffen
Die Deutsche Bank blickt mit großer Sorge auf die Pläne in den USA, ausländische Banken zur Einhaltung der so genannten Dodd-Frank-Finanzreformen zu zwingen. Dies könnte einen "signifikanten Einfluss" auf die Deutsche Bank haben, sagte Finanzvorstand Stefan Krause.
Airbus erhält Auftrag über 100 Maschinen von AirAsia
Der Flugzeughersteller Airbus kann sich über eine große Bestellung aus Asien freuen. AirAsia, der größte Billigflieger des Kontinents, hat bei der EADS-Tochter einen Auftrag über 100 Maschinen des Typs A320 platziert, wie Airbus mitteilte.
Wechsel im Vorstand der GEA Group
--GEA-Vorstandsmitglied Niels Graugaard verabschiedet sich in den Ruhestand
--Markus Hüllmann rückt für ihn am 1. April 2013 in das Führungsgremium auf
Kartellamt stoppt Asklepios bei Rhön-Klinikum vorläufig
Der private Klinikbetreiber Asklepios bekommt bei der geplante Übernahme von bis zu 10,1 Prozent an dem Wettbewerber Rhön-Klinikum Gegenwind. Das Bundeskartellamt hat wettbewerbsrechtliche Bedenken bei dem Anteilskauf angemeldet.
Bosch besiegelt Scheidung des Batterie-Bunds mit Samsung
Bosch und Samsung gehen bei den für Elektroautos wichtigen Lithium-Ionen-Batterien endgültig wieder getrennte Wege. Nachdem die im September angekündigte Scheidung vom koreanischen Partner von den zuständigen Behörden genehmigt worden ist, ordnen die Stuttgarter den wichtigen Zukunftsbereich neu.
EU stellt Verfahren um E-Books nach Zugeständnissen ein
Im Streit um mögliche Preisabsprachen bei elektronischen Büchern haben sich die Kartellwächter der Europäischen Union mit vier Verlagen und Apple geeinigt. Die EU-Kommission akzeptierte die Zugeständnisse der Unternehmen und stellte das Verfahren im Gegenzug ein, wie die Brüsseler Behörde mitteilte.
Spanische BBVA will von Beteiligung an Bad Bank nichts wissen
Fünf spanische Privatbanken werden sich an der unter dem Namen Sareb bekannten Bad Bank beteiligen. Die Bad Bank wurde gegründet, um die Bücher der spanischen Banken von notleidenden Aktiva zu befreien. Der heimische Branchenriese Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) lehnt eine Beteiligung trotz einer entsprechenden Aufforderung der Regierung ab.
Caterpillar beschafft sich Geld bei russischen Anlegern - Kreise
Caterpillar will den russischen Kapitalmarkt anzapfen. Der amerikanische Baumaschinenkonzern wolle einen in russischen Rubel denominierten Eurobond auflegen, sagte eine informierte Person. Der Hersteller von Baggern, Raupen und anderen Baumaschinen wäre das erste nicht russische Unternehmen, das diesen Weg der Mittelaufnahme wählt.
Sprint bestätigt Angebot für Komplettübernahme von Clearwire
Der US-Mobilfunkdienstleister Sprint Nextel geht die Komplettübernahme seiner Tochter Clearwire an. Der Wettbewerber der Telekom-Tochter T-Mobile USA hat den Clearwire-Aktionären ein Angebot für die ausstehenden 49 Prozent gemacht. Das Angebot bewertet den Anbieter von mobilen Datendiensten mit insgesamt 4,2 Milliarden US-Dollar.
=== DJG/flf/ros (END) Dow Jones NewswiresDecember 13, 2012 12:17 ET (17:17 GMT)
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