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17.04.2013 17:51:31
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KORREKTUR: UPDATE: Talanx will Gewinn künftig um 10 Prozent jährlich erhöhen
(In dem um 11.55 Uhr gesendeten Update muss es im sechsten Absatz richtig lauten, dass Talanx künftig bei der Industrieversicherung mehr Schäden auf die eigene Kappe nehmen will, anstatt die Risiken an Rückversicherer weiterzureichen. Damit wird klargestellt, dass nicht die Kunden einen höheren Selbstbehalt bei Schäden übernehmen sollen. Diese fehlerhafte Angabe war auch in der folgenden Meldung enthalten:
13.30 Uhr: TOP DE: Talanx will Gewinn künftig um 10 Prozent jährlich erhöhen
Es folgt eine korrigierte Fassung des Updates.)
UPDATE: Talanx will Gewinn künftig um 10 Prozent jährlich erhöhen
--Talanx plant Kosteneinsparungen in Deutschland
--Konzernergebnis soll im Durchschnitt um 10 Prozent pro Jahr steigen
--Industriekunden sollen kleinere Schäden selbst zahlen
(Durchgehend neu)
Von Alexandra Edinger
Talanx lockt die Anleger mit Wachstumsplänen: In den kommenden drei bis fünf Jahren will der Versicherer sein Konzernergebnis im Durchschnitt um 10 Prozent pro Jahr erhöhen. Diese Steigerung soll durch höhere Beitragseinnahmen, Kosteneinsparungen insbesondere in Deutschland und eine Verbesserung der Schaden-Kosten-Quote erzielt werden, teilte der Konzern am Mittwoch mit. "Wir sehen dies als herausforderndes, aber erreichbares Ziel für die nächsten Jahre an", sagte Talanx-Chef Herbert Haas. Talanx legt den Investoren erstmals die mittelfristigen strategischen Wachstumsziele vor.
Den Rotstift will Talanx insbesondere im Heimatmarkt Deutschland ansetzen. Hier soll durch Kosteneinsparungen und der daraus resultierenden Verbesserung der Schaden-Kosten-Quote das Ergebnis verbessert werden. Geplant ist dabei, die Quote auf 97 Prozent oder darunter zu drücken, denn im vergangenen Jahr hatte Talanx hier drauf gezahlt. Die Schaden-Kosten-Quote lag 2012 bei 100,6 Prozent.
Die Schaden-Kosten-Quote gibt Aufschluss darüber, ob ein Unternehmen im Kernversicherungsgeschäft profitabel ist. Quoten unter 100 sind gut, liegen sie darüber, zahlt der Konzern drauf.
Auch die Einnahmen aus Beiträgen der Kunden, will der Talanx-Konzern verbessern. Während in Deutschland nur damit gerechnet wird, dass die Bruttobeitragseinnahmen "stabil bleiben oder leicht zulegen", hofft das Unternehmen im Geschäftsbereich Industrieversicherung auf ein jährliches Wachstum zwischen 3 und 5 Prozent. Für den Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International prognostiziert das Unternehmen mittelfristig ein Beitragswachstum von durchschnittlich mindestens 10 Prozent pro Jahr.
Bei der Industrieversicherung will Talanx künftig mehr Schäden auf die eigene Kappe nehmen, anstatt die Risiken an Rückversicherer weiterzureichen. Dieser so genannten Selbstbehalt soll von derzeit rund 46 Prozent auf durchschnittlich 60 bis 65 Prozent ausgeweitet werden.
Die Erhöhung des Selbstbehalt bedeutet im Umkehrschluss, dass der Erstversicherer damit die Aufwendungen für Rückversicherungen mindert. Eine gute Nachricht für die Rückversicherungsbranche ist dies jedoch nicht. Es bestätigt vielmehr die Aussagen der Talanx-Tochter Hannover Rück vom Februar. Bei Vorlage der Vertragsverlängerungen hatte der Vorstand der Hannover Rück bereits darauf hingewiesen, dass man sich in Deutschland bei den Prämien im Rückwärtsgang befinde. Als Ursache für den Rückgang wurden der höhere Konkurrenzdruck sowie der Trend bei den Erstversicherern, mehr Schäden auf die eigenen Bücher zu nehmen anstatt einen Rückversicherer zu nutzen, genannt.
Trotz dieser Aussagen aus den eigenen Reihen rechnet Talanx damit, dass im Bereich Schaden-Rückversicherung mittelfristig die Beiträge um durchschnittlich 3 bis 5 Prozent gesteigert werden können. Die Beiträge in der Personen-Rückversicherung sollen sich um 5 bis 7 Prozent erhöhen.
Im Geschäftsjahr 2012 hatte der Versicherer insgesamt einen Anstieg um 13 Prozent bei den Bruttoprämien verbucht. Zu der positiven Entwicklung, die ein Ergebnis bei den Bruttoprämien von 26,7 Milliarden Euro bescherte, trugen entscheidend das organische Wachstum und die verschiedenen Akquisitionen des vergangenen Jahres bei. Gekauft hatte Talanx die mexikanische Metropolitana Compañía de Seguros sowie die polnischen Versicherer TU Europa und TUiR Warta. Mit der Integration komme man gut voran.
Mitte März hatte Börsenneuling Talanx erstmals seit dem Börsengang Geschäftszahlen vorgelegt. Unterm Strich blieb bei dem Versicherer mit 630 Millionen Euro rund 22 Prozent mehr hängen als im Vorjahr. Vor allem die Schaden-Kosten-Quote und das Anlageergebnis waren besser als erwartet ausgefallen. So konnte der Konzern die Schaden-Kosten-Quote deutlich von 101 auf 96,4 verbessern.
Der Konzern muss sich damit vor der Konkurrenz nicht verstecken. Branchenprimus Allianz schaffte eine Verbesserung um 1,5 Prozentpunkte auf 96,3 Prozent. Und sowohl AXA als auch Zurich legten zum Jahresende schlechtere Zahlen vor. Die französische AXA verschlechterte ihre Schaden-Kosten-Quote sogar um 0,8 Prozentpunkte auf 98,8 Prozent, während die Schweizer ihre Quote gegenüber dem Vorjahr nur leicht um einen halben Punkt auf 98,4 Prozent steigerten.
Die beim Capital Markets Day von Talanx genannten Ziele stehen unter dem Vorbehalt, dass Großschäden im Rahmen der Erwartungen bleiben. Zudem darf es nicht wieder zu Turbulenzen an den Finanzmärkten kommen. Hinsichtlich der Ausschüttung einer Dividende will Talanx dabei bleiben, einen Anteil von 35 bis 45 Prozent vom IFRS-Konzernergebnis als Dividende auszuschütten. Für 2012 hat der Konzern eine Dividende von 1,05 Euro pro Aktie vorgeschlagen.
Kontakt zur Autorin: alexandra.edinger@wsj.com
DJG/aed/cbr/jhe
(END) Dow Jones Newswires
April 17, 2013 11:20 ET (15:20 GMT)
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